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Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL

Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL

Titel: Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Detlev G. Winter
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vielen Dingen den chaotischen Zuständen an Bord des Schiffes glich. Er erinnerte sich an zahllose Gänge und das grobe Raster des inneren Aufbaus. Aber immer wieder ließ ihn selbst sein fotografisches Gedächtnis im Stich. Einbauten und Umbauten, Durchbrüche und Rampen tauchten auf, die seinen Weg unberechenbar machten.
    »Bist du sicher, dass wir auf diesem Weg die Anschlussstelle von SENECA finden?«, wandte er sich an seinen Führer.
    »Ziemlich sicher«, sagte Homer Gerigk mürrisch. »Aber wir können nicht einfach den direkten Weg nehmen. Man sucht uns. Es wird Jagd auf uns gemacht.«
    »Das ist mir nicht entgangen.« Atlan nickte. Ohne hundertprozentig sicher sein zu können, vermutete er, dass er Gerigk nicht trauen durfte. Auf keinen Fall war der Magnide das, was er zu sein vorgab. Trotzdem war er, mit allen Einschränkungen, Atlans augenblicklich einzige Bezugsperson.
    Atlan, Homer Gerigk und das Dutzend Kampfroboter, das zur persönlichen Leibgarde des Magniden gehörte, befanden sich in einem engen Korridor mit stählernen Wänden. Lochprofile und dicke Kabel, die in verschiedenen Farben entlang der Wände und der Decken verliefen, ließen nicht erkennen, welchem Zweck diese enge Röhre einmal gedient hatte – oder heute noch diente. Überall lag dichter Staub. Rätselhafterweise hingen in den Ecken staubbedeckte Spinnweben. Spinnen in der SOL? Atlan nahm an, dass es solche Tiere wohl auf den SOL-Farmen geben musste und sie sich ab und an in die Tiefen des Raumers verirrten. Die Spuren der beiden Männer zeichneten sich auf dem staubigen Boden deutlich ab. Mehrere Leuchtkörper waren noch intakt. Die Schatten der Eindringlinge tanzten über Wände und Decken.
    Der Arkonide forschte in den Abgründen seiner Erinnerung und versuchte sich zu besinnen, wo sich zu seiner Zeit die nächste Hauptanschlussstelle SENECAS befunden hatte. Er wusste es nicht; dieses dreidimensionale Labyrinth überforderte ihn. Nur eines war sicher: Hier, im Mittelteil des Hantelschiffs, befand sich die Biopositronik mit der autarken Energieversorgung. Selbst wenn seit seinem letzten Kontakt mit dem Rechner zweihundert Jahre vergangen waren, so war es während dieser Spanne wohl kaum jemandem gelungen, SENECA an einen anderen Ort zu verlegen.
    Atlan ging weiter hinter Homer her. Vor und hinter ihnen schwebten die Maschinen. In diesem Bereich des Schiffes mussten sie sich mit äußerster Vorsicht bewegen. Atlan wusste, dass die Mittelzelle eineinhalbtausend Meter durchmaß. SENECAS kugelförmige Hülle hatte einen Durchmesser von rund fünfhundert Metern. Also würden sie in gerader Linie schätzungsweise weniger als fünfhundert Meter zurücklegen. Aber diesen geraden Weg gab es nicht beziehungsweise war er zu riskant. Sie näherten sich der Peripherie des kugelförmigen Hohlraums im Zickzack und auf dreidimensionalen Umwegen. Selbst Gerigk kannte den Weg nicht genau.
    »Du kannst es ruhig zugeben: Du weißt selbst nicht, wie wir an die Hauptanschlussstelle kommen, nicht wahr?«
    »Falsch«, gab Gerigk verärgert zurück. »Ich riskiere bloß nicht, dass sie uns kurz vor dem Ziel fassen.«
    »Dann sind wir also fast da?«
    Gerigk gab keine Antwort und schlich den Robotern nach. Die Scheinwerfer der Maschinen durchschnitten das fahle Halbdunkel. In den Lichtkegeln tanzten dicke Staubwolken. Hin und wieder hörten die Männer aus abzweigenden Röhren und Schächten verschiedene Geräusche und menschliche Stimmen.
    Da Gerigk und er aus der SZ-1 gekommen waren, konnten sie nicht weit von der Hauptzentrale entfernt sein. Es sei denn, Gerigk hatte ihn an ihr und an SENECA vorbei in Richtung auf die SZ-2 geführt.
    Das Stimmengewirr wurde lauter. Wieder wandte sich Atlan an den Magniden. Die geradeaus führende Röhre endete und ging in ein großes Schott über. Es schien für Montage- oder Reparaturzwecke geplant worden zu sein, aber die dicke Staubkruste ließ erkennen, dass es seit sehr langer Zeit nicht mehr geöffnet worden war. Der Klang der aufgeregten Stimmen kam aus einigen Öffnungen, durch die kleinere, dick isolierte Röhren und armdicke Kabel in farbiger Isolierung führten.
    »Du hast mir noch immer nicht erzählt, was es mit den Schläfern auf sich hat«, beschwerte sich der Arkonide. »Weißt du, wo ich sie finden kann? Kennst du ihre Namen?«
    »Eines nach dem anderen«, wich Gerigk aus, »und das Nächstliegende zuerst. Wir müssen diesen Gang verlassen.«
    Seit knapp einem Tag waren sie auf der Flucht. Sie legten

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