Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch
los war.«
»Macht dir das keine Sorgen?«, fragte Sophia.
»Doch«, gestand der Papst. »Aber die Zeit drängt. Scheich Abdullah und Chaim Kaplan verlangen ein deutliches Zeichen meiner Glaubwürdigkeit.«
»Was sollte das sein?«, fragte Sophia.
»Afrika«, erwiderte der Papst. »Die Glaubwürdigkeit der Kirche entscheidet sich in Afrika. Wenn wir die Kirche erneuern wollen, dann führt der Weg über Afrika.«
»Was ist mit den evangelischen und orthodoxen Kirchen?«, schaltete sich jetzt der andere Tischgast ins Gespräch ein, froh um einen Vorwand, dieses entsetzliche deutsche Kraut stehenlassen zu können.
»Die anderen Kirchen werden folgen, sobald der Islam und das Judentum sich an unsere Seite gestellt haben, da bin ich sicher. Was meinst du, Sophia?«
Sophia nickte diskret, um dem Italiener ihr gegenüber nicht das Wort abzuschneiden.
»Sie essen ja gar nicht, Don Luigi!«, rief der Papst. »Essen Sie Ihr Sauerkraut. Da ist viel Vitamin C drin.«
Don Luigi zog ein Gesicht. Der Papst grinste ihn an.
»So, meine Freunde! Was haltet ihr von einem kleinen Spaziergang im Rosengarten?«
XXX
12. Mai 2011, Karmeliterinnenkloster, Via dei Baglioni, Rom
D ie Karmeliterinnen stellten nicht viele Fragen. Die Anwesenheit von Don Luigi schien Erklärungen unnötig zu machen. Die Äbtissin behandelte den Pater mit ausgesuchtem Respekt und führte die drei in einen einfachen Salon. Trotz der nächtlichen Störung brachte man ihnen Tee und einige Panini. Peter merkte, wie hungrig er war. Hungrig und müde, zum Umfallen müde.
»Sie sollten etwas schlafen, Peter.«
»Keine Zeit. Was haben Sie über die Dokumente herausgefunden?«
»Verschiedenes. Zunächst habe ich nach der Bedeutung dieses Symbols auf dem Amulett gesucht. Nirgendwo ein Hinweis. Dann hatte ich eine Idee.«
Don Luigi zog ein Taschenbuch aus der Jackentasche und zeigte es Peter. Peter erkannte das Buch sofort.
Mystic Symbols of Man – Origins and Meanings von Franz Laurenz.
»Natürlich! Verdammt, warum bin ich nicht gleich darauf gekommen!«
»Das habe ich mich selbst auch gefragt. Laurenz beschreibt das Symbol. Schauen Sie, hier: Es taucht ab dem 11. Jahrhundert als alchemistisches Zeichen für Kupfer auf. Aber es steht auch für Venus und für Licht. Das Interessanteste ist aber, dass das Zeichen offenbar viel älter ist. Laurenz zufolge taucht es bereits als Felszeichnung der Jungsteinzeit auf.«
»Kupfer, Venus, Licht!«, wiederholte Peter ratlos und drehte das Amulett in der Hand. »Nicht sehr ergiebig. Was hat die Untersuchung der Materialprobe ergeben?
»Leider habe ich noch keine Nachricht aus dem Labor. Ich vermute, sie brauchen noch mehr Zeit. Aber ich habe ein wenig über Thoth herausgefunden. Thoth galt Gott der Intelligenz und als Mondgott für den ewigen Wandel und die Zeit. Er war auch ein Gott des Totenreichs und notierte, ob die Verstorbenen es würdig waren, in das Reich der Wiederkehr aufgenommen zu werden. In der griechischen Mythologie wurde er mit Hermes gleichgesetzt. Womit wir wieder bei Hermes Trismegistos wären. Und bei Manetho oder Manethot, einem ägyptischen Priester, der als Personifizierung von Thoth angesehen wurde. Ich hatte gehofft, in den Dokumenten eine Antwort zu finden, aber die wurden mir ja von dieser Agentin gestohlen. In den wenigen Stellen, die ich übersetzen konnte, war immer wieder von Licht die Rede.«
Don Luigi zeigte Peter eine handschriftliche Notiz, die er sich gemacht hatte.
»Das ist der Versuch einer ersten Übersetzung.«
Das Gemüt und die Vernunft, welches ganz und gar sich selbst begreift, ist frei von aller Leiblichkeit, frei von Irrung, unsichtbar von den Leidenschaften des Leibes, selbst in sich selbst bestehend: Alles umfassend und alles unterhaltend, von welchem gleichsam als Strahlen sind das Gute, die Wahrheit, das ursprüngliche Licht, der Ursprung der Seelen.
Peter stöhnte. »Was für ein gequirlter Blödsinn!«
»Wie gesagt, ich konnte nicht alle Texte entschlüsseln. Das Wort Licht kommt jedenfalls sehr oft vor.«
Peter musste wieder an Loretta denken. Wie sie ihn angesehen hatte in ihren letzten Augenblicken, so voller Angst. An die Ziffern, die sie mit ihrem eigenen Blut auf den Boden geschmiert hatte. Aber auch Don Luigi schien ratlos, was die Ziffern bedeuteten mochten.
»306 oder 3 mal 6. Sehr rätselhaft. Es könnte entweder wirklich ein Hinweis auf die Zahl 666 sein, die Zahl der Hure Babylon aus der Offenbarung des Johannes. Aber dann stellt sich die
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