Apocalypsis 3.01 (DEU): Ende. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
herein.«
»Sie sagen ›das Böse‹. Aber ist dieses Böse nicht schon längst in der Welt? Ich meine, wenn wir uns die Welt so ansehen.«
»Ich kann es Ihnen nicht erklären. In meinen Träumen ist das, was wir als ›das Böse‹ bezeichnen, nur der Atem eines großen Wesens, das tief unter der Erde lebt. Es ist uralt. Es schläft. Und nun erwacht es, und die Apokalypse beginnt. Wir haben es nicht verhindern können.«
»Wer ist wir?«
»Der ehemalige Papst, Maria und ein Schweizer namens Bühler. Und ein japanischer Milliardär namens Nakashima. Durch ihn erhalte ich eine bionische linke Hand. Es ist nicht klar, auf wessen Seite er steht. Er unterstützt den Ex-Papst, aber er macht auch Deals mit Seth.«
»Es ist sehr ungewöhnlich, dass Sie sich an Namen aus Ihren Träumen erinnern. Überhaupt ist es sehr ungewöhnlich, wie detailreich Sie sich an Ihre Träume erinnern.«
»Glauben Sie, ich denke mir das alles aus?«
»Nein, natürlich nicht. Ich will damit nur sagen, es ist, nun, ungewöhnlich. Die meisten Menschen vergessen ihre Träume gleich nach dem Aufwachen. Zurück bleibt oft nur ein diffuses Unbehagen.«
»Diese Träume sind das Schlimmste, was ich je erlebt habe! Aber vielleicht sollte ich besser gehen.«
P.A. erhebt sich.
»Nein, ich bitte Sie. Ehrlich gesagt bin ich neugierig, was Sie sonst noch träumen.«
P.A. lacht und setzt sich wieder.
»Was ist mit Gott?«
»Was soll mit ihm sein?«
»Wo ist Gott in Ihren Träumen? Ich meine, Sie träumen von einem Papst, vom Vatikan, Sie schlafen mit einer Nonne, dann gibt es dieses Böse – da frage ich mich doch, wo ist Gott?«
»Ich träume nicht von Gott … Nein, warten Sie … Doch. Aber ich würde es nicht Gott nennen. Eher einen Zustand der … Gnade.«
P.A. schließt die Augen, konzentriert sich.
»Ich bin mit Nikolas in Nepal. Ein Höhlenlabyrinth. Dort hat dieser Orden sein Zentrum. Ich suche Maria und finde sie in einer Höhle. Aber sie ist eine andere. Sie ist besessen. Seth spricht aus ihr. Neben ihr ist irgendetwas. Ein riesiger, faseriger Kokon. Etwas Furchtbares verpuppt sich darin. Der Satan. Ich weiß es genau, und er spricht aus Maria heraus. Wir schlafen wieder miteinander, aber als ich aufwache, ist sie fort. Ich will diesen Kokon zerstören. Nikolas verhindert es. Wir finden einen geheimen Bereich im Zentrum des Ordens. Dort werden Klone von Nikolas und mir gezüchtet.«
»Zu welchem Zweck?«
»Es geht um ein uraltes tödliches DNA-Virus, mit dem Seth einen Großteil der Menschheit ausrotten will. Das ist es, wonach Seth die ganze Zeit sucht: die Büchse der Pandora. Und Nikolas und ich sind der Schlüssel, um all das zu aktivieren … Aber wir zerstören dieses Labor durch eine dieser kleinen blauen Bomben und werden dabei getötet. Auch der grauenhafte Kokon, in dem Seth sich verpuppt, wird zerstört.«
»Und danach wachen Sie auf?«
»Nein. Es geht weiter. Nikolas und ich sind nicht tot. Die Zeit hat nur angehalten, wir sind gefangen in der Zeit. Und um uns herum sind die Mh’u … Sie haben die Amulette geschaffen.«
»Und diese, wie sagten Sie … Mh’u sind Gott?«
»Nein. Aber sie leben schon seit Äonen in einem Zustand der Gnade und sind bemüht, ihn zu erhalten. Nikolas und ich werden älter. Wir übersetzen einen uralten hermetischen Text und hinterlassen Laurenz und Maria die Übersetzung zusammen mit einigen der Amulette. Sie müssen die Büchse der Pandora finden, bevor Seth sie findet.«
»Entschuldigen Sie, wenn ich Sie dauernd unterbreche. Sagten Sie nicht, dass Seth in diesem Kokon ebenfalls umgekommen ist?«
»Er wird zurückkommen. Es ist noch nicht vorbei. Deswegen will ich zurück. Aber ich bin in dieser eingefrorenen Zeit gefangen.«
»Warum wollen Sie diesen ›Zustand der Gnade‹, wie Sie ihn nennen, verlassen, Peter? Ist er denn nicht sehr angenehm?«
»Ich bin alt und einsam, und ich gehöre da nicht hin. Ich muss Maria helfen, die Apokalypse aufzuhalten. Nikolas und ich verstehen, dass es nur einen Weg gibt, diesen Zustand der Gnade zu verlassen: eine Eruption des Bösen. Also töte ich meinen Bruder. Im Vatikan. Mit einem Dolch.«
P.A. wirkt sichtlich erschüttert.
»Und dann?«
»Wache ich endlich auf.«
III
17. Juli 2011, Bawley Point, Australien
W ohin sie auch sah, war Dunkelheit. Vollkommene Dunkelheit, so tief und schwer wie der Anfang der Welt. Kein Licht, nirgendwo, kein Oben und Unten mehr. Kein Laut, selbst ihren Herzschlag spürte sie kaum noch, nur die
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