Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition)

Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
Vom Netzwerk:
können. Die Drähte hüpften und verschwammen, als er sie seitlich zu fokussieren versuchte.
    21:48:06
    Dann…
    21: 01:35
    Jesus. Er zog die Aderpresse erneut mit den Zähnen fest. Es half nichts. Das Blut pochte heraus, triefte über den Stoff und tropfte in die immer größere werdende Pfütze zwischen seinen gespreizten Knien. Die Finger an seiner rechten Hand waren völlig taub.
    Und, verflixte Tat noch mal, er konnte nicht gut genug sehen, um auch nur eine verfluchte Sache klar zu kriegen.
    20:56:54
    Er fasste wieder nach dem Gewirr aus Drähten. Sie verschwammen vor seinen Augen. Er zog die Hand weg.
    Geschlagen starrte er auf die roten Ziffern, die unerbittlich die Sekunden heruntertickten. Die konnte er gut erkennen.
    Aber er brauchte zwei Augen,
    Und, Gott helfe ihm, zwei Hände. Sein Herz jagte.
    Er war erledigt.
    20:04:21
    Lily …
    O Gott, niemals . Die Verzweiflung klammerte ihre eisigen Finger um seinen Brustkorb, während sein Verstand nach Alternativen suchte. Bitte, lieber Gott, lass mich nicht Lily brauchen. Nicht hier. Bitte.
    Konzentriere dich, verdammt noch mal. Konzentriere dich. Du kannst das schaffen. Er versuchte erneut, nach den Drähten zu greifen. Sie hüpften und verschwammen vor seinem Auge. Er sah auf seinem guten Auge doppelt. Das Blut pulste aus seinem Arm.
    Er wollte schreien. Jemanden treten. Auf jemanden schie-ßen. Töten …
    20:00:00
    Nein, er würde sie unter gar keinen Umständen nach hier unten holen …
    Er hatte keine Wahl. Keine verdammte Wahl. Er schaffte es nicht allein. Die Galle stieg ihm in die Kehle. »Gottverdammt!« Er schaltete das Mikrofon ein. »Lily!«
    »Was? Was ist los?« Er hatte sie offensichtlich aufgeweckt.
    »Ich brauche dich, Liebes. Zur Hölle, ich weiß, das hört sich jetzt wie ein Klischee an, aber dein Land braucht dich. Bist du im Flugzeug?«
    »Ja, was hast …«
    »Steig aus. Lauf wie eine Irre am Rand der Landebahn entlang und halte dich bei den Bäumen. Ich treffe dich auf halbem Weg. Nimm das Gewehr und die Pistole mit und halte die Augen offen, weil - Verdammt! Sei einfach vorsichtig, hörst du? Und Lily? Lauf, wie du noch nie gelaufen bist.«
    »Ich bin schon unterwegs. Hier geblieben !«, instruierte sie die Hunde. Er hörte Dingbat husten, dann das Klicken der Tür und ein Rascheln, als sie aus der Maschine kletterte.
    19:58:08
    »Lass das Mikrofon an«, keuchte er, während er mit voller Geschwindigkeit die sechs Stockwerke hinaufrannte.
    Neunzehn Minuten, zwei Sekunden.
    Achtzehn Minuten, einunddreißig Sekunden…
    Spring über die Eisschicht auf dem Treppenabsatz. Nimm deine Jacke. Lauf zur Tür hinaus. Und renne.
    Er sah auf seine Uhr,
    Vierzehn Minuten, neunundfünfzig Sekunden.
    Es hatte zu schneien aufgehört. Er schob seinen Arm in den Ärmel, folgte dem Nebel seines Atems, rannte geradewegs auf die Landebahn zu, die Schritte lang und tief in den Schnee sinkend. Dann bog er scharf nach links und flog förmlich. Der Schmerz hielt ihn konzentriert. Erinnerte ihn daran, dass mehr auf dem Spiel stand als ein blutiger Arm. Er schaute kurz hin, um sicherzugehen, dass das Blut nicht durch den dicken Ärmel drang und ein Spur auf den Schnee tropfte. Er schmolz zwischen die Bäume und sah ihren Schatten auf sich zukommen, erkannte ihre langen Beine, die den Schnee aufwühlten.
    Er sah sich um. Scharfschützen? Schurken? Böse Jungs?
    Nichts. Keiner da. Alles klar.
    Weniger als vierzehn Minuten.
    »Was?«, fragte sie, nicht komplett außer Atem. Sie hatte eine ordentliche Zeit hingelegt.
    »Ich brauche deine Augen.« Und deine ruhigen Ärztinnenhände . Derek packte sie mit der schlechten Hand am Arm. Der Schmerz raste wie Feuer durch seinen Arm. Die Zähne zusammengebissen, machte er auf dem Absatz kehrt und nahm sie mit sich. »Lauf.«

18
    S ie rannte. Keine Fragen mehr.
    Dreizehn Minuten.
    Zurück ins Gebäude. »Warte«, sagte er und sprang über die vereisten Stufen am Treppenabsatz. Er streckte die Arme aus.
    Sie sprang.
    Voller Vertrauen.
    Sein Herz schmerzte, und seine Arme schrien. Er packte ihre Hand mit der Linken und zog sie hinunter. Erstes Untergeschoss. Zweites Untergeschoss. Drittes, viertes, sie fing zu keuchen an. Fünftes.
    Elf Minuten, zwei Sekunden.
    Sie rochen den Tod, bevor sie das unterste Geschoss erreichten.
    »Oh, mein Gott.« Sie sah die Leichen an, sah ihn an, eine Mischung aus Horror und Wut. Sie riss sich die Jacke vom Leib, warf sie über einen Monitor. Sah sich wieder um und schüttelte den Kopf. »Wo

Weitere Kostenlose Bücher