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Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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aber ich habe ein paar Donuts mitgebracht.«
    »Opaaa«, protestierte das Mädchen. »Die wollten wir uns doch aufsparen.«
    »Ist schon gut«, warf Alex rasch ein, »ich habe gerade erst …«
    »Wir essen jetzt Donuts!« Jacks Ton wurde strenger, und Alex spürte, dass das keineswegs der erste Streit zwischen den beiden war.
    »Ja, das wäre klasse«, piepste Alex also fröhlich wie ein Eichhörnchen unter Drogen. »Ich liebe Donuts.«
    »Die sind wahrscheinlich alt und hart«, bemerkte Ellie.

3
    D ie Donuts waren tatsächlich altbacken – Alex spürte immerhin noch Konsistenzen –, eigneten sich aber gut zum Tunken. Für Alex schmeckten sie wie feuchte Pampe.
    »Früher habe ich auch immer eine Stempelkanne benutzt, aber einmal vergessen, vorher die Bohnen zu mahlen.« Jack kippte Kaffeeweißer in seinen Becher und rührte um. »Hat damit geendet, dass ich die Bohnen mit meiner Axt zerkleinert habe.«
    Ellie brach ein weiteres Stück von einem Donut mit Schokoglasur und Streuseln ab und warf es dem Hund geschickt zu, der es aus der Luft schnappte. »Das ist doch total junkiemäßig.«
    Jack errötete. Alex tat der Alte leid. »Hätte ich genauso gemacht«, sagte sie.
    Dafür erntete sie einen vernichtenden Blick von Ellie, aber Jack gluckste nur. »Na, ich kann es jedenfalls nicht empfehlen. Der Kaffee war so stark, dass es mir schier die Zehennägel aufrollte … Ellie, Schatz, dieser Donut macht Mina krank. Hunde vertragen keine Schokolade.«
    »Das macht ihr gar nichts«, widersprach Ellie und warf dem Hund noch einen Happen von dem Gebäck zu.
    Alex wechselte das Thema. »Und woher kommt ihr?«
    »Aus Minneapolis«, antwortete Jack. »Ich war Journalist – Auslandskorrespondent für die Chicago Tribune . Hab aber seit Dannys Tod keine Zeile mehr zustande gebracht. Mein Chefredakteur rauft sich deswegen die Haare. In Anbetracht seiner Kahlheit ist das echt eine Leistung, aber er ist ein guter Kerl.«
    Ellie schnaubte verächtlich. »Wie kommt’s dann, dass du ihn immer, wenn du mit ihm telefoniert hast, einen Blödmann nennst?«
    Was war bloß mit diesem Kind los? »Meine Englischlehrerin hat gesagt, niemand könne ein geschriebenes Werk schlechter beurteilen als sein Autor«, meinte Alex.
    »Mag sein. Vor allem aber glaube ich nicht mehr an das, was ich schreibe. Es interessiert keinen. Die meisten Leute haben die Aufmerksamkeitsspanne einer Mücke und wollen mit nichts behelligt werden. Etwa dieser Quatsch, dass die Kampfhandlungen im Irak eingestellt worden seien. Totaler Blödsinn. Das ist reine Politik. Was sie uns verschweigen, ist, dass für die Jungs, die dort sind, immer noch Krieg herrscht und es laufend Gefechte gibt …« Jack verstummte und fuhr sich über seine schneeweißen Haarwirbel. »Entschuldigung. Das klingt, als wäre ich zornig und verbittert. Das bin ich aber nicht, es ist nur …«
    »Du solltest aber fuchsteufelswild sein«, schnitt ihm Ellie mit unvermittelter Heftigkeit das Wort ab. »Mein Dad ist tot, und niemand kommt deswegen ins Gefängnis. Er wird in Stücke zerfetzt, und alles, was ich kriege, ist so ein blöder Hund. Wie kann das sein?«
    »Komm, Ellie, wir haben doch darüber gesprochen. Wenn Krieg ist …«
    » Krieg ? Was soll das denn für eine Antwort sein?« Das Mädchen schleuderte dem Hund den Rest ihres Donuts hin. Erschrocken wich das Tier ein paar Schritte zurück und warf Jack einen ängstlichen Blick zu.
    Alex konnte nicht anders. »Du solltest netter zu deinem Großvater sein. Er tut dir doch nichts.«
    »Ist mir doch egal, was du denkst! Du bist nicht meine Mutter, ich kenne dich überhaupt nicht!« Dabei trat Ellie gegen Alex’ Campinggaskocher, er fiel um und die Kaffeekanne darauf zerschellte auf dem Felsen, dass die Scherben flogen und heiße Flüssigkeit umherspritzte. Mit einem erschrockenen Jaulen sprang der Hund davon. »Niemand hat dich nach deiner Meinung gefragt!«
    »Ellie!« Jack versuchte seine Enkelin am Arm zu packen. »Jetzt reicht’s!«
    »Es kotzt mich an!« Ellie entwand sich seinem Griff. »Ich hasse es, ich hasse dich, ich hasse diesen Wald, ich hasse euch alle! Lasst mich einfach in Ruhe!«
    »Führ dich nicht so auf!«, herrschte Jack sie an, dessen Geduld erschöpft zu sein schien. »Geh spazieren, bis du dich wieder im Griff hast, verstanden?«
    »Ist mir grade recht!«, fauchte Ellie, rammte sich die Ohrstöpsel in die Gehörgänge und stapfte in die Richtung davon, aus der Alex gestern gekommen war. Der Hund wollte ihr folgen,

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