Antworten auf Fragen
dann ohne Hass und Wut mit ihm zu reden. Sie sprachen miteinander, dann fuhren sie ins Erdgeschoss, wo er ausstieg, ihr zum Abschied zuwinkte und verschwand.
Man muss sich also verteidigen, aber sich dabei auf die Liebe und nicht auf den Hass orientieren. Je mehr wir in allem Geschehen den göttlichen Willen sehen und fühlen, umso weniger Hass und Wut benötigen wir für unsere Verteidigung.
Werter Sergej Nikolajewitsch. Ich bin 24 Jahre alt und leide an starker Osteochondrose. Alles knirscht ständig (vor allem die Halswirbel), die Knochen sind brüchig. Ich versuche, meinen Zustand zu verbessern, doch mit wenig Erfolg. Ich bin Ihnen für Ihre Bücher sehr dankbar, sie haben mir großartig geholfen. Vielen Dank.
Beginnen wir mit den Parametern. Bevor Sie die Bücher gelesen hatten, bestand bei Ihnen eine sehr starke Abhängigkeit von Beziehungen (viermal höher als der Normalwert) und von Idealen (ebenfalls vier- bis fünfmal über dem gefährlichen Niveau) sowie die Bereitschaft, den geliebten Menschen anzubeten. Gegenwärtig hat die Abhängigkeit vielfach abgenommen, doch die Bereitschaft, den geliebten Menschen anzubeten, besteht immer noch, d.h. trotz beträchtlicher Erfolge sind bisher keine wesentlichen und grundlegenden Änderungen eingetreten.
In Ihrem Innern sind die menschlichen Werte weiterhin höchstes Glück und höchstes Ziel. Stellen Sie sich vor, dass Ihre kühnsten Träume sich erfüllen. In Gedanken erhalten Sie alles, wovon Sie geträumt haben, noch dazu in Überfluss. Dann versuchen Sie, Ihr Glück vollkommen abzuwerten. Stellen Sie sich Ihr Alter, Ihre Krankheiten und schließlich Ihren Tod vor. Lassen Sie Ihr Leben vor sich ablaufen und geben Sie dabei nicht nur alle Unannehmlichkeiten und Klagen, sondern auch alles auf, was Ihnen lieb und teuer ist, weil Sie verstehen, dass Sie das alles unvermeidlich verlieren werden. Doch Sie empfinden dabei nicht Angst, Bedauern und Trauer, sondern einen Zustrom von Liebe zu Gott.
In meiner Sprechstunde war vor kurzem ein junger Mann. Er kam nicht zum ersten Mal.
„Alles geht bei mir kaputt“, sagte er. „Meine Ehe steht vor der Scheidung.“
Ich betrachtete sein Feld und war bestürzt — die Situation war wirklich schrecklich. Dabei hatte er alle meine Bücher gelesen und Videokassetten angesehen, war bereits in der Sprechstunde gewesen. Die Orientierung auf Ideale und die Blockierung der Zukunft übertrafen zehnfach das gefährliche Niveau. Meine Versuche, die Ursache dafür zu finden, waren vergeblich. Dann betrachtete ich seine Frau, sah mir an, wie sich die Feldstrukturen bei ihm und seiner Frau in letzter Zeit verändert hatten. Und allmählich begann sich ein Gesamtbild abzuzeichnen.
„Sie sind zu anständig für diese Welt“, sagte ich zu ihm. „Sie befürchten, Ihre Frau aus geringstem Anlass kränken zu können, und beten sie innerlich an. Das verstärkt Ihre Abhängigkeit von ihr. Und bei Ihrer Frau ist kürzlich eine Karmaschicht aus ihrem früheren Leben nach oben gekommen. Darin ist ein Paket von Verachtung, Hass und Hochmut gegenüber Männern enthalten. Darunter liegt eine noch tiefere Schicht — die Anbetung des geliebten Menschen. Wenn Ihnen Ihre Liebe etwas bedeutet, sollten Sie Ihre Frau kränken, demütigen und sich mit ihr zanken, um ihr damit zu demonstrieren, wie sehr Sie sie lieben. Aber Ihre Prinzipien und Ethik lassen das nicht zu. Damit haben Sie sich und auch Ihre Frau von Prinzipien abhängig gemacht. Und bei ihr haben sich die Abhängigkeit von Werten und dementsprechend die Aggression noch mehr verstärkt. Nur noch einige Monate, dann erkrankt oder stirbt einer von Ihnen. Haben Sie deshalb keine Angst davor, den geliebten Menschen zu kränken. Es ist einfach nicht angebracht, in dieser Hinsicht übervorsichtig zu sein und ständig Gutmütigkeit zu bewahren. Ein Philosoph sagte einmal, dass das Glück von Mann und Frau nicht darin bestehe, einander anzuschauen, sondern in eine Richtung zu blicken. Wenn die Ehepartner versuchen, ihre Beziehungen in einer nach oben gehenden Geraden zu gestalten, dann erhält diese Linie einen Knick nach unten. Die direkte Linie ist der Tod, die Sinuskurve ist das Leben. Eine regelmäßige Abkühlung der Beziehungen zwischen den Ehepartnern ist notwendig, ebenso wie ein Auseinanderleben. Je mehr beide Ehepartner danach streben, das Göttliche in ihrer Seele zu mehren, zur Liebe und zu Gott zu streben, umso weniger Leid bereitet diese Sinuskurve. Und die zeitweilige Abkühlung
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