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Auch Geister haben huebsche Soehne

Titel: Auch Geister haben huebsche Soehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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umgebracht.

KAPITEL
    14
    O kay, nun war Tad nicht wirklich mein fester Freund und ich hatte seinen Vater ganz ehrlich für einen Vampir gehalten.
    Aber tadaaa! Überraschung! Er war es nicht. Und ich hatte ihn umgebracht.
    Na, damit würde ich mich garantiert total beliebt machen.
    Ich spürte, wie die kleinen Blubberblasen einer hysterischen Panikattacke in mir hochstiegen. Nur wenige Augenblicke, und ich würde loskreischen. Was ich natürlich auf keinen Fall wollte. Aber ich befand mich gerade im selben Zimmer mit einem bewusstlosen Typen und seinem durchgeknallten Vater, dem ich gerade einen 2B-Bleistift ins Herz gerammt hatte. Ständig musste ich denken: Boah, jetzt schmeißen die mich im hohen Bogen aus der Schülervertretung raus …
    Echt, da hätte jeder losgekreischt.
    Aber ich hatte gerade Luft geholt, um den markerschütternden Schrei auszustoßen, der garantiert Yoshi und die ganze Kellnermeute auf den Plan gerufen hätte, da erklang hinter mir plötzlich eine scharfe Stimme: »Was ist denn hier passiert?«
    Ich wirbelte herum. Hinter mir stand Marcus, Red Beaumonts Sekretär. Er sah aus, als hätte ihn der Schlag getroffen.
    Ich stieß das hervor, was mir als Allererstes durch den Kopf schoss: »Ich wollte das nicht, ich schwöre es. Er hat mir nur solche Angst eingejagt, da hab ich ihn erstochen.«
    Marcus, der genauso gekleidet war wie bei unserer ersten Begegnung, nämlich mit Anzug und Krawatte, stürzte auf mich zu. Nicht auf seinen Boss, der auf dem Boden lag und alle viere von sich streckte, sondern auf mich.
    »Alles okay mit Ihnen?« Er packte mich bei den Schultern und musterte mich von oben bis unten … wobei er ganz besonders meinen Hals inspizierte. »Hat er Ihnen wehgetan?«
    Er war kreidebleich vor Sorge.
    »Nein, mir geht's gut.« Ich hatte einen Kloß im Hals. »Sie sollten sich lieber um Ihren Chef kümmern …« Mein Blick huschte zu Tad hinüber, der immer noch mit dem Gesicht nach unten auf der Couch lag. »Oh, und um seinen Sohn. Er hat seinen Sohn vergiftet.«
    Marcus ging zu Tad und schob ein Augenlid hoch. Dann beugte er sich hinunter und lauschte Tads Atem. »Nein«, murmelte er schließlich. »Er wurde nicht vergiftet. Nur bewusstlos gemacht.«
    »Oh«, sagte ich mit einem nervösen Lachen. »Dann ist es ja gut.«
    Was zum Teufel ging hier ab? War dieser Typ noch ganz bei Trost?
    Anscheinend schon, denn er machte sich sichtlich große Sorgen. Er schob den Beistelltisch aus dem Weg und drehte seinen Chef auf den Rücken.
    Ich blickte unwillkürlich weg. Ich hätte es nicht ertragen, den Bleistift aus Mr Beaumonts Brust herausragen zu sehen. Ich meine, ich hatte Geistern schon so einiges reingerammt – Spitzhacken, Schlachtermesser, Zeltstangen, was auch immer gerade greifbar gewesen war. Aber Geister waren nun mal … na ja, sie waren schon tot. Tads Vater hingegen war definitiv noch am Leben gewesen, als ich ihm den Stift reingejagt hatte.
    Oh Gott, wie hatte ich mir bloß von Pater Dominic diese blödsinnige Vampir-Idee einpflanzen lassen können? Nur Vollidioten glaubten an Vampire! Ich war so was von bescheuert!
    »Ist er …?« Meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich hielt den Blick krampfhaft auf Tad gerichtet, weil ich das Gefühl hatte, das ganze exquisite Mahl wieder von mir geben zu müssen, wenn ich zu seinem Vater hinschaute. Selbst in dieser Situation entging mir nicht, dass Tad auch in bewusstlosem Zustand extrem heiß aussah. Er sabberte nicht und gar nichts. »Ist er tot?«
    Und ich hatte noch gedacht, dass Mom sauer wäre, wenn sie herausfand, dass ich eine Mittlerin war! Wie sauer würde sie erst sein, wenn sie herausfand, dass ich jemanden ermordet hatte?
    Marcus wirkte überrascht. »Nein, er ist natürlich nicht tot«, sagte er. »Nur ohnmächtig. Sie müssen ihm einen ordentlichen Schrecken eingejagt haben.«
    Ich sah vorsichtig zu ihm hin. Marcus hatte sich mittlerweile aufgerichtet und stand mit meinem Bleistift in der Hand da. Mir wurde flau im Magen und ich schaute hastig weg.
    »Haben Sie ihn damit … erstochen?«, fragte Marcus mit ironischem Unterton.
    Ich nickte stumm, immer noch unfähig, zu Mr Beaumont hinzusehen. Zu groß war die Angst, irgendwo Blutflecken zu erblicken.
    »Keine Sorge. Ist nicht tief eingedrungen. Sie haben sein Brustbein erwischt.«
    Mann! Ein Glück, dass Red Beaumont nicht wirklich ein Vampir war, sonst hätte ich Schwierigkeiten kriegen können. Ich bekam es ja nicht mal hin, jemanden richtig zu pfählen! Mit mir ging es

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