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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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erfahren, Herr«, meldete der Wachhabende, »die im Zugangslager seltsame Fragen gestellt haben.«
    Also waren sie tatsächlich schon auf Thanaton, sogar in seiner unmittelbaren Nähe.
    Zorn brandete in ihm empor, Ärger über sich selbst. Warum hatte er mit der EX-2714 keinen reinen Tisch gemacht? Und warum hatte er Atlan leben lassen, als der Lordadmiral auf die Spur des Silberschmucks gestoßen war? In Zukunft würde er einfachere Lösungsmöglichkeiten vorziehen.
    Nein, du hast richtig gehandelt , flüsterte etwas in ihm. Wenn du den Lordadmiral der USO getötet hättest, wäre jetzt schon eine ganze Flotte hier, und all deine Pläne wären bereits gescheitert. Du hast deine Spuren verwischt und den Lauf der Dinge verzögert. Du hast genau das bekommen, was du gebraucht hast. Denk langfristig! Jetzt kannst du tun, was getan werden muss!
    Er atmete tief ein. »Stellt sie und nehmt sie fest«, sagte er. »Und wenn sie Widerstand leisten, tötet ihr sie.«
     
     
     
    Nad'Thekonos: 12. April 3112
     
    Die Gewinnung des silbrigen Metalls schien ein Kinderspiel zu sein, wie ich feststellte, als wir den Monolithen erreichten. In dessen Randbereich sickerte es buchstäblich aus den Wänden und wurde in großen Bottichen eingedickt, offensichtlich durch eine chemische Reaktion, deren Details mich natürlich brennend interessierten. Doch ich wagte es nicht, zu den Arbeitern hinüber zu gehen und mich genauer umzusehen oder gar Fragen zu stellen. Zum einen mussten wir davon ausgehen, die Angreifer nicht auf Dauer abgeschüttelt zu haben. Sie würden sich denken können, dass der Monolith unser Ziel war, und früher oder später hier auftauchen.
    Zum anderen herrschte zu meiner Überraschung hellste Aufregung an dem Schacht, der in den Silberberg führte. Offensichtlich wurde die Mine gerade geräumt. Aus der schmalen, holzverkleideten Öffnung strömten Arbeiter auf einen riesigen, unbefestigten Platz, auf dem die Bottiche bis zum Abtransport gelagert wurden. Dafür hatte man eigens eine Straße angelegt, die nun von Fuhrwerken und dampfbetriebenen Lastwagen blockiert wurde, da das Beladen ins Stocken geraten war.
    Einige Arbeiter versuchten noch, das flüssige Metall über Rohre in die Bottiche zu leiten, doch die meisten folgten den Anweisungen der Aufseher, die versuchten, die Ströme der Lemurerabkömmlinge in geordnete Bahnen zu lenken. Aber sie waren restlos überfordert, und nacktes Chaos war das Ergebnis. Nicht gewillt, zu Fuß bis zur nächsten Ansiedlung zu gehen, warteten die Arbeiter auf Transportmittel, die jedoch nicht kamen.
    Niemand achtete in dem Durcheinander auf uns.
    »Wir sollten uns in den Strom der Arbeiter mischen«, flüsterte Santjun mir zu. »Dann werden unsere Verfolger uns nicht mehr finden.«
    »Allerdings. Aber deshalb sind wir nicht hier. Wir müssen die Gelegenheit nutzen, um mehr über dieses seltsame Gebilde zu erfahren. Also gehen wir rein!«
    Was nicht ganz einfach war. Der Eingang war nur zwei Meter breit, und der Strom der Lemurerabkömmlinge riss nicht ab. Während ich gegen ihn ankämpfte, fing ich einzelne Gesprächsfetzen auf, konnte ihnen aber nicht viel entnehmen. Die Mine wurde evakuiert, mehr wussten die Arbeiter auch nicht.
    Wir brauchten zwanzig Minuten, wurden immer wieder zurückgetrieben, bis wir den ersten Quergang erreichten. Kaum jemand hielt sich in ihm auf; nun konnten wir Atem schöpfen.
    »Wir sollten uns nicht allzu viel Zeit lassen«, mahnte Santjun zur Eile. »Es muss einen Grund haben, dass die Arbeiter den Monolithen fluchtartig verlassen.«
    Ich nickte, dachte nach. Ja, irgendwo tickte eine Uhr in einem Countdown.
    »Wie hat Atog'Mar den Monolithen genannt?«, fragte der Risiko-Agent.
    »Nad'thekonos«, erklärte ich geistesabwesend. »Das bedeutet in etwa ›Hohe Gipfel-Spitze‹. Die Vorsilbe ›nad‹ findet sich noch im Akonischen, etwa bei ›Nad'ehu‹, ›Hohe Frau‹, und im Arkonidischen ist ›thek‹ ein Hügel, aber auch Gipfel. ›Akonos‹ schließlich bedeutet ›Spitzkegel‹. Das ist ein von den Siedlern des Siebenundachtzigsten Tamaniums bewusst gewählter Eigenname. Sie empfanden sich als ›Spitzkegel‹, als ›Akonen‹, und standen an der Aktionsspitze jener Tamanien, die vor dem Haluterkrieg in deutliche Opposition zum Kernreich gingen. Wobei ›Konos‹ eigentlich ein Sammelbegriff für die Präbios ist und auch ›Ungeheuer‹, ›Bestie‹ oder ›Monster‹ bedeutet …«
    »Danke, Lordadmiral«, sagte Santjun. »So genau wollte

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