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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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mich senkte, so groß wie ein Raumschiff. Santjuns Fuß! Aber ich war nicht schnell genug. Er berührte … und durchdrang mich. Im nächsten Augenblick löste er sich wieder auf, und der Risiko-Agent brach neben mir zusammen.
    Entweder der Schuss oder das Hochfahren der Geräte haben Hyperenergie freigesetzt , konstatierte der Extrasinn, und ein Schwall dieser Hyperenergie hat kurzfristig die Realität zerrissen.
    Ich robbte vorwärts, hielt nach den Angreifern Ausschau, konnte aber keinen mehr sehen. Sie mussten Hals über Kopf geflüchtet sein.
    Santjun stöhnte leise. Ich kniete neben ihm nieder, untersuchte ihn flüchtig. Eine äußere Verletzung konnte ich nicht erkennen, doch sein Zustand war sehr schlecht. Die Haut wirkte wie eingefallen, seine Kräfte schienen völlig geschwunden zu sein.
    Wie bei dir vor einigen Minuten! Nur scheint sein Zustand sich nicht so schnell zu bessern!
    Ich legte die Arme um den Brustkorb des Risiko-Agenten, zerrte ihn hoch, stützte ihn. Er schwankte, konnte sich kaum auf den Beinen halten. Er versuchte es jedoch, zeigte zumindest einen eisernen Willen.
    Willst du dir noch lange Gedanken über den Zustand deines Agenten machen? Du weißt nicht, was hier passiert! Wenn Hyperenergie freigesetzt wurde, kann die ganze Anlage in die Luft gehen! Ihr müsst so schnell wie möglich hier raus! Und fordere Hilfe an!
    Der Extrasinn schien zu bemerken, dass ich nicht mehr völlig klar denken konnte, und unterstützte mich nach Kräften.
    Während ich Santjun aus dem Bunker zerrte, durch den Hohlraum, den Gang zurück, den wir gekommen waren, nahm ich Kontakt mit der IMASO auf. Unsere Tarnung war ohne Zweifel aufgeflogen, und wir brauchten jede Hilfe, die wir bekommen konnten.
    Kommandantin Simmers bestätigte meinen Notruf, und ich hetzte weiter, Santjun im Schlepptau. Meine Welt war auf den jeweiligen Gang beschränkt, in dem wir uns befanden, und ich kam mir vor wie ein Maulwurf, dessen Universum völlig aus den Fugen geriet. Um mich herum erwachte der Monolith aus seinem Schlaf. Mehrmals verzerrten Hyperschockwellen die Realität, schienen die Materie des Monolithen aufzulösen, meinen Körper zu verändern und meinen Geist in den Irrsinn zu reißen. Energiegebilde begannen zu tanzen, ich konnte ihnen kaum ausweichen, und erste Erschütterungen durchliefen den Monolithen. Aber was genau geschah, konnte ich nicht sagen.
    Irgendwann erreichten wir die Randgebiete des Silberbergs. Die letzten verbliebenen Arbeiter quetschten sich durch die engen Gänge, strebten hektisch dem Ausgang zu. Panik war ausgebrochen.
    Nur ein einziger der Lemurerabkömmlinge stemmte sich dem Strom der Flüchtigen entgegen, und trotz ihrer Angst achteten sie darauf, ihm nicht zu nah zu kommen.
    Ein Junge, über und über mit Silberschmuck bedeckt, das Gesicht von Geschwüren entstellt, fast zwei Meter groß, so hager, dass es in den Augen schmerzte, ihn anzusehen.
    Er sah mich an, grinste.
    »Jetzt werde ich dich töten« , flüsterte er.
     
     
     
    IMASO: 12. April 3112, 11:01 Uhr
     
    »Ortung!«, rief Torben Santorin und projizierte ein Holo auf den Zentralschirm. Es zeigte den Tramp-Kreuzer, der wieder aufgetaucht war und über Thanaton Position bezog. Der pechschwarze Terraner mit den langen, schwarze Haaren, die er zu einem Zopf zusammengebunden hatte, reagierte den Vorschriften entsprechend und löste Situationsalarm aus.
    Seit dem 6. April versteckte die IMASO sich nun im Schatten eines eisigen Kleinstplaneten im Asteroidengürtel des Systems. Im stillen Vollalarm und im Tarnmodus befand das Schiff sich schon seit Atlans entsprechender Anweisung. Die Besatzung war auf den Kampfstationen, alle nichtessenziellen Systeme waren desaktiviert, doch sie beobachteten die Vorgänge auf Thanaton mit Hilfe der Passiv-Ortungssysteme.
    Die Kommandantin nickte. »Da bist du ja wieder«, sagte sie und befahl zur Sicherheit erneut volle Kampfbereitschaft.
    Die plötzliche Rückkehr des Tramp-Schiffs verriet Naileth Simmers, dass etwas geschehen sein musste, das wohl ein baldiges Eingreifen der IMASO erforderlich machen würde.
    »Madam?« Ramit Claudrin sah sie fragend an. Der epsalische Pilot schien es kaum erwarten zu können, das Schiff endlich in Bewegung zu setzen.
    »Wir warten«, befahl die Kommandantin.
    Sie warteten zehn Minuten lang. Zwanzig. Der Tramp-Kreuzer hielt seine Position. Nichts geschah.
    »Ortung!«, rief Santorin um 11:21 Uhr. Der muskulöse Terraner afrikanischer Abstammung hielt kurz inne. »Die

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