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Apocalypsis 3.09 (DEU): Arche. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.09 (DEU): Arche. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.09 (DEU): Arche. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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jetzt wohl den Flughafen schließen.«
    Der Kaffee war kalt geworden. Anselmo trank ihn trotzdem.
    »Der Papst ist verschwunden«, sagte er leise. »Ich verstehe nicht, was ich auf den Videos gesehen habe, aber ich fürchte, wir haben ihn verloren. Und Maria auch.«
    Peter Adam schüttelte vehement den Kopf.
    »Nein. Ich weiß, wo sie ist, und ich kann sie da rausholen. Deswegen bin ich hier.«
    »Und wie?«, rief Anselmo resigniert. »Die Apokalypse ist doch längst in vollem Gange! Was im Krankenhaus geschehen ist, das ist der Beweis! Der Satan ist aus der Hölle aufgestiegen, und Gott hat uns verlassen! Wir werden alle sterben!«
    Peter Adam berührte ihn am Arm.
    »Ganz ruhig, Pater! Sie irren sich. Gott existiert. Die Gnade existiert. Ich war dort. Es gibt Hoffnung.«
    Anselmo schüttelte verzweifelt den Kopf. »Ohne das Buch Dzyan werden wir es nicht aufhalten können.«
    Peter Adam lächelte ihn an. »Dann ist doch alles in Ordnung.«
    »Wir haben das Buch nicht! Hören Sie mir nicht zu?« Einen kurzen Moment lang dachte Anselmo, Peter Adam sei senil geworden.
    »Sie brauchen das Buch nicht. Sie haben doch mich.«
    Diese einfache Erkenntnis machte Anselmo sprachlos.
    »Also lassen Sie uns gehen.« Peter Adam erhob sich.
    »Äh … und wohin?«
    »Nach Abu Ghosh, natürlich. Als Erstes müssen wir Maria und Shimon Bar-Kleophas aus der Pyramide holen.«
    Anselmo hatte keine Ahnung, von was Peter Adam sprach, aber er fand, dass es sich nicht gut anhörte. Allein das Wort ›Pyramide‹ beunruhigte ihn.
    »Hören Sie … Ich … Muss ich wirklich unbedingt dabei sein? Verstehen Sie mich nicht falsch, Signor Adam, nicht, dass ich kneifen will oder so, aber ich bin eher so der Backoffice-Typ, verstehen Sie? Am Computer bin ich viel nützlicher. Ich könnte …«
    »Sie müssen fahren«, unterbrach ihn Peter Adam freundlich. »Ich bin seit über dreißig Jahren kein Auto mehr gefahren. Schaffen Sie das?«
    Anselmo nickte ergeben. » Va fan culo . Na klar.«
    Er erkundigte sich bei Bruder Isidor nach einem Wagen, in der Hoffnung, dass Isidor ihm bedauernd erklären würde, dass das Kloster zwar ein Auto besitze, welches aber aus Versicherungsgründen leider nur von einem Mitbruder der Abtei gefahren werden dürfe. Dem war aber nicht so. Isidor drückte ihm ohne große Umstände die Schlüssel eines Fiat Panda in die Hand, erklärte ihm, wo der Wagen stand und schärfte ihm ein, bitte keine Kratzer zu verursachen – das Auto war schon verschrammt genug! – und auf dem Rückweg zu tanken.
    »Gerne«, stöhnte Anselmo und fügte sich in sein Schicksal. Um kein Risiko einzugehen, falls das Kloster überwacht wurde, verließen sie die Abtei nicht über den Haupteingang. Da es während der zweiten Intifada zu antichristlichen Ausschreitungen gekommen war, hatten die Benediktiner einen unterirdischen Verbindungsgang zu einem etwas abgelegenen Nebengebäude angelegt. Im Ernstfall ließ sich auf diese Weise wenigstens der Klosterbetrieb aufrechterhalten. Das Nebengebäude wiederum hatte einen Zugang zum Davidsgrab, das unter jüdischer Verwaltung stand und Anselmos Meinung nach nichts weiter als eine ziemliche Rumpelkammer war. Außerdem lieh sich Anselmo von Isidor eine Mönchskutte aus, um auch in dieser Hinsicht auf Nummer sicher zu gehen. Die vergangene Nacht steckte ihm immer noch in den Knochen, und er wollte kein unnötiges Risiko mehr eingehen.
    Entschlossen und halbwegs zuversichtlich trat er mit Peter Adam in die Gasse vor dem Davidsgrab und orientierte sich, wo der Parkplatz war, den Isidor ihm beschrieben hatte. Nur wenige Menschen waren zu sehen. Zwei orthodoxe Männer in Kaftanen, die sie kurz musterten. Eine kleine Gruppe älterer japanischer Touristen mit Headsets für die Erklärungen ihres jüdischen Reiseleiters, die gerade umständlich Kippot aus Pappe aufsetzten, die am Eingang zum Davidsgrab verteilt wurden. Alltag in Jerusalem. Anselmo entspannte sich etwas und deutete nach links.
    »Ich glaub, der Parkplatz liegt …«
    Ein Schlag traf ihn von der Seite und riss ihn zu Boden. Es ging so schnell, dass er nicht einmal begriff, wo die Männer ihnen aufgelauert hatten. Er spürte nur noch, wie er hart auf dem Boden aufschlug und keine Luft bekam, weil ihm etwas die Kehle zudrückte. Er hörte Kommandos und erkannte einen Mann aus der älteren Reisegruppe. Er sah, wie zwei Frauen Peter Adam am Boden festhielten. Dann spürte er einen stechenden Schmerz im Hals.

XLIV
    27. August 2013, Insel

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