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Auf der Insel der Sehnsucht

Auf der Insel der Sehnsucht

Titel: Auf der Insel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Frau lustig macht, verdient jede Strafe, die ihn ereilt.
    Nach einer Weile versiegten ihre Tränen.
    „Besser?“
    Sie nickte.
    „Gut.“ Damian setzte sich vor sie auf den Boden und nahm ihre Hände. „Und jetzt erzähl mir, warum du weinst.“ Sanft strich er über ihre Lippen. „Und dieses Mal will ich die Wahrheit hören, Liebling.“
    Ivy hob den Blick zu ihm auf, ihr Gesicht war bleich. „Du hast recht, ich … ich war nicht ehrlich zu dir.“
    Damian nickte. „Also, dann erzähle es mir jetzt.“ Er küsste sie und legte all seine Liebe in den Kuss. „Was immer es sein mag, ich werde dich trotzdem lieben.“
    Würde er? Ivy holte tief Luft, um sich zu beruhigen. „Ich habe dich denken lassen, dass ein Mann mir wehgetan hat und ich deshalb Angst vor Sex habe.“
    „Aber?“
    „Aber … es war meine Schuld“, sagte sie kaum hörbar. „Ich meine, er hat mir wehgetan, aber …“
    „Wenn ein Mann dir etwas antut, wie kann es dann deine Schuld sein?“
    Ivy erzählte Damian ihre Geschichte, von Anfang an. Vom Tod ihres Vaters. Davon, wie ihre Mutter zwei Jahre später Kays verwitweten Vater heiratete.
    „Ich liebte ihn fast so sehr wie meinen eigenen Vater.“ Ihre Stimme bebte. „Und als er starb, als sie beide zusammen starben, meine Mom und mein Stiefvater …“
    „Kleines, lass, wenn es dir so wehtut.“
    „Nein, Damian, du musst es wissen. Und ich muss es dir sagen, alles, dieses eine Mal.“
    Voller Verständnis nickte er. „Na gut, ich höre.“
    „Es war schlimm für mich, aber Kay war ja da.“
    Damian verzog den Mund. „Kay.“
    „Ich war zehn, sie vierzehn. Wir hatten keine enge Beziehung, wahrscheinlich wegen des Altersunterschieds, aber als unsere Eltern starben …“ Ivy schluckte schwer. „Man brachte uns in Heimen und Pflegefamilien unter, zusammen. Kay war für mich wie … wie …“
    „Der rettende Strohhalm?“
    Kay hatte den gleichen Ausdruck benutzt. „Ja. In einer Familie war es ganz okay, in der nächsten nicht. Ich wurde beschuldigt, Geld entwendet zu haben …“
    Damian zog Ivy vom Stuhl auf seinen Schoß. „Du musst mir das nicht erzählen, wenn es dich zu sehr aufregt.“
    „Aber ich habe das Geld nicht gestohlen, Damian, wirklich nicht. Ich weiß auch nicht, wer es war … Auf jeden Fall … ich wurde ins Heim zurückgeschickt.“
    Damian fuhr ein Stich ins Herz. Ohne den geringsten Zweifel wusste er, wer das Geld genommen und Ivy die Schuld zugeschoben hatte.
    „Dann kam ich zu einem Mann und einer Frau, ohne Kay“, fuhr Ivy fort. „Sie war ja inzwischen achtzehn.“
    „Ivy, ich liebe dich. Es ist wirklich nicht nötig …“
    „Doch, es ist nötig. Du musst es wissen, damit du verstehst, warum ich mich einverstanden erklärt habe, das Baby für Kay auszutragen.“
    „Ich muss es gar nicht verstehen. Doch ich merke, wie wichtig es für dich ist.“ Er umfasste zärtlich ihr Gesicht. „Also erzähl weiter, damit wir die Vergangenheit hinter uns lassen können.“
    Konnten sie das? Selbst wenn er alles wusste? Ivy hoffte es inständig. „Man brachte mich also bei diesem Paar unter. Die Frau ignorierte mich, der Mann war nett. Er sagte, er wollte schon immer eine Tochter haben. Er kaufte mir Dinge, schenkte mir eine Puppe, auch wenn ich eigentlich zu alt für Puppen war. Aber seit dem Tode meiner Eltern hatte mir niemand mehr etwas geschenkt, und …“
    „Und so warst du dankbar“, vollendete Damian für sie und fragte sich, woher diese Eiseskälte kam, die in sein Herz kroch.
    „Dankbar und froh, ja, auch wenn ich Kay nicht mehr sah.“ Als Damian eine Augenbraue hob, fügte sie hastig an: „Ich meine, ich verstand es. Sie war jetzt erwachsen, hatte einen Job, Freunde …“ Ihre Stimme erstarb, Ivy musste sich räuspern. „Mein Pflegevater behauptete zu wissen, wie einsam ich sei. Er kam abends in mein Zimmer, um mich zuzudecken und mir einen Gutenachtkuss zu geben. Ich dachte … ich dachte …“
    „Was hat der Mistkerl dir angetan?“
    Ivy starrte Damian an. Sie hatte ihn wütend gesehen, in Rage, aber noch nie so. Seine Augen waren düster wie Sturmwolken, seine Lippen zu einer dünnen Linie zusammengepresst, und seine Finger hatten sich so fest in ihre Schultern gegraben, dass sie wahrscheinlich blaue Abdrücke hinterlassen würden.
    „Er …“ Oh Gott! „Er verging sich an mir.“
    Damian schlug mit der Faust so hart auf den kleinen Tisch neben ihm, dass das Tischchen fast zersplittert wäre.
    „Und … und es war allein meine

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