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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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dreißig Metern Kantenlänge. Auf der uns zugewandten Seite machte ich an dem Kubus aus grauem Metallplastik einen Eingang aus. Das Ding kam mir vor wie ein Bunker; offensichtlich war es ebenfalls von den Lemurern errichtet worden, wie ich Schriftzeichen über der Tür entnahm.
    »Das Steuergehirn!«, murmelte ich und lief weiter. Unsere Verfolger konnten nicht mehr weit sein. Vielleicht konnten wir uns in diesem Klotz vor ihnen verbergen.
    Hast du dein Gehirn auf der IMASO zurückgelassen? , warnte der Extrasinn. Dort werden sie zuerst suchen. Außerdem ist die Situation völlig abstrus! Wenn es sich wirklich um das Steuergehirn der lemurischen Einrichtungen im Monolithen handelt, müsste es schwer bewacht sein! Aber hier ist keine Menschenseele!
    »Der Monolith wird evakuiert!«, murmelte ich.
    Das reicht nicht als Erklärung!
    Wohin sollen wir sonst? Hier haben wir nicht die geringste Deckung! Ich betrat den Eingang, dicht gefolgt von Santjun. Vor mir lag ein etwa zehn Meter langer Gang, der in einem Quergang endete. Der Deckenhöhe von zehn Metern zufolge musste der Bunker über drei Etagen verfügen.
    Zwei, drei Meter links von mir befand sich eine Türöffnung. Ich stürmte hindurch, vorbei an einem nicht aktivierten Antigravschacht. Direkt vor mir lag umrahmt von Maschinenanlagen und Gewächsen aus dem silbrigen Metall im Boden eine Art »Pforte«, die jedoch nur in eine kahle Nische führte.
    Aber das hier musste der zentrale Steuerraum sein; er war voll von lemurischer Technik, die ich liebend gern untersucht hätte. Das Wissen, dass unsere Verfolger jederzeit hier eintreffen konnten, war meiner Konzentration allerdings nicht gerade förderlich.
    Ich wandte mich nach rechts; dort befanden sich Konsolen, über die man wahrscheinlich auf die zentrale Steuereinrichtung zugreifen konnte. Ich machte einen Schritt, zwei Schritte … und es schien mir das Herz in der Brust zu zerreißen.
    Oder das Herz über der Brust. Ich schrie gellend auf, taumelte, versuchte, die heftige, explosionsartige Aktivität meines Zellaktivators zu verkraften. Seine Impulse strömten in mich hinein, schlugen über mir zusammen, schienen mein Blut in Feuer zu verwandeln. Doch dieses Gefühl verging sofort wieder, und ich verspürte eine plötzliche Schwäche, umfassend und allgegenwärtig, die mich völlig handlungsunfähig machte. Ich rutsche an der Wand hinab, sah wie durch rote Schleier Santjun überraschtes, besorgtes Gesicht, das ins Riesenhafte vergrößert auf mich starrte.
    Nach wenigen Sekunden war der Spuk vorbei. Ich fühlte, wie meine Kraft zurückkehrte, und nahm meine Umgebung wieder zur Kenntnis. Gerade noch rechtzeitig, um die Stimme zu hören, die auf Altlemurisch zu mir sprach. Nicht in meinem Kopf; Santjun zuckte zusammen, er hörte sie ebenfalls: »Experimentalstation acht aktiviert. Wir grüßen den Träger des Lichts und erwarten seine Befehle.« Weitere lemurische Geräte schalteten sich ein, Bildschirme erwachten zum Leben. Der Boden vibrierte; in der Ferne liefen Energieanlagen an. Ich sah auf meinen Zeitmesser; es war genau 11:21 Uhr terranischer Standardzeit.
    Was ging hier vor? Ich kam nicht dazu, die Situation einzuschätzen; hinter mir brach die Hölle los. Ein Energiestrahl fauchte an meiner Schulter vorbei, versengte mein Haar und schlug in das graue Metallplastik hinter mir ein.
    Ich wirbelte herum, warf mich zur Seite, zog mit der gleichen Bewegung meine Waffe. Unsere Verfolger waren in den Bunker eingedrungen und hatten aus Impulsstrahlern das Feuer eröffnet. Diese Idioten! Wussten sie nicht, was sie anrichten konnten, wenn sie eine Schaltanlage trafen?
    Drei Thanatoner zählte ich, vier, fünf. Ich erwiderte das Feuer, traf einen in die Brust. Ein zweiter brach zusammen, von Santjun in den Kopf getroffen. Die drei anderen stürmten in den Raum vor, schossen ununterbrochen, ungezielt, unbeherrscht, voller Angst.
    Es kam, wie es kommen musste. Ein Energiestrahl durchschnitt eine der lemurischen Schaltanlagen, und das Chaos steigerte sich zu einem Höhepunkt. Die Konsole barst, Santjun schrie auf, taumelte, und … wurde durchscheinend, sodass ich das graue Metallplastik der Wand hinter ihm sehen konnte, blähte sich auf, wuchs ins Riesenhafte, durchstieß mit dem Kopf die Decke des riesigen Raums. Verwundert stellte ich fest, dass es in diesem Hohlraum so gut wie kein Echo gab, als die drei überlebenden Angreifer schreiend zurückwichen.
    Ich warf mich zur Seite, als sich ein gewaltiger Schatten auf

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