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Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Titel: Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz & Peter Griese
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sie denn entkamen, tun, um das Schiff wirklich zu retten – dieses gewaltige Schiff mit 100.000 verzweifelten Menschen an Bord?
    Allzu lange durften sie nicht mehr ziellos zwischen den Sternen herumfliegen – ohne Sinn, ohne Bestimmung ... Das wäre einer Kapitulation gleichgekommen.
    Dieses Schiff, dachte Deccon, braucht ein Ziel.
    Er war vierundachtzig Jahre alt.
    Er war ein Tyrann.
    Er war einsam.
    Aber er wollte der Mann sein, der diesem Schiff eine Bestimmung gab.
    E-kick rieselte durch seinen Körper. Sein Groll und sein Unbehagen verflogen. Für eine erbärmlich kurze Zeit würde dieses Gefühl der Hochstimmung anhalten. Kurz darauf schaltete er den Akku ab.

3.
     
    Wenn er nicht auf der SOL war, wo war er dann?
    Wo war er herausgekommen?
    Seine Auftraggeber hatten ihm die SOL als Ziel genannt. War ihnen ein Irrtum unterlaufen? War es zu einem nicht vorhersehbaren Fehler gekommen?
    Das konnte er eigentlich nicht glauben. Die Macht, in deren Auftrag er sich hier befand, erschien ihm nahezu unfehlbar.
    Atlans Befehl lautete, die SOL in einen Raumsektor namens Varnhagher-Ghynnst zu bringen, dort eine Ladung an Bord zu nehmen, über deren Charakter er erst an Ort und Stelle erfahren würde, und diese Ladung in ein Sonnensystem zu transportieren, dessen Koordinaten ihm ebenfalls bekannt waren.
    Der Arkonide begann unruhig hin und her zu gehen. Je intensiver er sich umschaute, desto überzeugter war er, dass er sich nicht zum ersten Mal in solch einer Umgebung befand. Einige Dinge erschienen ihm merkwürdig vertraut.
    Die Kosmischen Burgen kamen ihm in den Sinn, ebenso die Weltraumfabrik im Bereich der Materiequelle Gourdel, in der er vor mehr als zweihundert Jahren den Übergang hinter die Materiequellen vollzogen hatte. Die Technik in seiner unmittelbaren Nähe wies eine verblüffende Ähnlichkeit mit diesen Einrichtungen auf.
    Er suchte nach einem Durchgang und fand nach einer Weile eine Art Schott, das sich leicht öffnen ließ. Der benachbarte Raum war wesentlich größer als der, in dem er erwacht war. Auch dort gab es keinerlei Anzeichen für die Anwesenheit anderer Lebewesen.
    Unwillkürlich verzog Atlan das Gesicht. Wenn er sich tatsächlich innerhalb einer Kosmischen Burg befand, konnte er tagelang unterwegs sein. Er war jetzt überzeugt davon, dass es eine Panne gegeben hatte, vielleicht eine so schwerwiegende, dass sie ihn das Leben kosten würde. Er besaß außer ein paar Konzentraten keinerlei Nahrungsmittel. Abgesehen davon würde der Sauerstoffvorrat seines Raumanzugs irgendwann zur Neige gehen. War all das eventuell Teil einer zusätzlichen Prüfung?
    Der Unsterbliche wollte so etwas nicht glauben. Seine Auftraggeber wussten alles über ihn und seine Fähigkeiten. Schließlich war er lange genug bei ihnen gewesen. Verblüfft erkannte er, dass er sich nur ihrer Namen, nicht aber ihres Aussehens und ihres Charakters entsinnen konnte. Auch von dem Ort, von dem aus er aufgebrochen war, wusste er nichts mehr. Sosehr er sich auch anstrengte – sein Gedächtnis ließ ihn hier im Stich.
    Varnhagher-Ghynnst!, dachte er. Der Name sagte ihm nichts.
    Was mochte inzwischen alles an Bord der SOL geschehen sein? Würde die Schiffsführung überhaupt einen Flug zum von seinen Auftraggebern bestimmten Ziel akzeptieren? Seine Probleme, erkannte der Arkonide, würden erst beginnen, wenn er die SOL erreichte.
    Zorn stieg in ihm auf. Er fühlte sich von den Kosmokraten hintergangen, weil sie ihn nicht auf eventuelle Fehlschläge vorbereitet hatten. Unschlüssig blickte sich Atlan in der verlassenen Halle um.
    Vermutlich hielten ihn die Menschen für tot, sofern sie sich seiner überhaupt noch erinnerten – und vielleicht würde er keine Gelegenheit mehr bekommen, sie vom Gegenteil zu überzeugen.

4.
     
    Kartron Amer blickte nicht ohne Belustigung zu den zwölf Ferraten hinüber, die von seinem Standpunkt aus gesehen kopfunter an der Außenfläche der SOL hingen und in ihren Raumanzügen wie fette Fledermäuse aussahen. Mindestens einer dieser Brüder der sechsten Wertigkeit beobachtete Amer, um festzustellen, was er tat.
    Amer bewegte sich in dreißig Metern Abstand parallel zur Oberfläche der SOL. In der linken Hand hielt er ein kleines Rückstoßaggregat, denn auch ein Buhrlo konnte ohne Hilfsmittel im Weltraum keine größeren Manöver ausführen. Builty Monk und die Buhrlo-Frau Shia Deen schwebten schräg hinter Amer, aber sie achteten darauf, dass bei den Ferraten nicht der Eindruck entstehen konnte, sie

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