Losing Noah - Finding Love (German Edition)
Kapitel
1
Ich
war 25 Jahre alt, als sich mein Leben und meine sexuellen Vorlieben
schlagartig änderten. Gerade erst hatte ich die Harvard Business
School abgeschlossen, als ich auch schon arbeitslos wurde. Niemand
wollte eine junge Frau ohne jede berufliche Erfahrung einstellen, bis
auf Er . Noah.
~
~ ~
Mein
Name ist Jenna, mittlerweile bin ich 28 und er hat mich verlassen.
Lethargisch liege ich in meinem Bett und starre die Decke an, leise
Musik erfüllt den Raum, während ich in meinen Tränen
bade. Warum ist er gegangen? Es ist vielleicht eine halbe Stunde her,
dass er die drei Worte »Ich mache Schluss« gesagt hat.
Ich fühle mich schrecklich, denn in diesem Moment zerbrach mein
Herz in tausend Einzelteile und jetzt weiß ich nicht, wie ich
weitermachen soll. Irgendwie ist mein Körper bleischwer, ich
kann mich nicht bewegen und einfach nur dem Lied lauschen. Es war
unser Song. >I would do anything for love (but I won't do
that)< wir haben es geliebt. »Jenna?«, fragt meine
beste Freundin Carrie, mit der ich mir die Wohnung teile.
Ich
reagiere nicht. Sie kommt näher. »Hey Süße, was
ist los?«
Ich
liege nackt unter der Bettdecke, denn noch vor einer Stunde spürte
ich seine warme Haut an meiner. Er fehlt mir so. Ich bewege meinen
Kopf nur ganz leicht und sehe sie an. »Er ist weg«,
antworte ich mit rauer Stimme.
»Noah?«,
fragt sie.
Mein
Nicken ist die einzige Reaktion, die ich ihr zeigen kann.
»Warum
ist er weg?«, hakt Carrie nach.
»Er
hat Schluss gemacht.« Dann fange ich wieder an, zu weinen. Wenn
ich vorhin gesagt habe, dass mein Herz zerbrochen ist, war es eine
Lüge, denn er hat es mit sich genommen.
»Oh
nein.« Sie klingt, als hätte sie Mitleid. Carrie setzt
sich zu mir und zieht mich in eine Umarmung. Sie weiß, wie sehr
ich Noah liebe. »Es tut mir leid, Süße«,
flüstert sie.
Jetzt
kann ich gar nicht mehr an mich halten und schluchze auch noch laut.
Ich! So sehr habe ich noch nie an einem Mann gehangen. Noah war der
Erste, mit dem es mir so erging. Er zeigte mir meine 'dunkle'
sexuelle Seite, bildete mich zu seiner perfekten Sklavin aus und nun
soll das alles vorbei sein. Das Leben ist unfair. Endlich weiß
ich, wie er es meinte, wenn er sagte: >Kein Schwanz ist so
hart, wie das Leben. Nichts und niemand fickt dich härter.< »Er … er hat mir so wehgetan«, schniefe ich in
ihrem Arm und dränge mich an sie.
Carrie
ist so perfekt und ich? Ich habe eine total deformierte Figur. Ja,
ich sehe weiblich aus, aber irgendwie ist hier zu viel und da zu
wenig. Also im Klartext: Mein Hintern ist zu flach und meine Brüste
zu groß. Noah hat mich so geliebt, wie ich bin. Ich seufze.
»Ich weiß«, versucht sie, mich zu beruhigen.
Carrie strahlt so eine Wärme aus, weshalb ich wirklich nach
einer Weile ruhiger atme, doch meine Tränen finden kein Ende.
»Ich sage das Essen mit Ian ab, dann kann ich bei dir bleiben
und wir setzen uns mit einem großen Becher Schokoeis auf die
Couch und sehen uns Komödien an. Die Mädels rufe ich auch
noch an, wenn du willst«, bietet sie an.
»Nein,
sag ihm nicht ab. Ich weiß, wie sehr du dich darauf gefreut
hast und ich möchte nicht, dass Ian sauer auf mich ist«,
erwidere ich.
»Süße,
hör auf. Ian mag dich doch und wegen eines abgesagten Essens
wird er nicht sauer auf dich sein.«
>Wenn
du wüsstest< , denke ich nur, denn Ian will ihr heute
Abend einen Heiratsantrag machen. Er würde mir den
Allerwertesten aufreißen und das möchte ich nicht
riskieren. Ian und ich hatten eine Affäre, lange bevor er mit
Carrie zusammenkam. Das ist mittlerweile Jahre her. Carrie weiß
darüber Bescheid und findet es nicht schlimm. Sie sagt
jedenfalls, dass jeder ein Leben vor einer Beziehung hatte und man
jemandem deshalb nicht böse sein darf. Ich habe das immer anders
gesehen. Als sie schließlich ein Paar waren, habe ich mich
häufig gefragt, was an ihr so besonders ist. Ich weiß, sie
ist meine beste Freundin und so bittere Gedanken hätte ich nicht
haben dürfen, aber ich war so eifersüchtig auf ihr Glück.
Nachdem ich dann Noah begegnete, veränderte sich alles.
»Jenna?«, reißt Carrie mich wieder aus meiner
Trance.
Ich schaue sie an. »Ja?« Meine Augen brennen
und ich ahne, dass ich wie ein Waschbär aussehen muss, weil mein
Mascara verschmiert ist.
»Also,
was sagst du? Machen wir einen Mädelsabend auf der Couch?«,
fragt sich noch einmal.
Ich
schüttele den Kopf. »Nein, geh zu eurem Date. Ich bleibe
hier und esse das Eis alleine leer.
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