Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)
Boxen, konnte aber nichts Ungewöhnliches entdecken.
Vermutlich hatte Vivien den Riegel gestern Abend nicht richtig eingehakt, beruhigte sie sich in Gedanken und machte einen Schritt in den Stall hinein. Drinnen war es noch stiller als draußen. Kein Wunder, die Pferde waren ja auch alle auf der Weide.
Alle? Muriel runzelte die Stirn und schaute zu Neros Box. Der betagte Kaltblüter verbrachte die Nächte schon seit Wochen im Stall, weil er etwas kränkelte. In dieser Nacht schien ihre Mutter es zum ersten Mal erlaubt zu haben, dass er draußen blieb. Muriel stutzte. Aber warum war Vivien dann gestern Abend noch einmal in den Stall gegangen? Da stimmte doch was nicht.
Nachdenklich ging Muriel durch die Gasse zu Neros Box. Je näher sie kam, desto strenger roch es nach Pferd, so als ob sich eines ganz in der Nähe befand. Sie warf einen Blick in die Box und unterdrückte einen Aufschrei. Entsetzt schlug sie die Hände vor den Mund und starrte fassungslos auf das Bild, das sich ihr bot. Nero war nicht auf der Weide. Er war hier. Mit unnatürlich verrenkten Gliedern lag er im Stroh, das Maul halb geöffnet, die Augen weit aufgerissen. Er atmete nicht. Nero war tot!
Leseempfehlung: Monika Felten, Ascalon – Das magische Pferd. Der Schatz des Dschingis Khan
Als E-Book ebenfalls im Planet Girl Verlag erschienen:
Monika Felten
Ascalon – Das magische Pferd
Der Schatz des Dschingis Khan
ab 10 Jahren
ISBN 978 3 522 65168 4
»Lauf schneller, Ascalon!« Muriel wirft einen Blick über die Schulter, aber die Wölfe verfolgen sie noch immer – und das gleich zu Beginn des neuen Auftrags der Schicksalsgöttin. Muriel und Ascalon, das magische Pferd, müssen auf ihrer Mission in die Vergangenheit verhindern, dass bekannt wird, wo in der mongolischen Steppe sich die Grabstätte des großen Dschingis Khan befindet. Denn das Amulett des Großen Khan darf unter keinen Umständen in die falschen Hände gelangen …
»Ein wertvoller Mensch steht zu seinem Wort,
ein wertvolles Pferd zu seinem Wesen.«
(Aus der Mongolei)
Winterruhe
Die Weihnachtsferien waren vorüber, der Januar schon fast zur Hälfte um. Die Tage wurden wieder länger. Auf dem Markt in Willenberg wurden als erste Frühlingsboten Primeln in leuchtenden Farben und duftende Hyazinthen angeboten, während der Supermarkt des kleinen Ortes schon Erdbeeren aus Südamerika verkaufte, um den wintermüden Kunden den fernen Sommer nahezubringen.
Den Winter kümmerte das wenig. Nach trüben, feuchten und viel zu milden Weihnachtsfeiertagen, die keine richtige Weihnachtsstimmung hatten aufkommen lassen, hatte sich das Wetter Ende Dezember entschieden, mit klirrender Kälte über das Land herzufallen und sich dort hartnäckig festzusetzen. Schnee und Eis hatten alle Hoffnungen auf einen frühen Frühling zunichtegemacht.
Die Menschen vermummten sich und schimpften, während die Tiere stumm unter den eisigen Temperaturen litten, die ein strammer Nordostwind ins Land trug. Auf dem Birkenhof nahe Willenberg kämpften die Bewohner immer noch gegen den Schnee, der nur wenige Tage nach Weihnachten in solchen Massen gefallen war, dass die ganze Familie Vollmer fast fünf Tage festgesessen hatte. So lange hatte es gedauert, bis sich die Straßenräumdienste durch die meterhohen Schneewehen gefressen hatten, die die einzige Zufahrtstraße zum Birkenhof blockiert hatten. Normalerweise war das Eingeschneitsein für die Kinder des Hofs immer ein Grund zur Freude, Schneewehen bedeuteten Schulausfall und brachten ihnen ein paar zusätzliche Ferientage ein.
In diesem Jahr war der Schnee allerdings etwas zu früh gekommen. Es waren noch Ferien und Renate Vollmer, Muriels Mutter, zeigte sich zuversichtlich, dass die Straße bis zum Ende der Ferien geräumt sein würde. Und wie immer behielt sie recht. Zwei Tage vor dem Ferienende hatte sich die Schneefräse der Stadtreinigung rumorend und brummend einen Weg durch die weißen Massen gebahnt und die Familie aus ihrem eisigen Gefängnis befreit. Endlich konnte Muriels Mutter wieder einkaufen fahren und der Hof war nicht länger von der Außenwelt abgeschnitten.
Muriel war sofort zum Telefon gelaufen, um ihre beste Freundin Nadine anzurufen. Nadine hatte Fanny, eine weiße Connemarastute, auf dem Birkenhof untergestellt. Fanny war ihr Ein und Alles und sie hatte sich furchtbare Sorgen um ihr Pony gemacht. Sie war sehr erleichtert, dass es allen Pferden gut ging, und kam nun wieder fast jeden Nachmittag auf den Birkenhof, um
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