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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verbrechen lohnt sich
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dreiunddreißig Prozent der Fälle zu wenig Sachverstand beweist, keine Unschuldige den Rest ihres Lebens im Gefängnis schmachten muss.«
Mr. Lennox sprang auf, um sich diese Behandlung seines Zeugen zu verbieten, und Richter Fairborough hob tadelnd den Finger. »Das war eine unzulässige Bemerkung, Sir Toby«, wies er ihn zurecht.
Doch Sir Tobys Blicke wichen nicht von den Geschworenen, die nicht mehr am Mund des Sachverständigen hingen, sondern nun miteinander flüsterten.
Bedächtig nahm Sir Toby seinen Platz wieder ein. »Keine weiteren Fragen, Mylord.«
    »Verdammt guter Schlag«, lobte Toby, als Harrys Ball in der Mulde des achtzehnten Lochs verschwand. »Ich fürchte, der Lunch geht wieder auf mich.«
    »Ist dir klar, dass ich dich seit Wochen nicht mehr geschlagen habe, Harry?«
»Oh, das würde ich nicht sagen, Toby«, entgegnete sein Golfpartner, während sie zum Clubhaus zurückkehrten. »Wie würdest du es nennen, was du am Donnerstag vor Gericht mit mir angestellt hast?«
»Ja, dafür muss ich mich entschuldigen, alter Junge. Aber du weißt ja, dass es nicht persönlich gemeint war. Ich muss schon sagen, es war verdammt unüberlegt von Lennox, dich als Sachverständigen zu berufen.«
»Das stimmt.« Harry nickte. »Dabei habe ich ihn darauf aufmerksam gemacht, dass keiner mich besser kennt als du, aber Lennox interessierte es nicht, was oben in Leeds geschehen ist.«
»Es hätte mir nicht so viel ausgemacht«, gestand Toby, als er sich zum Lunch setzte, »wenn nicht …«
»Wenn nicht was …?«, wiederholte Harry fragend.
»Bei dem Fall in Leeds und dem im Baily – wie die Geschworenen in beiden Fällen hätten erkennen müssen – meine Mandanten so schuldig waren, wie man nur sein kann.«

Das Endspiel
    Vor seinem nächsten Zug zögerte Cornelius Barrington und studierte das Brett mit größter Aufmerksamkeit. Das Spiel dauerte bereits mehr als zwei Stunden, und Cornelius war zuversichtlich, dass er bis zum Matt nur noch sieben Züge benötigte. Dessen war sein Gegner sich höchstwahrscheinlich ebenfalls bewusst.
    Cornelius blickte auf und lächelte Frank Vintcent zu, der sein ältester Freund war und sich im Lauf der Jahre als Familienanwalt als sein bester Berater erwiesen hatte. Die beiden Herren hatten viel gemein: ihr Alter (beide waren über sechzig), ihren Background (beide waren mittelmäßige Söhne erfolgreicher Väter) und ihre Ausbildung (beide waren zur selben Schule und auf dieselbe Universität gegangen). Aber dort endeten die Gemeinsamkeiten, denn Cornelius war von Natur aus ein Unternehmer, der Risiken nicht scheute und in Südafrika und Brasilien ein Vermögen im Bergbau gemacht hatte. Frank war von Beruf Anwalt, vorsichtig, pedantisch, bedächtig bei seinen Entscheidungen.
    Cornelius und Frank unterschieden sich auch in ihrem Äußeren. Cornelius war von großer, kräftiger Statur und hatte volles, silbergraues Haar, um das ihn viele seiner oft nur halb so alten Freunde und Bekannten beneideten. Frank war schmächtig, mittelgroß und kahl, von einem Kranz dünner grauer Haare abgesehen.
    Cornelius war nach vierzig Jahren glücklicher Ehe verwitwet. Frank war überzeugter Junggeselle.
Zu den Dingen, die ihre enge Freundschaft erhalten hatten, gehörte ihre unerschütterliche Liebe zum Schach. Frank besuchte Cornelius jeden Donnerstagabend in dessen Haus, The Willows, um eine Partie zu spielen, die manchmal mit einem Remis, viel öfter jedoch mit einem Patt endete.
Die Abende begannen gewöhnlich mit einem leichten Supper, zu dem sie sich nur je ein Glas Wein einschenkten, denn beide nahmen das Schachspielen sehr ernst. Nach dem Spiel setzten sie sich ins Wohnzimmer und gönnten sich einen Cognac und eine Zigarre. Heute jedoch wollte Cornelius von diesem gewohnten Ablauf abweichen.
»Glückwunsch.« Frank blickte vom Brett auf. »Ich glaube, diesmal hast du mich geschlagen. Ich fürchte, da ist nichts mehr zu machen.« Er lächelte, legte den König aufs Brett, erhob sich und schüttelte seinem engsten Freund die Hand.
»Gehen wir ins Wohnzimmer, und gönnen wir uns einen Cognac und eine Zigarre«, schlug Cornelius vor, als würden sie das nicht ohnehin an jedem Schachabend tun.
»Danke, gern«, erwiderte Frank, als sie das Arbeitszimmer verließen.
Als Cornelius am Bild seines Sohnes David vorbeiging, setzte sein Herz einen Schlag aus; daran hatte sich in den vergangenen dreiundzwanzig Jahren nichts geändert. Wenn sein einziges Kind am Leben geblieben wäre, hätte er die Firma

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