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Armegeddon Rock

Armegeddon Rock

Titel: Armegeddon Rock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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starrte sie einen Moment lang entsetzt an, dann brach sie hilflos zusammen, und danach stand sie auf und drückte Sandy eine davon ins Gesicht, bevor sie sich hinsetzte, um sechs davon zu verzehren. »Sie würden prima zu Rohmilch passen«, sagte sie.
    Sandy behielt Schokoladenkuchen und Creme überall im Gesicht zurück, aber das machte nicht allzuviel, weil Maggie eine Menge Champagner getrunken hatte, und Champagner machte sie immer auf süße, betrunkene Weise sinnlich, und so setzte sie sich auf seine Knie und leckte an ihm, bis alles weg war. Froggy beobachtete den Vorgang und machte unverschämte Bemerkungen. »Und dann beißt du ihm einfach das Ohr ab, jawoll, jawoll«, schlug er mit bösartigem Krächzen vor, aber Maggie kicherte und ignorierte ihn. Froggy blieb nichts anderes übrig, als davonzuschlendern und mit Fern über Aura-Balancing zu sprechen.
    Bambi hatte sowohl Fern als auch Ray aus der Kommune mitgebracht. Froggy hatte Samantha mitgebracht, eine statuenhafte Brünette, die sich für Sandy als Enttäuschung erwies, weil sie eher wie Raquel Welch als wie Andy Devine aussah. Sie hatte jedoch Humor, was man auch brauchte, wenn man mit Froggy Cohen zusammenleben wollte. »Ich werde nie vergessen, wie ich den armen Kerl zum erstenmal glücklich gemacht hab«, erzählte sie ihnen allen. »Da waren wir auf meinem Bett, er auf mir drauf, und sein magischer Twänger pumpte immer rein und raus, und plötzlich beugt er sich rüber, schielt lüstern, geht in diese Stimme über und sagt« – ihre eigene Stimme senkte sich zu einem befehlenden, froschigen Krächzen – »›du wirst jetzt kommen, jawoll, jawoll‹.« Froggy wurde tatsächlich rot. »Das Tollste war, ich kam«, endete Samantha, und sie brüllten vor Lachen.
    Am Ende hatten jedoch weder sie noch Bambis Freunde das erforderliche Durchhaltevermögen, und sie gingen einer nach dem anderen schlafen, bis nur noch die vier übrig waren. Sandy ließ noch mehr Champagner heraufkommen, und Bambi saß da und strickte, während er und Froggy und Maggie einer Flasche nach der anderen den Garaus machten und die ganzen alten TV-Titelsongs durchsangen. Sandy hatte ganz hübsch einen sitzen, Maggie rieb ihre Nase an seinem Hals, und Froggy sang endlose obszöne, imaginäre Strophen für Have Gun, Will Travel, als es an die Tür klopfte. Es war schon fast eins. »Wahrscheinlich eine Beschwerde wegen des Lärms«, sagte Sandy, aber er ging trotzdem hin, um aufzumachen.
    Draußen stand ein gepflegter kleiner Mann mit welligem, kastanienbraunem Haar und einem bleistiftdünnen braunen Schnurrbart. Er trug maßgeschneiderte Jeans, eine Weste, ein Cambrai-Arbeitshemd mit offenem Kragen und hohe Stiefel, und er hatte eine Gitarre dabei. Sandy starrte ihn mit offenem Mund an.
    »Das sieht wirklich intelligent aus, Blair«, sagte Lark mit seinem alten spöttischen Lächeln. »Mach den Mund zu, bevor eine Biene reinfliegt.«
    »Ich hab nicht gedacht, daß du kommst«, sagte Sandy.
    »Wer?« fragte Maggie von hinten.
    »Du hast mir eine Einladung geschickt«, sagte Lark.
    »Ja, klar, aber du warst nicht hier… ich meine, du hast dich nicht gemeldet, und die Fete hat schon vor Stunden…«
    »Nun sag’s schon, Blair«, meinte Lark. »Zum Teufel, der Star kommt immer als letzter.« Er schlenderte an Sandy vorbei ins Zimmer.
    »Lark!« rief Maggie aus. »Konntest nicht wegbleiben, hm?«
    Bambi stand von ihrem Stricken auf und eilte durch das Zimmer, um ihn warm zu umarmen.
    Froggy warf ihm einen scheelen Blick zu und machte sein rüdes, feuchtes Geräusch. »Er hat die Gitarre da mitgebracht. Er wird singen. Ich weiß es, jawoll, jawoll.« Er rollte die Augen.
    »Das ist eine Wiedersehensfeier, richtig? Ich hab immer gespielt, wenn wir in der alten Zeit zusammengekommen sind, also hab ich gedacht, es wäre doch witzig, wenn…«
    »Du hast in der alten Zeit versucht, für uns zu spielen, Lark, mein Junge«, sagte Froggy. »Und das ist was ganz anderes.«
    »Was trinkst du, Steve?« fragte ihn Sandy.
    Lark warf ihm das alte, spöttische Lächeln zu. »Lark«, sagte er.
    Maggie stieß einen Laut des Entzückens aus. »Er hat’s wieder getan!«
    »Könnt ihr mich in den Name-des-Monats-Club aufnehmen?« fragte Froggy. »Ich werde ein gutes Mitglied sein, jawoll, jawoll.«
    Bambi lächelte ihm zu und umarmte ihn zur Unterstützung. »Gut.«
    Lark streckte sich in einem Sessel aus, sein Bein lässig über eine Lehne geworfen. »Hab diese ganze Werbeszene satt, wißt ihr?

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