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Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL

Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL

Titel: Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Detlev G. Winter
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erkannte der High Sideryt das Funkeln eines eiskalten Willens. Aber das Gesicht, dessen hohe Wangenknochen asiatischen Einfluss erkennen ließen, verbarg jede tiefer gehende Regung.
    »Wir haben einige Kursberechnungen machen können. Sie sind natürlich nur bedingt zu gebrauchen«, erwiderte sie scheinbar gelassen.
    Deccon verstand ihren Einwand, denn die Geschwindigkeiten fast aller Objekte, die in den Strudel von Mausefalle hineingezogen worden waren, änderten sich ständig.
    »Wie schätzt du die Lage ein?«
    »Wir haben sicherlich Gravitationseffekte zu erwarten. Möglicherweise gibt es einen Zusammenstoß.«
    »Ich denke daran«, sagte der High Sideryt, »den fremden Körper als Bremse oder Raumanker zu benutzen. Berechnet die Wahrscheinlichkeit für den Erfolg einer solchen Maßnahme.«
    »Ist das dein Ernst?«
    Arjanas hübsches Gesicht verzog sich zu einem skeptischen Lächeln. Sie schien an Deccons Idee wenig Gefallen zu finden. Die Frau gehörte zu jener Gruppe der Magniden, die der Tradition stark verhaftet waren. Schließlich hob sie die Schultern und antwortete:
    »Wir werden es auf alle Fälle einmal durchrechnen. Viele Chancen gebe ich diesem Plan allerdings nicht, High Sideryt.«
    »Eine kleine Chance ist besser ist als gar keine«, grollte Chart Deccon. »Darüber hinaus sollen einige Gruppen von Buhrlos in den Raum hinausgehen. Außerdem ein paar Ferraten und Ahlnaten. Sie sollen innerhalb der Blase, in der die SOL frei operieren kann, möglichst viele Beobachtungen machen und Informationen sammeln.«
    »Wie du willst«, bestätigte Arjana. »Da steht uns also offenbar die nächste schwere Krise ins Haus. Was willst du dagegen tun?«
    »Wir haben bereits eine wahre Flut von Krisen überstanden. Und auch diesen Zwischenfall werden wir überleben.«
    »Bedenke, dass dieser fremde Gigant – wir haben ihn übrigens nicht ganz zutreffend Quader getauft – einen größeren Durchmesser besitzt als eine SOL-Zelle!«
    »Ich habe es auf den Schirmen gesehen«, sagte Deccon. Seine fleischige Hand legte sich auf das Kästchen, das er an einer goldenen Kette an der Brust trug. Es schien, als würde er dadurch neue Kraft schöpfen. »Vergiss nicht, die Buhrlos und die SOLAG-Brüder hinauszuschicken!«
    »Keine Sorge. Ich vergesse es nicht«, erwiderte Arjana Joester.
    Der High Sideryt blickte auf den Schirm der Außenbeobachtung. Wie meistens sah er einige Buhrlos über der glänzenden Hülle des Schiffs schweben. Aber seine Augen fingen auch einige der zahllosen Objekte ein, von denen die SOL umgeben war. Für einen langen Moment hatte er den Eindruck, als würde das Schiff in einem riesigen, glasklaren Meer schwimmen.
    »Ich will umgehend über alle neuen Entwicklungen unterrichtet werden«, sagte er dann. »Gibt es etwas Neues von Homer Gerigk?«
    »Nein. Aber die Suche wird energisch fortgesetzt.«
    »Nicht energisch genug, wie mir scheint«, knurrte Deccon. »Was habt ihr über den Fremden herausbekommen?«
    »Über Atlan?«
    »Kennst du noch einen anderen Fremden, der seit Wochen auf der SOL herumstreunt, ohne dass ihr ihn zu fassen bekommt?«, fragte der High Sideryt wütend. Er erinnerte sich noch sehr gut an den Attentatsversuch des Magniden Homer Gerigk. Das Chaos im Innern des Schiffes, noch verstärkt durch die unerklärliche Ankunft des Arkoniden Atlan, kam dem Chaos im kosmischen Umfeld der SOL annähernd gleich.
    »Atlan ignoriert nach wie vor jede Aufforderung, sich zu stellen«, antwortete Arjana kalt. »Aber früher oder später werden wir ihn fassen.«
    »Das hoffe ich. Du weißt, was davon abhängt.«
    »Wir wissen es alle.«
    Der High Sideryt schaltete die Verbindung ab. Schweigend stapfte er vor seinen Robotern hin und her und blieb schließlich auf einem Podest stehen. Er war sicher, dass in kurzer Zeit nicht nur alle seine Fähigkeiten auf die Probe gestellt werden würden, sondern dass es darüber hinaus einer Mobilisierung aller Kräfte in sämtlichen drei Teilen der SOL bedurfte, um dieser Krise Herr zu werden.
    Tief in Gedanken stieg der High Sideryt über die Stufen des Podests und ließ sich in seinen schweren Sessel fallen. Seine Finger krampften sich um das schwarze Holz der Armlehnen. Er war sich seiner Einsamkeit ebenso bewusst wie der unendlich großen Schwierigkeiten, die vor ihm lagen.

2.
     
    Denk daran! Du und dein Begleiter werden von der SOLAG gejagt!, flüsterte der Logiksektor nachdrücklich.
    Immer wieder sagte sich Atlan, dass das verschachtelte Innere der SOL in

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