Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch
Lichts.
Hoathahe Saitan!
Mit dem schwindenden Rest seines Bewusstseins verstand Peter, dass alle Mythen wahr waren. Alles, was Menschen je über das Böse erzählt und geschrieben hatten, war wahr. Sie hatten eine der Pforten zur Hölle erreicht. Es wurde Zeit, sie wieder zu verschließen.
Mit letzter Kraft legte Peter seine blutende linke Hand auf dem Opferstein ab. Einen unendlichen Moment lang starrte er fassungslos auf seine Hand, auf das Zeichen und auf die Symbole an den Wänden. Dem Ort, an dem alles endete, an dem keine Liebe mehr galt.
Maria berührte ihn am Arm. »Komm.«
Hastig, die purpurnen Soutanen in Panik gerafft, stürzten die Kardinäle aus der Sixtinischen Kapelle, allen voran Kardinal Alberti. Als letzter eilte Don Luigi aus der Kapelle, die von einem Genie zum Ruhme Gottes und des Lebens ausgemalt worden war. Er warf einen letzten Blick zurück zu dem Mann mit dem Schwert, der unbemerkt von den flüchtenden Kardinälen die Kapelle betreten hatte und einsam und aufrecht unter dem Deckenfresko mit der Erschaffung Adams stand. Ein letzter Blick. Ein Abschied. Kein Wort. Dann schloss Don Luigi die Tür und eilte den Kardinälen hinterher.
Als die Menschen vor dem Petersdom sahen, wie die Kardinäle in heillosem Entsetzen auf den Petersplatz rannten, brach eine Woge der Panik aus. Ein Schrei aus Tausenden von Kehlen rollte über das Oval des Platzes. Ohne zu verstehen, was überhaupt vor sich ging, aber mit der Gewissheit, dass sich nun erfüllte, was ihnen ihr Gefühl schon den ganzen Morgen über signalisiert hatte, wandten sich die Menschen ab und flohen von diesem verfluchten Ort. Allein in der ersten Minute nach Ausbrechen der Panik wurden Dutzende totgetrampelt.
Viele Tausende mehr starben jedoch kurz danach, als ein Donnerschlag den ganzen Petersplatz erschütterte, wie von der Faust Satans getroffen. Der Boden unter dem Petersdom wölbte sich, als ob ein riesiger Dämon darunter hervorbrechen wollte. Mit einem Lichtblitz und einer furchtbaren Detonation zerbarst die Kuppel des Petersdom. Im gleichen Augenblick erfasste die Druckwelle auch die angrenzenden Gebäude, die Sixtinische Kapelle und den Apostolischen Palast und zermalmte sie. Eine gewaltige Staubwolke stieg unter den einstürzenden Gebäuden hervor und blähte sich in den Himmel, raste über den Petersplatz hinweg, weiter die Via della Conciliazione entlang und in die anliegenden Seitenstraßen, wie ein gieriges, hungriges Tier der Hölle. In der Nähe parkende Autos wurden in die Höhe geschleudert, Trümmerteile von Gebäuden regneten auf die Menschen nieder, die es nicht schnell genug vom Platz weg schafften. Der Tod war ein Regen aus Mauertrümmern, Staub und Druck.
Nach kaum einer Minute war alles vorbei.
»Auf der Via della Conciliazione regiert das Chaos. Von überall rasen Ambulanzen heran, auf den Straßen liegen Leichen und Trümmerteile, es sieht aus wie auf einem Schlachtfeld. Vor etwa einer halben Stunde erschütterte eine gewaltige Detonation den gesamten Vatikan. Augenzeugen berichten von einem gleißenden Lichtblitz, der die Kuppel des Petersdom zerfetzte. Die Druckwelle tötete Tausende von Menschen, schleuderte Gebäudetrümmer und parkende Autos mehrere hundert Meter weit. Über die Hintergründe dieses verheerenden Anschlags lässt sich zur Stunde nichts sagen, auch nicht über das Schicksal der hundertsiebzehn Kardinäle, die sich in der Sixtinischen Kapelle zum Konklave versammelt hatten. Klar ist im Augenblick nur eines: Der Vatikan, das Zentrum der katholischen Kirche, existiert nicht mehr.«
Mitschnitt einer Live-Reportage
XCIII
28. Juni 2011, Vatikanstadt
W eißer Rauch. Nicht aus einem Schornstein, sondern aus einer offenen Feuerschale, sichtbar für die ganze Welt.
Das Konklave endete unter freiem Himmel, an einem schwülen Sommertag, in den Ruinen der Sixtinischen Kapelle. Ein Zeichen an die Gläubigen in der Welt, dass Mauern vergänglich waren, aber nicht die Kirche. Einen Monat nach der Katastrophe benötigten die überlebenden hundertneun Kardinäle nur noch einen einzigen Wahlgang, um ihren neuen Papst zu wählen, und sie wählten mit überwältigender Mehrheit den Mann, der die Kirche vor einer noch größeren Katastrophe bewahrt und vor dem Untergang gerettet hatte. Der Kardinaldekan weihte ihn noch an Ort und Stelle zum Bischof und fragte ihn dann, wie es das Verfahren vorschrieb: »Luigi Gattuso, ich frage dich: Nimmst du deine kanonische Wahl zum Papst an?«
Don Luigi, Jesuit,
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