Antworten auf Fragen

vergreifen, geschweige denn es unterdrücken. Es darf nicht kontrolliert werden, ihm kann man sich nur unterordnen. Davon muss man seine Seele überzeugen und fühlen, dass das Erfülltsein von Liebe zu Gott Glückseligkeit und Wonne bedeutet. Und der geliebte Mensch und die Liebe zu ihm sind nur ein Mittel, um dies zu erreichen.

Wenn ich an Gutes denke, passiert das Gegenteil, denke ich an Schlechtes — erfüllt es sich sofort.

    Wenn der Mensch für Ideale, Pläne und Hoffnungen lebt und dabei vergisst, dass das wahre Glück hier, augenblicklich und in der Seele ist, dann wird er davon unterschiedlich geheilt.
    Dem einen zerrinnen alle Pläne und Hoffnungen, egal ob er an Gutes oder Schlechtes denkt. Ein anderer wird ständig verraten und ungerecht behandelt. Beim Dritten wird das Schicksal zerstört, beim Vierten — der Charakter, beim Fünften — die Gesundheit, beim Sechsten — die Beziehungen zu nahestehenden Menschen und deren Gesundheit. Viele von uns leben in Erinnerungen an die Vergangenheit oder für Pläne und Hoffnungen auf die Zukunft — das sind Gedanken, das ist mehr Bewusstsein als Gefühl. Aber Gegenwart — das ist Liebe in der Seele; Entwicklung — das ist die Loslösung von der Gegenwart und der Versuch, in die lichte Zukunft zu gelangen: Entwicklung bedeutet, dass die Gegenwart immer umfassender wird und gleichzeitig sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft einschließt.
    Letztendlich verschmelzen Vergangenheit und Zukunft in der Gegenwart. Die Zeit verschwindet, das Bewusstsein hält inne. Das Bewusstsein beginnt dann zu arbeiten, wenn wir anfangen, ein Objekt mit einem anderen zu vergleichen und Ereignisse voneinander zu trennen.
    Wenn die Zeit innehält, ist ein Vergleich unmöglich. Man muss fühlen, dass die Gegenwart die Zukunft birgt; so, wie wir in der Gegenwart sind, wird auch unsere Zukunft sein. Das heißt, wenn wir in der Zukunft etwas erreichen wollen, müssen wir uns in der Gegenwart wandeln.

Mein Mann war lebensmüde und hat getrunken. Er hat Ihre Bücher gelesen, war eine Woche lang glücklich, doch dann verfiel er wieder in den alten Zustand. Warum?

    Auf feiner Feldebene ist seine Situation jetzt dennoch zweimal besser als zuvor. Das Niveau der unterbewussten Aggression hat sich auf 25 Prozent verringert. Die Selbstsucht ist ebenfalls zurückgegangen. Wenn er an sich arbeiten will, kann er sich nun leichter dazu aufraffen.
    Wenn meine Patienten die Sprechstunde verlassen, sage ich ihnen:
    „Sie haben jetzt ein reines Feld, aber das ist an der Oberfläche, das ist instabil. Wirklich stabile Änderungen setzen nach zwei bis drei Monaten ein.“
    Einigen sage ich:
    „Reale Ergebnisse stellen sich bei Ihnen ein, wenn Sie etwa ein halbes Jahr an sich gearbeitet haben. Die Information, die ich gebe, hilft gesund zu werden, doch die größte Chance steckt in dem Menschen selbst.“
    Vor einem halben Jahr kam eine Frau zu mir. Ihr Sohn war stark drogensüchtig. Und die Situation verschlimmerte sich immer mehr. Ich sprach mit ihr und erklärte die Ursache. Sie konnte mir nur schwer folgen. Zum Schluss sagte ich ihr:
    „Es ist sinnvoll, wenn wir uns in eine Woche wiedertreffen. Ich muss sehen, wie sich die Dynamik der Felder verändert hat. Richten Sie sich darauf ein, etwa drei Monate intensiv arbeiten zu müssen.“
    Zum nächsten Termin kam sie nicht. Sie glaubte wahrscheinlich, dass eine Behandlung ausreichen würde. Ihr Sohn brauchte mehrere Monate lang auch überhaupt kein Rauschgift mehr, doch vor kurzem ist er rückfällig geworden.
    Viele haben eine falsche Vorstellung davon, was unsere Seele, unsere Gefühle und Emotionen sind. Unsere Gedanken haben ein geringes Beharrungsvermögen, Gefühle ein hundertfach größeres, unsere Seele ein tausendfach größeres. Und es bedarf einer gewaltigen Kraftanstrengung, um unsere Seele zu überzeugen, sich in die richtige Richtung zu bewegen. Viele urteilen so: „Ich habe alles verstanden, und das ist ausreichend.“ In diesem Fall erkläre ich:
    „Stellen Sie sich vor, Sie haben sich einmal die Zähne geputzt und sagen dann: ,Nun, das reicht. Von jetzt an werde ich weiße saubere Zähne haben’. Aber das tun Sie nicht. Sie putzen jeden Tag. Es gibt die Körperhygiene. Es muss auch eine Hygiene der Seele geben.“
    Außerdem, wenn ein Ehepartner Probleme hat, muss vor allem auch der andere Partner an sich arbeiten, und dann müssen beide zusammenwirken.
    Und noch ein wichtiger Punkt. Aus einer Krisensituation kommt man