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Auf Tour mit Bob Marley

Auf Tour mit Bob Marley

Titel: Auf Tour mit Bob Marley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Miller
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und Bob spielten sehr intensiv und mit großem Selbstvertrauen zusammen.
    Wir gaben ein Wahnsinnskonzert in der Festival Hall von Brisbane, danach zwei in Adelaide und weitere in Perth, Melbourne und Sydney. In Sydney waren die Straßen in der Umgebung des Hotels voller Fans, die auf Bob warteten. Er fand es witzig, dass all diese Leute einen »armen jamaikanischen Jungen« sehen wollten, und lachte darüber, als der Bus vor dem Hotel hielt. Ich glaube, dass wir in Melbourne ein Konzert mehr gaben als ursprünglich geplant. Der Andrang war so groß, dass der Veranstalter kurzfristig eine zweite Show anbot. Wo immer Bob hinkam, warteten stetig wachsende Menschenmengen auf ihn, und seine Konzerte bekamen geradezu eine mystische Qualität. Obendrein hat es der liebe Gott sehr gut mit Australien gemeint: Es gibt unglaublich viele hübsche Frauen dort. Und wir lernten in Australien und Neuseeland alle sehr viele von ihnen kennen.
    Weiter ging es nach Honolulu und dann nach Maui. Lahaina, die Hauptstadt der Insel, war damals noch ein verschlafenes kleines Fischerdorf und schien Bob an irgendeinen Ort in Jamaika zu erinnern. Im Bus auf dem Weg zu dem Hotel wies er immer wieder auf Besonderheiten in der Landschaft hin. Wie üblich warteten eine Menge »Dreads« auf uns. Ob weiß oder schwarz, für Bob schienen sie alle die gleiche Farbe zu haben. Am 5. Mai 1979 kamen wir alle zusammen im Lahaina Civic Center an, wo eine riesige Menge auf Einlass wartete. Ich weiß noch, dass Bob hinter die Absperrungen ging und einer Menge Leute die Hand schüttelte. Ich glaube etwa um diese Zeit war er für die Scharen von Fans, die seine Aufmerksamkeit auf sich lenken wollten, schon eine lebende Legende geworden. Er kam offenbar ganz gut mit diesem Ruhm zurecht, aber zugleich schien ihn der ganze Rummel auch zu belasten. Eigentlich wollte er meiner Ansicht nach nur seine Musik spielen.
    Maui Wowee! Soweit ich mich erinnere, war das Konzert ausverkauft, und es versuchten immer noch Leute hineinzukommen, als es schon längst lief. Dennis und ich hatten die Bühne gut vorbereitet, und man hätte vom Boden essen können, so sauber war sie. Von Maui flogen wir anschließend weiter nach Waikiki. Die Band ging ins Hotel, um sich vor dem Konzert im Waikiki Shell in Honolulu noch ein bisschen auszuruhen. Dennis und ich fuhren dagegen wie üblich direkt zum Veranstaltungsort und bereiteten alles für den Soundcheck vor. Ich weiß noch, wie sehr mir Hawaii gefiel und dass es durch die Fans, die für das Konzert Schlange standen, sogar noch besser wurde.
    Überall hing der süße Duft von »Maui-Wowie-Kraut« in der Luft. Ein Typ kam auf mich zu und übergab mir einen riesigen Beutel voller limonengroßer Knospen für Bob. Als verantwortungsvoller Stage Manager musste ich natürlich testen, ob das Kraut etwas taugte, bevor ich es Bob und der Band übergab. Wohin wir auch kamen, es war immer das Gleiche. Nach Hawaii gab es eine Reihe von Konzerten, an die ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern kann. Fragt mich nicht warum, ich habe einfach keine Erinnerung mehr daran. Wahrscheinlich eine Nachwirkung des Marihuanas. Eine der Veranstaltungen, an die ich mich nicht mehr erinnern kann, war der Reggae Sunsplash am 7. Juli im Jarrett Park in Kingston. Ich habe Jamaika nie wirklich gemocht, was vielleicht ein zusätzlicher Grund für meine Erinnerungslücke ist. Aber vielleicht war ich auch gar nicht dort. Am 21. Juli versammelten wir uns alle im Harvard Stadium in Cambridge, Massachusetts, zum Amandla Festival. Das Stadion war voll bis unters Dach mit Menschen, die den Hals reckten, um Bob Marley zu sehen. Er beherrschte immer das Geschehen auf der Bühne, sobald er sie betrat. Und die Wailers spielten ein mehr als zwei Stunden langes Set, das manche von den Zuhörern zum Weinen brachte. Viele Jahre später gab mir mein guter Freund Roger Stephens ein erstaunliches Video von der Show. Die Kameras waren direkt vor Bob und ein bisschen links von ihm positioniert, sodass man jedes Mal, wenn er ein paar Schritte vom Mikrophon zurück machte, mich in meiner ganzen Pracht sehen konnte! Meine Kinder waren begeistert, das kann ich euch sagen! Ich hatte davor erst ein Video gesehen, auf dem ich im Bild war, und zwar das von dem Konzert in der Santa Barbara County Bowl. Das Amandla-Konzert war unglaublich, und um ehrlich zu sein, nicht nur meine Kinder sahen mich gern, sondern auch ich war beeindruckt. Ich glaube, wir gaben noch ein weiteres Konzert in diesem

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