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Antrag nach Mitternacht

Antrag nach Mitternacht

Titel: Antrag nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Camp
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das allgemein bekannt? Weiß jeder in der Gesellschaft Bescheid?“
    „Nein, nein“, beteuerte er hastig, erhob sich von der Couch und ging zu ihr. „Nur ich weiß davon. Ich hatte einen Verdacht, wie es um Sie bestellt ist, weil ich seinen Lebenswandel kannte. Ich … stellte einige diskrete Nachforschungen an.“
    Ihre Verlegenheit steigerte sich weiter. All die Jahre über hatte sie versucht, ihre Geldprobleme vor ihm zu verheimlichen, und ihm waren die wahren Verhältnisse längst bekannt gewesen. „Sie müssen mich für schrecklich dumm gehalten haben.“
    „Nein, natürlich nicht.“
    Sie seufzte. „Ach, vermutlich macht das jetzt auch nichts mehr aus. Sie haben mich immer von meiner schlechtesten Seite erleben können.“
    Für einen Moment huschte ein Lächeln über seine Lippen. „Das ist wahr, aber es beruht auf Gegenseitigkeit.“
    Nun war sie diejenige, die lächeln musste. „Tatsächlich? Dann muss Ihre schlechteste Seite so unbedeutend sein, dass ich davon nichts bemerkt habe.“
    „So wie bei Ihnen.“
    Ihr wurde warm ums Herz, und sie musste schlucken. Sie wandte sich ab, und erst nachdem sie sich geräuspert hatte, sagte sie: „Nun, ich habe gelernt, sparsam zu sein. Sie würden staunen, wenn Sie mich beim Einkaufen sehen könnten.“ Da sie nicht in seine Richtung schaute, bemerkte sie nicht die Mischung aus Schmerz und Bedauern, die seine Miene prägte. „Ich habe mich durchschlagen können, aber mit Perkins …“
    „Was zum Teufel hat Perkins damit zu tun?“
    „Er hat bei einem Kartenspiel mit Andrew mein Haus gewonnen!“ Sie wirbelte herum, während Zorn sie erfasste. „Dieser … dieser Bastard hat für eine Handvoll Karten mein Zuhause verloren.“
    Rochfords Augen funkelten entrüstet, und er stieß eine ganze Reihe von Flüchen aus. Ob sie Perkins oder ihrem verstorbenen Ehemann galten, wusste sie nicht, auf jeden Fall fühlte sie sich besser.
    „Perkins sagt, wenn ich ihm das Geld gebe, das Andrew ihm schuldet, wird er das Papier zerreißen, auf dem Andrew ihm das Eigentum am Haus übertragen hat. Ich habe verkauft, was ich entbehren kann, doch diese Summe ist für mich unerreichbar. Wenn ich aber …“ Sie schluckte, da sie es nicht wagte, ihm in die Augen zu sehen. Was sie vorhatte, war schlicht unerhört. Eine Frau konnte nicht einen derartigen Betrag von einem Mann annehmen, ohne ihre Tugend aufs Spiel zu setzen, und sie fürchtete, wenn sie es versuchte, würde er nur das Schlechteste von ihr denken. Sekundenlang geriet sie ins Stocken, dann jedoch platzte sie heraus: „Wenn Sie mir ein Darlehen gewähren würden, könnte ich ihm das Geld geben. Ich werde es auch zurückzahlen, das verspreche ich Ihnen. Ich werde das Haus verkaufen, dann habe ich genug Geld und kann …“
    „Sie werden Ihr Haus nicht verkaufen“, fiel Rochford ihr ins Wort.
    „Ansonsten müsste ich es während der Saison vermieten, aber dann würde es Jahre dauern, bis ich das Darlehen zurückgezahlt habe. Wenn ich verkaufe, bekommen Sie Ihr Geld zurück, und ich suche mir ein kleineres Haus.“
    „Sie werden es nicht vermieten, Sie werden es nicht verkaufen, und ein Darlehen gibt es auch nicht.“
    Das Gesicht des Dukes war wie versteinert, seine Augen strahlten solche Kälte aus, dass es ihr die Sprache verschlug. „So weit kommt es noch, dass dieser verdammte Kerl sich Ihr Haus unter den Nagel reißt. Cranston wird die Kutsche rufen, damit Sie zurückgefahren werden.“ Mit diesen Worten ging er zur Tür.
    „Rochford, was haben Sie vor?“, rief sie aufgeregt und lief hinter ihm her.
    Er drehte sich um und entgegnete knapp: „Ich werde Perkins aufsuchen.“

15. KAPITEL
    „Sinclair! Nein!“ Sie packte ihn am Arm, damit er stehen blieb. „Was haben Sie vor? Ich werde nicht zulassen, dass Sie einfach so meine Schulden bezahlen!“
    „Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass auch nur ein Penny den Besitzer wechseln wird. Vielmehr bin ich der Ansicht, dass Perkins zu der Einsicht gelangen wird, besser auf den Kontinent zurückzukehren.“
    „Sinclair!“ Francesca sah ihn entsetzt an. „Sie wollen doch nicht hingehen, um sich mit ihm zu schlagen! Nein, das dürfen Sie nicht. Wirklich, das ist er nicht wert. Sie werden sich nur verletzen.“
    „Wollen Sie damit andeuten“, gab er zurück und zog fragend eine Augenbraue hoch, „ich könnte es mit einem Scheusal wie Perkins nicht aufnehmen?“
    „Er hat einen Mann umgebracht!“
    „Ich werde

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