Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
verstanden, was du mir sagen willst. Und ja: Ich hätte besser auf deine Vorbehalte gegenüber Calipher-SIM und dem Ablegen des Zellaktivators hören sollen. Reicht dir das als Entschuldigung?
    Das reicht mir , gab der Extrasinn zurück. Ich mache das ja nicht zum Spaß.
    Unwillkürlich musste ich grinsen.
    Heutzutage ist jeder ein verdammter Komiker , dachte ich.
    Das war einer der legendären Reginald Bull-Aussprüche, die überall in der Galaxis, wo es Menschen gab, immer wieder zitiert wurden. Der meistverwendete Spruch lautete: Niemand mag einen Klugscheißer. Mit ihm hatte er in den Anfangszeiten des Solaren Imperiums einmal einen Reporter abgebügelt, der ihn vorlaut korrigiert hatte, weil ihm in einer Diskussion eine falsche Jahreszahl entschlüpft war.
    Wir erreichten die Zentrale. Links und rechts des Eingangs stand eine zehnköpfige Ehrengarde. An deren Ende hatte sich der Kommandant, Oberst Gortan Kolin, aufgebaut und salutierte in militärischer Vollendung. Wie mir Wynona Clues auf dem Weg gesagt hatte, sprach die Besatzung von ihm nur als »dem Chef«.
    Ich nahm den Gruß ab, ging auf ihn zu und hielt ihm die Hand hin. »Sie kamen im richtigen Augenblick, Oberst«, sagte ich lächelnd.
    Der Terraner mit den wachen grauen Augen und den exakt drei Millimeter kurz geschnittenen schwarzen Haaren gestattete sich ebenfalls ein kurzes, aber dennoch herzliches Lächeln. Sein Händedruck war wie erwartet klar und kräftig.
    »Gut, dass wir Sie gefunden haben, Lordadmiral. Die galaktische Lage ist dramatisch!«
    »Dann setzen Sie mich bitte ins Bild, Oberst.«
    »Sehr wohl, Sir!«
    Er scheuchte die Männer und Frauen, die die Ehrengarde gebildet hatten, wieder zur Arbeit.
    Santjun, Clues und ich folgten ihm zum Befehlsstand.
    »Major da Laktar!«, befahl er. »Geben Sie mir ein Holobild der aktuellen Lage in der Galaxis!«
    »Verstanden, Sir!«, sagte ein großgewachsener Mann, den ich wegen seines Namens zuerst als Arkoniden eingestuft hatte. Seine braunen Strähnen in den weißblonden Haaren wiesen darauf hin, dass es unter seinen Vorfahren auch Vertreter anderer Völker befunden haben mussten.
    Vor uns baute sich ein großer Holobildschirm auf. Er zeigte die Milchstraße. Nacheinander leuchteten darin rote Punkte auf.
    »Seit am 12. April um 11:21 Uhr Standardzeit der erste Monolith aktiviert wurde, dehnen sich die Aktivierungswellen rund um Thanaton aus. Der Reihe nach wurden die Monolithen von Zartiryt, Chonosso, Lumbagoo und Shenzen aktiviert.«
    Der Oberst deutete der Reihe nach auf die betroffenen Sonnensysteme. Mein Blick fraß sich an einem einzelnen roten Punkt fest. Ich fühlte, wie sich mein Magen verkrampfte.
    »Insgesamt aktivierten sich bisher fünfzehn Monolithen. Am Morgen des 24. April geschah es dann.« Gortan Kolln deutete auf den Punkt, den ich bereits mit tränenden Augen anstarrte.
    »Sagen Sie mir nicht, dass sich im Solsystem ein Monolith befindet, Oberst.«
    »Im Solsystem befindet sich ein Monolith, Lordadmiral«, gab Kolln unbeeindruckt zurück.
    Bevor ich die erste der vielen Fragen stellen konnte, die sich in diesem Moment auftürmten, drang eine krächzende Stimme durch die Zentrale.
    »Wo befindet sich der medizinische Notfall?«
    Ich drehte mich um und sah, wie eine kleine Frau dem Antigravlift entstieg und in Begleitung zweier Medoroboter auf uns zueilte. Mit ihrer bronzefarbenen Haut, den schwarzen Haaren, die sie als Bobfrisur trug, und dem tonnenförmig vorgewölbten Brustkorb war sie auf den ersten Blick als Marsianerin erkennbar. Als sie mich erkannte, erschrak sie unwillkürlich. Sie nahm Habachtstellung ein und salutierte eine Spur zu hastig.
    Ich nahm ihr den Gruß ab und sagte: »Das ist Risiko-Agent Santjun, er benötigt dringend medizinische Unterstützung.«
    »Verstanden, Sir, Lordadmiral«, sagte sie und war offensichtlich froh, mit Santjun in eine ruhigere Ecke der Zentrale verschwinden zu können. Dort baute sie eine Antigravliege auf und aktivierte ein milchig weißes Feld, das ihren Behandlungsbereich vor direktem Einblick schützte.
    Ich wandte mich wieder Oberst Kolln zu. Mit ruhigen Worten erklärte er mir, wo sich der Monolith genau befand und wie die Lage im Solsystem derzeit aussah.
    Die Situation spitzt sich zu , wisperte der Extrasinn. Und du musst davon ausgehen, dass Marik die Daten über das Transportsystem weitergegeben hat. Trotz der Hyperstörungen sollte es ihm möglich gewesen sein, einen Funkspruch abzusetzen.
    Nun sind wir genau da, wo ich

Weitere Kostenlose Bücher