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Apocalypsis 3.05 (DEU): Kleophas. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.05 (DEU): Kleophas. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.05 (DEU): Kleophas. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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ihm auch ein Dokument mit dem Briefkopf des Vatikans.
    »Das ist Bruder Spyridon«, stellte Nikolas ihm schließlich den Mönch vor. »Wir werden heute in seinem Haus übernachten.«
    »Was hast du ihm erzählt?«, wollte Peter wissen. »Was ist das für ein Dokument?«
    Nikolas senkte die Stimme, obwohl er auf Deutsch antwortete. »Ich musste ein bisschen tricksen, okay? Lass mich einfach machen.«
    »Und wo ist Franz Laurenz?«
    »Er trägt hier den Ordensnamen Kleophas.«
    »Meinetwegen. Wo ist er?«
    »Er ist tot.«
    »Was?«
    »Bruder Spyridon sagt, dass er vor zwei Wochen an einer Krankheit gestorben ist. Er war wohl sehr schwach.«
    »Verdammte Scheiße.« Stöhnend ließ sich Peter auf einer Bank vor dem Haus fallen. »Ist das sicher?«
    Nikolas zuckte mit den Schultern und setzte sich zu Peter. »Bruder Spyridon will uns später zu seiner Einsiedelei führen.«
    Der wortkarge Bruder bewirtete sie mit lauwarmem Wasser aus seiner Zisterne, einem Gläschen Tresterschnaps, Tsipouro genannt, Oliven, frischem Brot und Loukoumi , einem süßen Fruchtgelee. Peter verschlang, was er in die Finger bekam, mäßigte sich dann jedoch, als er die missbilligenden Blicke von Bruder Spyridon sah.
    Schließlich begann der Mönch unvermittelt wieder zu sprechen, langsam und ohne einen der Brüder dabei anzusehen. Nikolas übersetzte. »Bruder Kleophas lebte seit fast dreißig Jahren in dieser Skiti. Allerdings bevorzugte er die Einsamkeit.«
    »Er hatte doch bestimmt auch mal Besuch?«
    Nikolas übersetzte Peters Frage und kurz darauf die Antwort des Mönchs. »Nein. Er legte auch keinen großen Wert auf Kontakt zu seinen Mitbrüdern. Er war offenbar geistig verwirrt.«
    »Was war passiert?«, fragte Peter.
    »Sie wissen es nicht«, übersetzte Nikolas die Antwort. »Laurenz hat nie mit ihnen gesprochen.«
    »Nie? Kein Wort?«, fragte Peter überrascht. »In dreißig Jahren?«
    Bruder Spyridon sah Peter eindringlich an, langte nach einem robusten, knorrigen Stab aus poliertem Olivenholz und zog sich daran hoch auf die Beine. Jetzt erst erkannte Peter, dass er älter sein musste, als er angenommen hatte.
    »Sie, kommen«, sagte der Mönch in gebrochenem Deutsch.
    Peter und Nikolas folgten Bruder Spyridon durch die schattenlose Glut des ägäischen Mittags über einen Hügel abseits der Skiti. Der alte Mönch marschierte überraschend zügig voran, die Hitze schien er nicht einmal zu spüren.
    »Da wohnt.« Bruder Spyridon deutete mit seinem Olivenholzstab vom Hügel herab in die Ferne auf eine kleine natürliche Höhle im Fels mit einem Verschlag davor. Mit einer unwirschen Handbewegung bedeutete er den Brüdern, voranzugehen.
    Um so schnell wie möglich in den Schatten zu kommen, gingen die Brüder zügig vor. Als sie die Höhle und den Schatten des Verhaus davor erreichten, atmete Peter erst einmal durch, als sei er gerade von einer großen Last befreit worden. Er sah, dass Bruder Spyridon ihnen in weitem Abstand folgte.
    »Und jetzt?«, fragte er.
    »Kleine Inspektion. Und dann Abflug«, knurrte Nikolas schlecht gelaunt. »Die verdammte Hitze bringt mich um.«
    Sie mussten die Köpfe einziehen, um durch den kleinen Eingang ins Innere der Höhle zu gelangen. Drinnen war es kühl, es roch nach Rauch, Schweiß und abgestandenem Essen. Peter konnte kaum aufrecht stehen. Nachdem sich seine Augen ein wenig an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte er Einzelheiten der Behausung. In einer Ecke ein einfaches Matratzenlager mit Wolldecken und nachlässig verteilter Kleidung. Offene Kartons und aufgeschnittene Olivenöldosen mit Habseligkeiten des Bewohners. Auf dem Boden Kerzenstummel und Bücher. Ein roh gezimmertes Regal mit weiteren Büchern. Eine große Plastikschüssel mit einem Wasserkanister daneben, offenbar die Waschstelle. Von der Decke hingen alte Plastiktüten mit weiteren, undefinierbaren Habseligkeiten. Nikolas leuchtete die ganze Höhle mit seiner Taschenlampe ab.
    »Wie kann es ein Mensch über dreißig Jahre in so einem Drecksloch aushalten?«, fragte Peter laut. Nikolas gab keine Antwort, leuchtete nur das grobe Holzregal ab.
    »Fällt dir was auf?«, fragte er.
    Peter ließ seinen Blick noch einmal durch die Höhle schweifen. »Sieht aus, als wäre sie erst vor kurzem verlassen worden.«
    »Eben.«
    »Sind wir hier dann überhaupt richtig?«
    »Ja, sind wir.« Nikolas zog ein altes und zerlesenes Buch aus dem Regal und reichte es Peter. Im Licht der Taschenlampe sah Peter das Spiralsymbol auf dem Cover und den

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