Apocalypsis 3.01 (DEU): Ende. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
ihm Druck machen, umgehend zurückzutreten, unglaublichen Druck, der gesamte kuriale Apparat. Aber selbst wenn er zurücktritt, kann er sich seines Lebens nicht mehr sicher sein. Wenn’s drauf ankommt, ist der Vatikan nie zimperlich.«
»Ich verstehe. Sie spielen auf Johannes Paul I. an. Den Dreißigtagepapst. Aber was wäre daran so furchtbar? Petrus II. war Seths Handlanger. Er hätte den Tod verdient. All unsere Probleme wären gelöst.«
Laurenz schüttelte heftig den Kopf. »Er war mein Freund«, sagte er fest. »Was auch immer aus ihm geworden ist, er war mein Freund, und er ist Teil der Gnade Gottes. Ich muss nach Rom, um das Leben meines Freundes zu retten.«
»Und wenn das alles nur eine Show war? Eine Falle, um Sie nach Rom zu locken und dann zu töten?«
Laurenz nickte. Er hatte die Frage erwartet. »Deswegen wollte ich Sie sprechen.«
II
Transskript der Sitzung mit P.A. vom 20.8.2013
P.A. ist 35 J., männl., weiß, Collegedozent, sportl. Ersch. Verh., 1 Kind. Deutscher, lebt aber seit 15 J. in den USA. Kein org. Befund, keine psych. Auff. in der Fam., keine regelm. Med., P.A. wirkt ruhig & orientiert, gute Ausdrucksf. Leichte Müdigkeitsersch. während der Sitzung. Gibt an, seit einigen Wochen unter Albtr. zu leiden.
»Stört es Sie, wenn ich unser Gespräch aufzeichne, Peter?«
»Nein, überhaupt nicht.«
»Ist nur für meine Notizen.«
»Wirklich kein Problem, Dr. White.«
»Nennen Sie mich Bob. Also … Wie lange haben Sie diese Träume schon?«
»Seit ein paar Wochen … Bob.«
»Was, denken Sie, könnte diese Träume ausgelöst haben?«
»Keine Ahnung. Es gab keinen Vorfall oder so, wenn Sie das meinen. Sie waren plötzlich da. Sehr plastisch und immer wieder die gleichen.«
»Sprechen Sie mit Ihrer Familie darüber?«
»Meine Frau hat mich zu Ihnen geschickt.«
»Nun, dann erzählen Sie mal.«
»Ich weiß nicht genau, wo ich anfangen soll. Es ist alles so verwirrend. Also … Ich bin Journalist, in meinen Träumen, meine ich. Ich arbeite für ein deutsches Online-Nachrichtenmagazin, aber ich lebe in Rom. Ich berichte aus dem Vatikan über den Rücktritt des Papstes.«
»Sie meinen Benedikt XVI.? Der im Februar zurückgetreten ist?«
»Nein, nicht Ratzinger. Der Papst in meinen Träumen ist jünger, zwar ebenfalls Deutscher, aber er heißt Johannes Paul III. Nach seinem Rücktritt ist er spurlos verschwunden. Also mache ich mich auf die Suche nach ihm. Danach geht alles ziemlich durcheinander.«
»Erzählen Sie mir einfach, was Ihnen einfällt.«
»Der Petersdom und die Sixtinische Kapelle fliegen in die Luft.«
»Ein Anschlag?«
»Ja. Ich renne durch irgendwelche Katakomben und entschärfe eine Bombe nach der anderen. Diese Bomben sind sehr klein und strahlen ein bläuliches Licht aus. Aber die letzte Bombe befindet sich in meiner linken Hand. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Da hackt der zurückgetretene Papst mir die linke Hand mit einem Säbel ab, um mein Leben zu retten.«
»Aha. Also haben Sie den Papst gefunden.«
»Muss wohl, die Zusammenhänge sind mir nicht klar. Der Papst hat eine Tochter, Maria. Sie begleitet mich bei meiner Suche.«
»Oh. Der Papst hat eine Tochter?«
»Ja. Nun. Im Traum.«
»Erinnert Maria Sie an jemanden aus Ihrem Leben?«
»Nein. Sie ist auch ganz anders als Ellen. Brünett, grüne Augen. Und sie ist eine Nonne.«
»Sind Sie katholisch, Peter?«
»Gewesen. Ich bin mit vierundzwanzig aus der Kirche ausgetreten. Ich bin Atheist.«
»Dennoch träumen Sie vom Papst. Und er hat auch noch eine Tochter – die auch noch Nonne ist.«
»Ich weiß, es ist grotesk. Er hat sogar eine Frau.«
»Wie lange sind Sie jetzt mit Ihrer Frau zusammen, Peter?«
»Dreizehn Jahre. Wir sind immer noch sehr glücklich, wenn Sie das meinen, Bob.«
»Hatten Sie Affären?«
»Eine kurze vor acht Jahren. Aber das haben wir überstanden.«
»Schlafen Sie mit Maria in Ihren Träumen?«
»Ja. Ein Mal. Bei meinen Eltern. Adoptiveltern.«
»Was ist mit Ihren leiblichen Eltern?«
»Ein okkulter Orden hat sie getötet, als ich klein war. Das finde ich heraus. Dieser Orden hat auch die Bomben unter dem Vatikan platziert. Er ist sehr mächtig. Sein Anführer heißt … Seth.«
»Was finden Sie noch heraus?«
»Seth hat viele Namen. Aleister Crowley, Raymond Creutzfeldt … Er plant, den Vatikan zu vernichten und eine Art Weltherrschaft zu errichten. Aber dazu sucht er nach einem uralten Geheimnis, dem Schatz der Templer. Er vermutet den Schlüssel
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