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@ E.R.O.S.

@ E.R.O.S.

Titel: @ E.R.O.S. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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ziele und schieße die Halogenlampe vom Schreibtisch. Plötzlich stehen wir beide im Dunkeln da.
    »Edwaarrrd!« schreit sie, und ihre Stimme hallt über den Hof.
    Ich feuere meine letzte Kugel in ihre Richtung und beobachte entsetzt, daß sie zurückschnellt wie ein GI, der im Nahkampf eine Kugel abbekommen hat.
    Die Stille ist absolut. Nicht einmal Grillen zirpen in dieser seltsamen Zeitlücke.
    Dann ist Drewe wieder neben mir, nackt in der Dunkelheit. Ich schiebe ihr den Bademantel zu, spüre neben meinem linken Ohr etwas, von dem ich glaube, es sei eine Pferdebremse, und schlage danach, noch während der Betäubungspfeil mit einem dumpfen Knall in eine meiner Gitarren einschlägt und den Raum mit einem klimpernden Geräusch erfüllt.
    Wir werfen uns wieder zu Boden und kriechen wie Alligatoren zur Bürotür. Ich spüre ein seltsames Gewicht im Bademantel. Es ist Drewes .25er. Ich halte inne, hebe die Waffe, feuere zwei schnelle Schüsse durch das unbeschädigte Vorderfenster und ertaste mir dann den Weg zur Tür. Als ich zurückschaue,treibt die helle bernsteinfarbene Nachricht auf dem Bildschirm des Gateway 2000 in der Dunkelheit wie eine Feuertafel, die man von einem Berggipfel geholt hat. Genau, wie es sein soll.
    »Was hast du getan?« fragt Berkmann. In seiner Stimme mischen sich Furcht und Zorn.
    Drewes Hand schließt sich wie eine Klaue um meine Schulter.
    »Es ist der Anrufbeantworter!« flüstere ich, und gleichzeitig fällt mir das schwache Leuchten des EROS-Bildschirms rechts von mir auf. Während Drewe den Bademantel anzieht, hebe ich die .25er und schieße auf den EROS-Monitor. Er erlischt in einem Funkenregen. Nun ist der Gateway-Bildschirm die einzige Lichtquelle.
    Ich drücke die heiße Pistole an meine Brust, schalte das Flurlicht aus und schiebe Drewe dann vor mich. »Fertig?«
    Sie nickt.
    In der Sekunde, in der ich die Tür aufreiße, läuft sie den Korridor entlang zur Küche, doch ich zwinge mich, langsam rückwärts zu gehen, und halte die .25er dabei auf die Haustür gerichtet, für den Fall, daß Berkmann dort einzudringen versucht. Als ich die Küche erreiche, drehe ich mich um und laufe in die Waschküche, in der Drewe wartet. Auch hier ist der Benzingeruch sehr stark. Drewe lehnt sich gegen mich und krallt sich wie ein Kind an meinem Hemd fest.
    »Vielleicht sollten wir hier warten«, sagt sie mit schwacher Stimme.
    »Das können wir nicht.« Ich umarme sie fest. Ihr ganzer Körper zittert, als hätte das Bravourstück am Fenster ihr jeden Mut genommen.
    Mit der .25er teile ich den Vorhang, der über dem kleinen Fenster der Hintertür hängt. Der Hof sieht im Mondschein blauschwarz aus. Das lange, schmale Blechdach des Werkzeugschuppens leuchtet, lockt. Mein Blick gleitet tiefer. Direkt vor der Tür liegt ein Mann flach auf dem Rücken. Seine Augen sind geschlossen, und aus seiner rechten Brust ragt derGriff eines Schraubenziehers hervor. Ich lasse den Vorhang wieder zufallen.
    »Drewe, draußen auf dem Boden liegt jemand. Es ist Detective Mayeux aus New Orleans. Er ist wahrscheinlich tot, aber wir haben nur einen Schuß gehört. Er könnte noch leben.«
    »Ich hole meine Tasche«, sagt sie mechanisch, als sei jemand in einer Kirche gerade ohnmächtig geworden.
    Ich drücke ihren Arm. »Wir können ihm nicht helfen. Ich sage dir das nur, damit du nicht über ihn fällst.«
    Sie blinzelt heftig.
    »Wenn ich diese Tür öffne, laufen wir direkt hinten zum Baumwollfeld und dann weiter. Alles klar?«
    Sie nickt einmal.
    Die .25er in der linken Hand, entriegele ich die Tür und erstarre, als eine kaum hörbare Bitte an mein Ohr dringt. »Laß ihn nicht in meine Nähe kommen, Harper.«
    »Natürlich nicht.«
    Ihre Fingernägel graben sich in meinen Arm und zwingen mich, mich umzudrehen. »Wenn er dich mit einem Pfeil trifft, und du kannst ihn nirgendwo sehen ... erschießt du mich.«
    »Was?«
    »Erschieße mich.«
    Während diese schreckliche Aufforderung noch in meinen Ohren hallt, drehe ich den Türknopf und stürze mich in die schwüle Nacht.

47
    I
ch springe über Mayeux hinweg, als zwei Schüsse durch die Nacht peitschen. Ich wirbele herum und bekomme Drewes Gewicht voll ins Gesicht, und wir stürzen neben Mayeux zu Boden.
    »Wo ist er?« zischt sie mir ins Ohr.
    »Vorn«, stöhne ich und rolle sie von mir. »Lauf!«
    »Worauf schießt er?«
    »Keine Ahnung! Nun mach schon!«
    Ich weiß, ich sollte ebenfalls loslaufen, doch Mayeux ist halb mit Benzin bedeckt. Ich suche mit der linken

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