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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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Wand. Sofort kamen sämtliche Druckerpressen quietschend zum Stehen.
Als Armstrong sicher war, daß die allgemeine Aufmerksamkeit ihm galt, brüllte er verschiedenen Mitarbeitern eine Reihe von Befehlen zu. »Sorgen Sie dafür, daß die Fahrer sich sofort wieder auf den Weg machen und jedes einzelne Exemplar der ersten Ausgabe zurückbringen, das sie in die Hand kriegen!« Der Vertriebsleiter stürmte auf den Innenhof hinaus, und Armstrong wandte sich dem Vorarbeiter der Drucker zu.
»Ich will, daß die Titelseiten-Story über Hahn herausgenommen und an ihrer Stelle diese hier gedruckt wird.« Er nahm ein gefaltetes Blatt Papier aus seiner Brusttasche und reichte es dem verwirrten Druckervorarbeiter, der sofort mit der Arbeit an der neuen Titelseite begann und in der rechten oberen Ecke einen Platz für das neueste Bild des Herzogs von Gloucester freiließ.
Armstrong drehte sich um und ließ den Blick über die Arbeiter schweifen, die darauf warteten, daß die nächste Auflage aus der Presse kam, um die Zeitungen zu bündeln. »Und ihr«, rief Dick, »kümmert euch darum, daß jedes Exemplar der ersten Auflage, das ihr noch im Haus findet, vernichtet wird.« Die Arbeiter schwärmten aus und sammelten jedes Exemplar ein, das sie entdeckten, und mochte es noch so alt sein.
Vierzig Minuten später wurde ein Abzug der neuen Titelseite in Schultz’ Büro gebracht. Armstrong besah sich mit scheinbarem Interesse die neue Story, die er am Vormittag über den bevorstehenden Berlinbesuch des Herzog von Gloucester verfaßt hatte.
»Gut«, sagte er laut, damit auch alle es hören konnten, »machen wir uns daran, die zweite Auflage zu drucken.«
Als Arno fast eine Stunde später durch die Tür geeilt kam, stellte er erstaunt fest, daß Captain Armstrong mit hochgekrempelten Ärmeln mithalf, die zweite, frischgedruckte Auflage in die Lieferwagen zu laden. Als Armstrong Arno sah, deutete er in die Richtung der Chefredaktion. Sobald die Tür hinter den Männern geschlossen war, berichtete Armstrong, was er von dem Augenblick an getan hatte, als er die alte Titelstory gelesen hatte.
»Es ist mir gelungen, die meisten Exemplare der ersten Auflage zurückzubekommen, und ich hab’ sie gleich vernichten lassen«, erklärte er Schultz. »Doch was die ungefähr zwanzigtausend Exemplare betrifft, die in den russischen und amerikanischen Sektor geliefert wurden, konnte ich leider nichts mehr unternehmen. Wenn die Zeitungen erst mal durch den Checkpoint sind, haben wir hier kaum eine Chance, sie zurückzubekommen.«
»Was für ein Glück, daß Sie sich ein Exemplar der ersten Auflage geholt haben, als sie gerade erst ausgeliefert wurde«, sagte Schultz. »Ich mache mir große Vorwürfe, daß ich nicht eher zurückgekommen bin.«
»Sie trifft nicht die geringste Schuld«, beruhigte ihn Armstrong. »Aber Ihr Stellvertreter ist zu weit gegangen. Es geht nicht an, einen Artikel zu drucken, ohne in meinem Büro nachzufragen.«
»Da bin ich wirklich erstaunt. Normalerweise ist er absolut verläßlich.«
»Mir blieb keine Wahl, als den Mann auf der Stelle zu feuern.« Armstrong blickte Schultz ins Gesicht.
»Keine Wahl.« Schultz nickte. »Natürlich.« Er sah immer noch völlig verstört aus. »Ich befürchte allerdings, daß der Schaden nicht mehr zu beheben ist.«
»Ich verstehe nicht«, gab Armstrong sich verwundert. »Ich habe doch fast die gesamte erste Auflage zurückbekommen. Die wenigen verkauften Exemplare werden kaum Schaden anrichten.«
»Sie haben alles Menschenmögliche getan, Captain Armstrong. Doch kurz bevor ich zum Checkpoint kam, habe ich mir den Telegraf im russischen Sektor gekauft. Ich war noch keine fünf Minuten zu Hause, da schellte Julius bei mir und hat sich beklagt, daß er in der vergangenen Stunde einen Anruf nach dem anderen erhalten hätte – die meisten von besorgten Zeitungshändlern. Ich habe ihm versprochen, sofort hierherzufahren und herauszufinden, wie dieses Malheur passieren konnte.«
»Bitte, versichern Sie Ihrem Freund, daß ich morgen als erstes eine Untersuchung einleiten werde«, versprach Armstrong. »Und ich werde die Sache persönlich in die Hand nehmen.« Er rollte die Hemdsärmel herunter und schlüpfte in seine Jacke. »Ich war gerade dabei, den Arbeitern beim Bündeln der zweiten Auflage zu helfen, als Sie kamen, Arno. Vielleicht sind Sie so nett und übernehmen das jetzt an meiner Stelle. Meine Frau …«
»Aber natürlich. Selbstverständlich«, versicherte ihm Arno.
Als Armstrong das Haus

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