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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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gelaufen. Ende des Monats geht’s zurück nach North Carolina. Ist das nicht großartig?«
»Und wie. Denn wenn du nicht mehr da bist, wird Hahn glimpflich davonkommen, und dann hält mich nichts mehr davon ab, meine tausend Dollar von dir zu kassieren.«
Sackville starrte ihn an. »Du würdest einen alten Kumpel doch nicht zwingen, seine Wettschuld einzulösen, wenn die Umstände sich geändert haben?«
»Das würde ich sogar todsicher, alter Kumpel!« entgegnete Armstrong. »Und das ist noch nicht alles. Solltest du versuchen, dich um die tausend Mäuse zu drücken, weiß es morgen um diese Zeit der ganze amerikanische Sektor.« Armstrong beobachtete, wie sich auf der Stirn des Amerikaners Schweißperlen bildeten. Er wartete eine Zeitlang; dann sagte er: »Weißt du was, Max. Ich geb’ mich mit siebenhundertfünfzig Dollar zufrieden. Aber nur, wenn du sie heute noch hinblätterst.«
Fast eine Minute herrschte Schweigen; dann leckte Max sich die Lippen. »Nichts zu machen. Bis Ende des Monats kann ich Hahn immer noch kleinkriegen. Ich muß die ganze Sache nur ein bißchen beschleunigen … alter Kumpel.«
Er stürmte aus dem Büro. Armstrong war sich nicht so sicher, daß Max es allein schaffen würde. Vielleicht war es jetzt an der Zeit, ein wenig nachzuhelfen. Armstrong griff nach dem Telefon und teilte Sally mit, daß er mindestens die nächste Stunde nicht gestört werden wollte.
Nachdem er die beiden Artikel mit einem Finger mühsam zu Ende getippt hatte, las er sie sorgfältig durch und nahm noch ein paar kleinere Verbesserungen vor. Dann steckte er das eine Blatt Papier in einen unbeschrifteten, beigefarbenen Umschlag und klebte ihn zu. Das zweite Blatt faltete er zusammen und schob es sich in die Brusttasche. Wieder griff er nach dem Telefon und bat Sally, seinen Fahrer hereinzuschicken. Benson hörte aufmerksam zu, was sein Captain ihm auftrug und bat ihn dann, seinen Befehl zu wiederholen, um sicherzugehen, daß er auch wirklich nichts mißverstanden hatte – vor allem, daß er Zivil tragen sollte.
»Und kein Wort über dieses Gespräch je zu irgend jemandem, Reg – zu keiner Menschenseele. Ist das klar?«
»Jawohl, Sir!« Benson nahm den Umschlag, schlug die Hacken zusammen und verließ das Büro.
Armstrong lächelte und bat Sally, ihm die Post hereinzubringen. Er wußte, daß die ersten Exemplare der Morgenausgabe des Telegraf kurz vor Mitternacht am Bahnhofskiosk erhältlich sein würden; im amerikanischen und russischen Sektor frühestens eine Stunde später. In diesem Fall war die zeitliche Abstimmung von allergrößter Bedeutung.
Den Rest des Tages blieb Armstrong an seinem Schreibtisch sitzen und ging mit Lieutenant Wakeham die neuesten Vertriebszahlen durch. Zwischendurch rief er Colonel Oakshott an und las ihm den Artikel vor, den er zu veröffentlichen beabsichtigte. Der Colonel war der Ansicht, daß kein einziges Wort geändert werden müßte und erklärte sich einverstanden, am nächsten Morgen auf der Titelseite des Telegraf zu erscheinen.
Um achtzehn Uhr kehrte Benson zurück, jetzt wieder in Uniform, und fuhr Armstrong zu seiner Wohnung, wo er einen angenehmen Abend mit Charlotte verbrachte. Sie schien überrascht und erfreut, daß ihr Mann ausnahmsweise einmal so früh nach Hause kam. Nachdem Armstrong David zu Bett gebracht hatte, aßen sie zu Abend, und er nahm sich zweimal Nachschlag von seinem Lieblingseintopf. Charlotte hielt es für besser, nicht zu erwähnen, daß Dick in letzter Zeit ein wenig zugenommen hatte, und daß er auf seine Figur achten sollte.
Kurz nach dreiundzwanzig Uhr meinte Charlotte, daß es an der Zeit wäre, zu Bett zu gehen. Dick pflichtete ihr bei, sagte jedoch: »Ich will mir bloß noch rasch die Zeitung holen. Bin in ein paar Minuten zurück.« Er blickte auf die Uhr: Inzwischen war es zehn Minuten vor Mitternacht. Gemächlich schlenderte Dick zum Bahnhof und traf dort noch vor dem Telegraf ein.
Wieder schaute er auf die Uhr. Die Auslieferungsfahrer waren heute ein wenig spät dran. Wahrscheinlich lag es daran, daß Arno sich bei seinem Bruder im russischen Sektor aufhielt. Doch Armstrong brauchte nur noch wenige Minuten zu warten, bis der vertraute rote Lieferwagen um die Ecke bog und vor dem Bahnhofseingang anhielt. Armstrong huschte hinter eine große Säule und wartete, bis der Zeitungspacken aufs Pflaster klatschte und der Wagen dann in Richtung russischer Sektor weiterfuhr.
Ein Mann kam aus dem Bahnhof und beugte sich über den Packen, um die Schnur

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