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Atlantis

Titel: Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Spitzbergen-Minen. Sie wissen vielleicht, daß unser Haus in größerem Maßstab an den Kohlenminen von Spitzbergen beteiligt ist. Wir wollen die Fördertiefe bis auf sechstausend Meter vergrößern. Da wird uns ein Ingenieur, der hier bis zum sechsten Kilometer gebohrt und gesprengt hat, sehr willkommen sein.«
    »Well, Herr Uhlenkort. Darüber ließe sich reden. Freilich, bißchen weiter Sprung vom Äquator bis zum Nordpol. Ich werde erst einmal in Hamburg gründlich Station machen… dann meinetwegen.«
    Klaus Tredrup hatte seinen Besucher zu spät darauf aufmerksam gemacht, daß die Wände jener Wellblechbaracke kaum zwei Millimeter stark waren. Die Agenten und Spione des Kaisers arbeiteten schnell und sicher…
    Ein Adjutant rief Guy Rouse zu einer sofortigen Audienz ins Schloß. Ohne alle Unschweife ging Augustus Salvator auf sein Ziel los.
    »Mr. Rouse, ich weiß, daß Herr Uhlenkort, der hamburgische Großkaufmann, im Begriff steht, von hier nach Kapstadt zu fliegen, um sich mit dem Präsidenten der Südafrikanischen Union zu besprechen. Er hat sich hier dreimal vierundzwanzig Stunden aufgehalten. Der Zweck seines Aufenthalts ist nicht ganz durchsichtig.«
    »Ich glaube zu verstehen. Euere Majestät wünschen diese Reise nicht. Wünschen, daß Herr Uhlenkort…«
    »Nein, Mr. Rouse. Sie mißverstehen mich. Das nicht! Aber es interessiert mich außerordentlich, was Herr Uhlenkort mit dem Präsidenten zu besprechen hat. Bisher sind meine Agenten leider noch nicht dazu gelangt, in das Vorzimmer des Präsidenten zu kommen…«
    »Euer Majestät, ich erlaube mir zu sagen, daß ich in dieser Beziehung glücklicher war. Meine Agenten sind tatsächlich schon drin.«
    »Ich bewundere Sie, Mr. Rouse. Sie sind… es ist außerordentlich… ich würde Sie…«
    »Aber selbstverständlich, Euer Majestät. Es wäre unter allen Umständen meine Pflicht gewesen bei den Interessen, die Afrika und Amerika verbinden. Ich garantiere Euer Majestät genauen Bericht, sofort nachdem die Unterredung stattgefunden hat.«
    »Ich danke Ihnen, Mr. Rouse.«
    *
    Kurz vor ein Uhr mittags betrat Walter Uhlenkort in Begleitung Tredrups den großen Flughafen von Mineapolis. Der Verkehr war hier infolge der Festtage in fieberhaftem Gange. In schneller Folge verließen die großen Düsenmaschinen auf die Minute fahrplanmäßig den Platz nach allen Richtungen der Windrose.
    Uhlenkort spürte, wie Klaus Tredrup ihn hinter die Deckung einer großen Fahrplantafel zog und gleichzeitig auf einen soeben angekommenen Kraftwagen deutete. Guy Rouse entstieg diesem Wagen. Uhlenkort sah, wie er zu einer Person im Innern des Wagens sprach… lange und eindringlich sprach, sich dann verabschiedete und das große Amerikaflugzeug bestieg.
    Mit geballten Fäusten, verzerrtem Gesicht starrte Tredrup Rouse nach. Nur bruchstückweise klangen die Worte, die sich durch die zusammen gepreßten Zähne ins Freie rangen, an Uhlenkorts Ohr. Das Amerikaflugzeug startete.
    »Unsere Rechnung ist noch nicht beglichen, Mr. Rouse! Eines Tages wird sie ins reine gebracht werden, so wahr ich Klaus Tredrup heiße. Nur den einen Wunsch hätte ich, dabei zusein, wenn das Schicksal über dich kommt… Aber gehen wir jetzt, Herr Uhlenkort, dort drüben wartet bereits unsere Maschine, gehen wir an Bord.«
    Nach einer knappen Viertelstunde befanden sich die beiden Hamburger bereits in voller Südfahrt. Das Flugzeug schoß in bedeutender Höhe über die endlosen Baumwollfelder dahin, welche Bewässerungstechniker des Kaisers Augustus Salvator hier vor zehn Jahren entstehen ließen. Hervorzauberten aus einer Steppe, die bis dahin nicht einmal eine notdürftige Weide bot.
    Uhlenkort und Tredrup betrachteten eine geraume Weile von ihren Sitzen aus das Baumwollfeld tief unter sich. Uhlenkort brach das Schweigen.
    »Augustus Salvator ist ein Herrscher mit großen Zielen. Diese Fruchtbarmachung hier… das Karbidlager heute früh… es ist erstaunlich!«
    »Er denkt und plant auf Jahrzehnte voraus, Herr Uhlenkort. Sahen Sie – Sie haben es wahrscheinlich nicht gesehen – diese immensen Rohranlagen vom Tschadsee nach allen Richtungen hin? Er hat schon genau disponiert, wie er die riesigen Energiemengen nutzen wird, die er hier aus dem Karbid gewinnen kann. Bewässerungsanlagen, die den letzten Fleck der Sahara, soweit sie innerhalb der Grenzen seines Reiches liegt, in blühendes Gefilde verwandeln sollen.«
    »Und dann, sobald das geschehen ist, wird er die Grenzen dieses Riesenreiches wieder

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