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Antworten auf Fragen

Antworten auf Fragen

Titel: Antworten auf Fragen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.N. Lazarev
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Doch dazu habe ich noch keine Fakten, deshalb fällt mir die Antwort schwer. Ich erzähle deshalb, was sich vor fünfzehn Tagen ereignete und welche Schlüsse ich daraus zog.
    In diesem Jahr machte ich mit meiner Familie Urlaub auf der Krim. Meine Kinder waren wiederholt zur Erholung im Süden gewesen und hatten dort nie Beschwerden gehabt. Diesmal kam mein zwölfjähriger Sohn zu mir und zeigte mir seine Hände. An den Fingerkuppen begann sich die Haut zu lösen.
    „Das ist sicherlich vom Meerwasser“, sagte ich.
    „Aber im vergangenen Jahr habe ich ebenfalls gebadet, da war nichts.“
    „Ich weiß nicht“, sagte ich abwehrend. „Das vergeht.“
    Nach einer Woche zeigte er mir erneut die Hände. Die Haut hatte sich bereits vom Fleisch gelöst.
    „Papa, was habe ich?“, fragte mein Sohn erneut. „Kannst du das erklären?“
    „Seltsam“, sagte ich. „Das ist eindeutig nicht vom Wasser.“
    Einer meiner Bekannten äußerte dann die Vermutung, dass das Avitaminose sei. Eine Vitaminmangelkrankheit im Süden, noch dazu im Sommer? Ich diagnostizierte den Zustand des Jungen und konnte mir die Veränderung nicht erklären. Die Orientierung auf ein glückliches Schicksal hatte stark zugenommen. Das Niveau der Selbstsucht und der unterbewussten Aggression hatte sich erhöht. Die Hände sind mit den Fähigkeiten verbunden. Fähigkeiten, Intellekt und glückliches Schicksal — wenn diese Werte für uns allzu große Bedeutung erlangen, beginnt damit, was wir „Selbstsucht“ nennen. Ich konnte nicht verstehen, was ihn so stark auf Fähigkeiten, Intellekt und Wohlergehen orientiert haben konnte.
    „Sicherlich genießt er den Urlaub im Süden“, dachte ich. „Wenn wir wieder zu Hause sind, geht alles vorbei.“
    Das war zwar ein schwacher Trost, doch da mir nichts anderes einfiel, hielt ich daran fest. Eine weitere Woche verging, und als ich die Hände meines Sohns betrachtete, war ich ernsthaft besorgt. Die Fingerkuppen waren völlig rot. Von ihnen löste sich fetzenweise die Haut. Ich betrachtete sein Feld und war schockiert — die Orientierung auf Fähigkeiten, Intellekt und glückliches Schicksal lag mehrfach über dem kritischen Niveau. Aber die Ursache dieser gefährlichen Situation verstand ich nach wie vor nicht. Eine Freundin meiner Frau rettete die Situation. „Weißt du“, sagte sie, „mir scheint, dass an diesen Computern irgendein Hautpilz haftet.“ Jetzt endlich begriff ich den Zusammenhang. Mein Sohn lief jeden Tag mehr als einen Kilometer wie ein Besessener zu den Spielautomaten am Ende des Strandes. Wenn er kein Geld hatte, lief er trotzdem hin und sah zu, wie andere Kinder spielten. Ich betrachtete, inwiefern die Computerspiele ihn beeinflussten.
    Alles stimmte exakt mit der starken Orientierung auf Fähigkeiten, Intellekt und ein glückliches Schicksal überein. Wenn die Sache so weiterlaufen würde, dann würden bei ihm zunehmend Fähigkeiten und Intellekt schwinden, und Unannehmlichkeiten und Schicksalsschläge eintreten.
    „Du darfst nicht mehr mit dem Computer spielen“, sagte ich.
    „Aber kannst du nicht herausfinden, was die gefährlichsten Computerspiele sind?“, gab mein Sohn keine Ruhe.
    „Gern“, stimmte ich zu. „Also Folgendes: Das gefährlichste Spiel ist ,Fighting’. Hier schlägst du alle, bist besser als alle und glücklicher als alle. Eine Lebensauffassung wie beim Damespiel, wo alle anderen Steine geschlagen werden müssen.“
    „Und beim ,Lauf ums Überleben’?“, fragte er.
    „Auch hier liegt eine überhöhte Orientierung auf das glückliche Schicksal zugrunde.“
    „Und strategische Spiele?“
    „Da ist es schon besser. Aber die Orientierung auf den Intellekt ist stark.“
    „Und was ist mit dem von unseren russischen Programmierern entwickelten Spiel, das ich spiele?“
    „Interessant“, wunderte ich mich. „Das ist praktisch normal. Aber dennoch wirst du hier nicht mehr mit Computern spielen.“
    Einige Tage später reiste ich ab, rief aber nach einer Woche bei meiner Familie auf der Krim an, um zu erfahren, wie der Zustand des Sohns war. In diesen zehn Tagen war die Haut an den Fingern wieder vollständig hergestellt, das Energiefeld übrigens auch.
    Ich begann zu berechnen, wie oft ein Kind mit dem Computer spielen darf. Als beste Variante ergab sich: nur einen Tag in der Woche. Fernsehen: maximal drei Tage in der Woche.
    Nach dieser Geschichte kam mir übrigens das Silicon Valley in Amerika in Erinnerung, wo intensiv an der Entwicklung von

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