Atlan TH 0005 - Welt der Roboter
vier Beine. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten.
Yaal wollte seine Waffe ziehen, aber die ehemalige Quaderkönigin drückte ihn einfach zur Seite. Ihre Augen funkelten wild in die Richtung, aus der die Stimme Treiburs gekommen war.
»Sie hat den Verstand verloren«, rief Gavro Yaal.
Die Alte rannte aus dem Stand los. Ihr massiger Körper schoss wie eine lebende Granate durch das Innere des Transportroboters und schlug schwer gegen die Wand, die den Transportraum vom vorderen Teil des Roboters trennte. Das Fahrzeug geriet ins Taumeln.
»Ich bitte darum, dieses ungehörige Betragen sofort zu beenden«, sagte Treibur streng.
Wallga-Wallga kümmerte sich nicht darum. Erneut rannte sie los. Diesmal schlug ihr Körper ein großes Loch in die Metallwand. Ihre dicken Arme rissen Metallfetzen zur Seite. Die Fäuste trommelten auf das Material.
Treibur gab einen schrillen Ton von sich. Der Roboter begann heftiger zu taumeln. Er schmierte zur Seite ab und krachte donnernd auf den Boden. Seine Insassen wurden heftig umhergewirbelt, bis das Fahrzeug schließlich zur Ruhe kam.
Wallga-Wallga tobte weiter, bis eine Öffnung entstanden war, die ins Freie führte. Sie sprang hindurch und war im nächsten Moment verschwunden.
16.
»Hinterher!«, rief Atlan, als die Alte draußen war. Kurz darauf hatten alle den Transportroboter verlassen. Wallga-Wallga war mit dem Erreichten wohl noch nicht zufrieden, denn sie wütete weiter an dem Wrack Treiburs herum, bis sie erschöpft zu Boden sank.
Atlan blickte sich um. Sie standen in der Ebene, die er schon beim Anflug gesehen hatte. Bis zum nächsten Gebäude waren es zwei oder drei Kilometer. Bei der hohen Schwerkraft waren lange Fußmärsche für die Buhrlos eine unvertretbare Strapaze. Auch Joscan Hellmut und Gavro Yaal würden wahrscheinlich schnell erschöpft sein.
»Du brauchst nicht zu grübeln, Atlan«, sagte der Katzer. »Ich sehe dir an, welche Gedanken dich beschäftigen. Meiner Ansicht nach werden wir nicht lange allein bleiben. Auch wenn hier eine Menge verrückter Roboter herumgeistern, so wird man doch irgendwo den Ausfall Treiburs bemerkt haben und entsprechend reagieren.«
Atlan nickte. Die Frage war nur, ob man sich durch das Verhalten Wallga-Wallgas nicht den Zorn der Roboter zugezogen hatte. Die Lage war also mehr als ungewiss. Trotzdem war der Arkonide überrascht, als sich plötzlich eine Stimme über sein Helmfunkgerät meldete.
»Hier ist die Zentrale der Phanos«, hörte er. »Wie wir erfahren haben, ist euch ein Missgeschick passiert. Wir bedauern das zutiefst. Leider können wir solche Unglücksfälle nie ganz ausschließen. Die Prüflinge werden gebeten zu warten. Ein Ersatzroboter ist unterwegs.«
Auch die Schläfer hatten den Anruf mitgehört.
»Wer sind die Phanos?«, frage Gavro Yaal, der wie üblich neues Unheil witterte.
»Phanos ist wahrscheinlich die Bezeichnung für die Roboter oder zumindest eine Gruppe von ihnen«, vermutete Atlan, der dieses Wort schon im Quader von Zwyll gehört hatte.
Die Funkverbindung wurde sofort wieder unterbrochen. Atlan, der eine Frage hatte stellen wollen, erhielt keine Gelegenheit mehr dazu.
»Ich bin dafür, dass wir uns nichts mehr gefallen lassen.« Yaal fuchtelte wild mit den Armen. »Diese ganze Geschichte ist doch eine Zumutung. Was soll ein Mann wie ich auf einem Planeten wie diesem?«
»Das werden wir gleich erfahren.« Joscan Hellmut deutete in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Zwei Robotgleiter, die Treibur entfernt ähnlich sahen, hielten auf die Gruppe zu. Die beiden Fahrzeuge näherten sich hintereinander in schneller Fahrt. Sie verringerten ihre Geschwindigkeit auch nicht, als sie näher kamen.
»Vorsicht!«, rief Joscan Hellmut. »Die halten nicht an!«
Nun sahen auch die anderen, dass der zweite Robotgleiter auf den ersten feuerte. Dünne Flammenstrahlen schlugen in das Heck des ersten Gleiters. Dort flackerte ein grüner Energieschirm auf.
»Sie halten genau auf das Wrack Treiburs zu.« Atlan erkannte, dass es unweigerlich zu einem Zusammenstoß kommen musste, wenn die Robotgleiter ihren Kurs nicht änderten.
»Weg hier! Beeilt euch!«
Er rannte los, die anderen folgten ihm. Nur Wallga-Wallga blieb apathisch an ihrem Platz. Sie waren noch keine dreißig Meter von dem Wrack entfernt, als die beiden Gleiter dieses erreichten. Der erste rammte Treibur und wurde nach oben geschleudert. Mit donnerndem Krachen landete das Fahrzeug wieder am Boden.
Die ehemalige Quaderkönigin wurde
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