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Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Titel: Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz & Peter Griese
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würden Amer folgen.
    Weit jenseits des zweiten Kugelelements der SOL waren die schemenhaften Umrisse eines gigantischen Gebildes zu sehen. Amer beobachtete es mit klopfendem Herzen. Das Objekt war zweifellos künstlichen Ursprungs, auch wenn es an manchen Stellen so zerklüftet aussah wie ein Asteroid. In den zweieinhalb Wochen, in denen die SOL nun schon in das System von Mausefalle-Sonne hineinstürzte, war sie oft von seltsamen Objekten passiert worden – und hatte ihrerseits seltsame Dinge passiert. Alles, was nahe genug vorbeigekommen war, hatten die Buhrlos beobachtet und sich in Gesprächen untereinander beschrieben. Daher wusste Amer, dass die Erscheinung, die offenbar ziemlich schnell von Mausefalle angezogen wurde, ungewöhnlich war. Vor allem würde sie sehr nahe an der SOL vorbeikommen, wahrscheinlich sogar in deren 3000 Kilometer durchmessende Raumkugel eindringen.
    Die Ferraten hatten das Objekt noch nicht entdeckt; dazu waren sie viel zu sehr mit der Beobachtung der Buhrlos beschäftigt und außerdem viel zu ängstlich. Amer bezweifelte sogar, dass man im Innern des Schiffes auf das Gebilde aufmerksam geworden war. Er wusste nicht viel über die Bordtechnik und die geheimnisvollen Zentralen, aber er nahm an, dass die konzentrierte Aufmerksamkeit der SOLAG-Verantwortlichen auf jene Planeten gerichtet war, von denen das Kraftfeld ausging, in dem das Schiff festsaß. Man hatte sich an Bord bereits zu sehr an die Nachbarschaft ganzer Schwärme von eingefangenen Objekten gewöhnt, um ihnen noch besondere Bedeutung beizumessen. Auf die Dauer jedoch, davon war Amer überzeugt, war dieses Gebilde nicht zu übersehen, denn es war wesentlich größer als die SOL.
    Amer blickte auf seine Uhr. Seit nunmehr zweieinhalb Stunden befand er sich im Weltraum, das bedeutete, dass er noch gut zwanzig weitere Stunden hier verbringen konnte, ohne in die SOL oder eines ihrer Beiboote zurückkehren zu müssen.
    Amer blickte zur Schiffshülle hinab. Er überquerte soeben eine beleuchtete Luke. Dahinter glaubte er schattenhafte Gestalten zu erkennen, die sich bewegten. Vielleicht waren es ebenfalls Buhrlos. An Bord der SOL gab es 4650 Weltraummenschen. Man nannte sie wegen ihrer rötlich schimmernden, zwei Zentimeter dicken und fast transparenten Haut auch die Gläsernen . Bei einem Aufenthalt im Weltraum schob sich die Buhrlo-Haut über alle Körperöffnungen und Sinnesorgane, sodass ihr Träger gegen das Vakuum geschützt war.
    Amer war klar, dass er sich in jeder Sekunde, in der er sich außerhalb des Schiffes aufhielt, mit E-kick auflud, aber das war ein sekundärer Prozess, der nach allem, was man wusste, nichts mit den außergewöhnlichen Fähigkeiten eines Gläsernen zu tun hatte. Wie alle Buhrlos war Amer an Bord der SOL geboren worden, deshalb lehnte er auch die Bezeichnung Weltraumgeborene , wie die Gläsernen manchmal genannt wurden, ab.
    Hinter Amer passierten Builty Monk und Shia Deen die beleuchtete Luke. Ihre rötlichen Körper schienen dabei aufzuleuchten. Amers Gedanken wurden unterbrochen, weil einer der Ferraten sich von der Schiffshülle löste. Das Rückstoßaggregat des Solaners spie zwei goldene Pfeile in den Raum. Amer sah, dass der Mann in seine Richtung blickte und die linke Hand hob. Ein paar der Ferraten waren in der Zeichensprache der Buhrlos geschult, aber es kam häufig vor, dass sie Signale und deren Bedeutung verwechselten.
    Es sah so aus, als hätte der Ferrate die Hand gespreizt, aber Amer konnte sich nicht vorstellen, dass der Mann ihm das Zeichen für Nahrung übermitteln wollte.
    Amer hielt inne. Als der Ferrate näher herangekommen war, sah Amer, dass er nur den linken Zeigefinger ausstreckte. Das hatte er vorher wegen des dicken Handschuhs nicht bemerkt.
    Aufpassen, ich will etwas mitteilen!, hieß diese Geste.
    Verstanden!, signalisierte Amer mit dem rechten Zeigefinger zurück. Der Ferrate presste beide Hände dicht aufeinander, als wollte er sie falten. Wegen der Handschuhe war ihm das allerdings nicht möglich. Amer verstand ihn auch so.
    Zurück in die SOL!, bedeutete dieses Zeichen.
    Amer überlegte. Von sich aus hätte kein Ferrate den Befehl zum Einschleusen gegeben, schon gar nicht, wenn die für eine E-kick-Aufladung benötigte Zeit nicht einmal zur Hälfte verstrichen war. Das konnte nur bedeuten, dass die Brüder der sechsten Wertigkeit, die zusammen mit Amers Gruppe die SOL verlassen hatten, einen Funkbefehl aus der SOL erhalten hatten. Das wiederum bedeutete, dass man an

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