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Auf Inseln (German Edition)

Auf Inseln (German Edition)

Titel: Auf Inseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel von Treppen
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die diese Kirchen betrieben, überdauern. Sie werden Zeugnis sein für eine fehlgeleitete Idee, die sich in ihrer prachtvollen Manifestation verklären wollte. Ich hatte nichts gegen Kirchen, merkwürdig genug, da das System mich zwang, sie täglich aufzusuchen. Ihre Aufführungen boten mir Stoff für im Grunde genommen unzählige Fantasien, die mich wie eine Ersatzdroge am Leben hielten, wenn sie mich auch irgendwie krankmachten. Nachdem ich die Abendmesse in Sankt Magdalena aufgesucht hatte, meine neidischen, abhängigen Augen sich in die unnahbare Schönheit der Messdienerinnen vergraben hatten, nachdem ich die Formeln mitgebetet hatten, um mich als harmloses Schäfchen der Gemeinde zu präsentieren, um schließlich von einer Messdienerin mit ausdruckslosem Gesicht die Hostie in den Mund gelegt zu bekommen begab ich mich bei Dunkelheit in eine der Kneipen, die im Bahnhofsviertel lagen. Es war die „Gemütliche Ecke“, die ich aufsuchte. Ich lebte seit einiger Zeit in Athens, kannte die Wege, die ich einschlagen musste. Die „Gemütliche Ecke“ war trotz ihres Namens eine größere Kneipe, die ich nun ein zweites Mal aufsuchte, auf der Suche nach Rausch und Bekanntschaft. Der erste Eindruck war nicht schlecht, man kam dort gut ins Gespräch, das Unterhaltungsprogramm konnte sich sehen lassen genauso wie die weiblichen Bedienungen, und ich hatte in diesen Kneipen das Gefühl nicht allein zu sein, denn mir schien, dass hier alle eine Zuflucht vor dem suchten, was unsere Realität darstellte. Es war ein Fußweg von einer viertel Stunde. Ich benutzte die Nebenstraßen, sie waren die geeignete Atmosphäre, um meine Gedanken wandern zu lassen, auch war dort die Dichte der Kameras nicht so groß. Die Kneipe war groß und trotzdem verräuchert und es herrschte trotz der noch frühen Stunde eine ausgelassene Stimmung. Hier war natürlich auch Geheimpolizei präsent, in welchem Ausmaß konnte ich nur vermuten. Ich wunderte mich immer wieder darüber, wie es den berauschten Gästen gelang, ihre eigene, innere Zensur einzuschalten, war ich doch davon überzeugt, dass hier die meisten das System hassten, aber ich konnte dies auch und vermied auch im Vollrausch jede Äußerung, die man gegen mich auslegen konnte. Diese Kneipen wurden als Ventil geduldet und sie hatten sie unter Kontrolle, auch weil wir uns selbst kontrollierten. Ich bestellte ein Bier und wollte das panierte Schweineschnitzel probieren. Die Bedienung war eine hübsche junge Frau, die sich mit Margarete vorstellte. Man sah, dass sie ihre Kneipe im Griff hatte. Solche Frauen beschleunigten bei mir den Durst. Das Schnitzel war vorzüglich und ich sagte ihr, sie solle dem Koch ein Kompliment ausrichten. Die Biere häuften sich, und ich hatte mich an einen Tisch begeben, an dem zwei junge Männer Go spielten. Ich erkannte recht schnell, dass einer von ihnen richtig gut spielte. Ich hatte kaum Spielpraxis, hatte aber schon als Kind das Spiel kennengelernt. Es war eines der Spiele, die schon auf der Erde gespielt wurden, mit praktisch unveränderten Spielregeln. Ich würde viele Vorgaben brauchen, um ihn schlagen zu können. Im Gegensatz zu dem Lärm um uns herum war dies ein ruhiger Tisch. Ich war geduldeter Zuschauer, weil ich die Klappe hielt und keine überflüssigen Kommentare abgab. Eine Gesangsaufführung lenkte mich etwas von der Partie ab. Sein Gegner musste sich geschlagen geben, der Bessere gab noch ein paar Kommentare zum Spiel ab, begann dann aber ein Gespräch über Physik. Nun erst fragte ich, ob ich mich zu ihnen gesellen könne. Sie zeigten sich als recht trinkfreudig. Um in der Runde einen Einstand zu haben, gab ich einen aus. „Margarete, drei Bier bitte“, rief ich in die Kneipe hinein. Ich gab zum Besten, dass ich Experte für die Geschichte der Erde sei, was sofort auf Interesse stieß. Die Wissenschaft damals auf der Erde war der unseren in vielen Dingen voraus gewesen, auch in der Physik. Die unsere basierte auf den unvollständigen Aufzeichnungen, die nach dem Jahrtausend übrig geblieben war. Mit der Physik der Erde könnte man den ganzen Planeten beherrschen und besiedeln, meinte der Gewinner der Partie. Ich zeigte mich da skeptisch, weil man zu wenig über die Aborigines wüsste. Irgendwann entschuldigte sich der Verlierer der Partie und ich war mit dem Gotalent allein. Ich spürte, dass die Chemie zwischen uns stimmte und schnell fanden wir neben der Physik ein weiteres Thema: Frauen. Es war offensichtlich, dass er sich für Margarete

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