Asche zu Asche
Die Haut schmolz langsam und ließ den Blick auf eine Kreatur aus Muskeln und Sehnen frei, bevor sie nach dem Bruchteil einer Sekunde zu Asche wurden. Es blieb nichts übrig außer einem Skelett, das nur noch von einem blauen Flammenball aufrecht gehalten wurde. Als die Flamme erlosch und die Asche niederfiel, kam der Wind.
Die Läden wurden von den Fenstern gezerrt. Die Sonne war untergegangen – wenigstens das war zu ihren Gunsten geschehen –, aber von einem umherfliegenden Metallstück zerfleischt zu werden, war mindestens genauso schlimm.
„Behaltet den Kopf unten“, rief Max über das Geheul des Sturmes hinweg. Das letzte Wort hatte er gerade ausgesprochen, als ihn etwas am Hinterkopf traf. Seine Arme gaben nach, und er fiel auf Bella. Ein furchtbarer Schmerz in seiner Schulter einen Moment später deutete darauf hin, dass etwas, das umherflog, ein weiteres Stück aus seinem Körper herausgerissen hatte. „Hurensohn!“
Die Knochen des Orakels, die sich immer noch wie zuvor auf dem Thron befanden, waren von einem Tornado aus ihrer eignen Asche umringt. Allmählich wurden sie von der Asche abgetragen, als befänden sie sich in einem extremschnellen Sandsturm in der Wüste. Erst als die Knochen nicht mehr existierten, waren auch die Asche und der Wind verschwunden.
„Geht es euch gut?“ Ziggy half Max auf die Beine. „Mann, bist du okay?“
Max schob ihn zur Seite. „Bella, alles in Ordnung?“
„Ja … Mir ist nur ein wenig schwindelig.“ Sie zitterte, als er ihr wieder in den Rollstuhl half. „Es geht gleich besser.“
Max drehte sich zu Ziggy um. „Ja, alles in Ordnung. Uns geht es gut.“
„ Ihr geht es gut.“ Ziggy deutete auf Max’ Schulter. „Du blutest da.“
Max berührte seine Schulter und blinzelte. „Ja, irgendetwas hat mich getroffen. Und dann traf es mich ein zweites Mal.“
„Etwas hat dich gebissen “, korrigierte ihn Bella leise. Als Max sie fragend ansah, ließ sie den Kopf hängen. „Es war die einzige Möglichkeit, die ich hatte.“
Ziggy sah sie erstaunt mit großen Augen an. „Moment mal, du bist …“
„Ein Werwolf“, ergänzte Bella.
„Und du hast ihn gebissen. Das heißt, er ist jetzt ein …“
„Lupin.“
Max erstarrte. „Mein Gott. Bella. Warum …“
„Wir werden einen Ort brauchen, an dem wir uns verstecken können. Um unser Baby zu verstecken. Der Clan wird dich nicht akzeptieren, wenn du nicht einer von uns bist.“ Sie sagte es so, als müsste er es einfach so akzeptieren. Als gäbe es keine andere Alternative. „Natürlich werden sie herausfinden, dass du ein Lupin bist. Aber die Älteste wird die Umstände verstehen. Sie wird dir erlauben zu bleiben. Und wenn nicht, dann werden wir den Altarraum von Titus suchen.“
„Scheiße, Bella, warum?“ Max drehte sich um und tratgegen ein verdrehtes Metallblech, das zuvor ein Fensterladen gewesen war. „Was wird denn jetzt verdammt noch mal passieren? Wenn Vollmond ist oder ich ans Tageslicht muss? Was ist dann?“
Er spürte, wie sie in seine Nähe kam, er wusste, dass sie neben ihm war, noch bevor es geschah. Es war so ähnlich wie mit den Blutsbanden, die ihn mit Marcus verbunden hatten … jedoch nicht grausam oder ängstlich. Dies war jetzt wie …
Nach Hause zu kommen.
Sie nahm seine Hand und verschlang ihre Finger in seinen. „Was auch passiert, wir werden gemeinsam eine Lösung finden. Wir drei.“
Er drückte ihre Hand. „Das ist nicht das, was ich erwartet hatte, weißt du?“
„Leute, es tut mir leid, eure romantische Stimmung zu ruinieren, aber wir müssen hier so schnell wie möglich raus. Die beiden waren nicht die einzigen Wachen hier in diesen Räumen, und ich kann euch garantieren, dass die anderen gerade diese Treppen heraufstürmen.“ Ziggy rannte auf den Teil der Wand zu, der den Thron des Orakels auf der anderen Seite verborgen hatte. „Sie werden auch hier hinter sein. Seid ihr bereit zu kämpfen?“
„Wir haben die letzten Wochen nichts anderes gemacht. Ich glaube, wir werden es schaffen.“ Max sah Bella an. „Was machen wir mit dir?“
„Habe ich mich jemals vor einem Kampf gedrückt?“ Sie lächelte ihn aufmunternd an. „Auch wenn ich ein halber Krüppel bin?“
„Hört mal zu, Leute. Wenn wir es hier heraus schaffen, dann müsst ihr mir einen Gefallen tun, okay?“ Ziggy sah Max so lange an, bis ihm mulmig wurde.
Dennoch nickte er. „Klar, Junge. Ich glaube, ich weißziemlich genau, was du willst.“
„Gut.“ Ziggy legte seine Hand auf
Weitere Kostenlose Bücher