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Auf Tour mit Bob Marley

Auf Tour mit Bob Marley

Titel: Auf Tour mit Bob Marley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Miller
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ein hingebungsvoller Vater und sehr stolz auf seine Kinder, obwohl er die meiste Zeit seines Lebens nicht bei ihnen war, weil er wie viele arbeitende Rastas sehr viel zu tun hatte. Soweit ich weiß, hatte er 13 Kinder. Als ich mit Bob Marley and the Wailers auf Tour war, war Ziggy etwa acht Jahre alt und Stevie ein paar Jahre jünger. Sie sind auf einigen Videos zu sehen, in denen sie zusammen auf der Bühne tanzen. Das Lächeln, mit dem Bob Marley ihnen zusieht, ist unvergesslich. Hier eine Aufstellung des Marley-Clans:
Imani Carole, geboren am 22. Mai 1963 von Cheryl Murray;
Sharon, geboren am 23. November von Rita in einer früheren Beziehung;
Cedella Marley, geboren am 23. August 1967 von Rita;
David »Ziggy«, geboren am 17. Oktober 1968 von Rita;
Stephen, geboren am 20. April 1972 von Rita;
Robert »Robbie«, geboren am 16. Mai 1972 von Pat Williams;
Rohan, geboren am 19. Mai 1972 von Janet Hunt;
Karen, geboren am 1973 von Janet Bowen;
Stephanie, geboren am 17. August 1974; laut Cedella Booker ist sie das Kind von Rita und einem Mann namens Ital, mit dem Rita eine Affäre hatte. Trotzdem erkannte Bob Marley sie als seine Tochter an;
Julian, geboren am 4. Juni 1975 von Lucy Pounder;
Ky-Mani, geboren am 26. Februar 1976 von Anita Belnavis;
Damian, geboren am 21. Juli 1978 von Cindy Breakspeare;
Makeda, geboren am 30. Mai 1981 von Yvette Crichton.
    Einmal saß ich mit Bob und ein paar anderen Dreads auf der Treppe vor der Hope Road 56, als Bob plötzlich eine Schimpftirade darüber losließ, wie die Staaten dieser Welt ihre Bevölkerung heimlich unter Kontrolle halten, indem sie deren Nahrungsmittel manipulieren.
    Er wurde ganz aufgeregt und sehr zornig über das Unrecht, dass Regierungen ihre Völker verhungern lassen, während ihre Mitglieder große Summen, die sie sich durch die Ausplünderung ihrer Länder verschafft haben, in ihre eigenen Taschen stecken. Mir kam das alles damals ziemlich verrückt vor, aber heute bin ich ein echter Marley-Gläubiger.
    Wir hörten all die Gerüchte nach Bobs Tod, dass die CIA etwas mit seinem Ableben zu tun hatte. Ich bin ein ziemlich bodenständiger Kerl, aber der Gedanke hat etwas für sich. Bob pisste das Establishment mit seiner heftigen Kritik an »Babylon« wirklich oft an. Es wäre keine große Kunst für eine Regierungsbehörde gewesen, ihn auszuschalten. Man braucht sich bloß diesen russischen Journalisten und Kreml-Kritiker Alexander Walterowitsch Litwinenko in London anzuschauen. Er wurde mit radioaktivem Material vergiftet. Oder man denke an Nixon und John Lennon. Lasst euch nicht zum Narren halten, so was passiert. Wer weiß, was an diesem scheinbar so lächerlichen Gerücht von der CIA dran ist. Laut Roger Steffens, einem bekannten Biografien Bob Marleys und gutem Freund von mir, erkannte Gilly John Brown bei dem Mordversuch, der 1976 in der Hope Road 56 stattfand. Jim Brown war damals der Bösewicht Nr. 1 des jamaikanischen Premierministers Seaga, und er war CIA-Agent, oder etwa nicht? Ich weiß nur, dass Bob rebellierte, wenn er etwas sah, das ihm unrecht erschien. Bob hatte über solche Themen viel zu sagen, und er wurde recht »hitzig«, wenn er seine Überzeugungen vertrat. Ich glaube er war in seinem Herzen noch ein großes Kind, und das Leben im Allgemeinen war ihm sehr wichtig. »Niemand legt Wert darauf, wer du bist, Mann«, pflegte er zu sagen. »Was du tust, darauf kommt es an.« Jemand hat mich kürzlich gefragt, was für ein Mensch Bob Marley war. Er war einfach authentisch, ein auf Erden wandelndes, sprechendes musikalisches Genie und ein Prophet. Nach unserem letzten Konzert im Stanley Theatre in Pittsburgh, Pennsylvania, war er offensichtlich deprimiert über die Diagnose, die seine Ärzte gestellt hatten. Ich sah ihn danach noch einmal, als er in der Einfahrt seines Hauses in Miami stand. Danach flog er nach Deutschland, wo sich gegen den Krebs behandeln ließ, der sich in seinem Körper ausgebreitet hatte. Doch die Behandlung half nicht. Al Anderson rief mich in London an und erzählte mir, dass Bobs Dreadlocks ausgefallen waren und seine Haut wie verbrannte Holzkohle aussah. Offenbar wollte Bob von Deutschland nach Hause fliegen, um seine letzten Tage in Jamaika zu verbringen. Doch er wurde im Flugzeug so schwach, dass es in Miami landete, damit er sofort medizinisch versorgt werden konnte. Er starb im Alter von 36 Jahren am Morgen des 11. Mai 1981 im Cedars of Lebanon Hospital in Miami. Soviel ich weiß, waren seine letzten Worte an seine

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