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Auf Umwegen zum Glück (German Edition)

Auf Umwegen zum Glück (German Edition)

Titel: Auf Umwegen zum Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesca de Montagna
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Teppich. Die neuesten Klatschnachrichten hatten mich noch nie sonderlich interessiert. Hinter mir, auf dem Sideboard, stand Arnfrieds Foto, lächelnd, charmant, strahlend. Ich holte es hervor. Ganz sachte zog ich mit meinem Finger die perfekten Konturen seines Mundes nach. Ich erinnerte mich noch gut an den Tag, als ich Arnfried zum ersten Mal begegnete. Es war ein winterlicher, schmuddeliger grauer Morgen, der erste Dezember. Die Luft war eisig, und der Wetterdienst verhieß für die nächsten Tage Schnee. Wie lange war das schon her? Ich rechnete nach. Vier Jahre waren es mittlerweile. Wie schnell die Zeit vergangen ist. Manchmal, wenn ich morgens früh erwache, liege ich da wie in einem Tagtraum und denke daran, wie alles begonnen hat. Mir fallen die vielen schönen Stunden ein, die wir in den Jahren miteinander verbracht haben. Einmal sind wir sogar zusammen auf Geschäftsreise gegangen. Es waren wundervolle acht Tage. Nur wir beide. Am Abend, nach einem hervorragenden Essen, schlenderten wir bei Mondenschein und einem wolkenlosen Nachthimmel Händchen haltend durch die alten Gassen und am Ufer des Mondsees entlang. Niemand störte unsere Zweisamkeit. Die Stunden gehörten uns, uns ganz allein. Doch wie alles Schöne ging die gestohlene Zeit viel zu schnell vorüber.
    Es gab natürlich auch Stunden, in denen wir uns stritten. Immer wieder um Bagatellen. Falls ich ihn fragte, was er die Woche über gemacht habe, oder wo er gewesen sei, fühlte er sich kontrolliert und reagierte fast cholerisch. „Ich lass mich nicht kontrollieren, das habe ich zuhause, nicht auch noch hier! Find Dich damit ab, ich mag Dich und ich bin gern bei Dir, aber die Fragerei lass bitte sein!“ und schon rauschte er unmutig ab. Verstand er denn nicht? Ich wollte ihn doch nicht ausfragen, es war lediglich Interesse an seiner Arbeit und an seinem Wohlbefinden. Ich wünschte mir einen Freund, der auch mal zur Stelle wäre, wenn ich mein Herz ausschütten mochte oder der auch mal spontan da wäre, wenn mir danach zu Mute war, und ich mich einfach nur anlehnen wollte. Mehr nicht. „Ist das vielleicht zuviel verlangt? Geht es denn immer nur ums Amüsieren?“
    Zu meiner miesen Stimmung kam auch noch das Unwohlsein hinzu. Seit Tagen wurde mir morgens beim Aufwachen übel und schwindelig. Meist erreichte ich gerade noch das Bad, und schon stülpte sich mein Magen von innen nach außen. Scheinbar spielte mein Kreislauf verrückt. Etwas anderes konnte ich mir wirklich nicht erklären.
    Um meine Lebensgeister zu wecken, brauche ich dringend einen Kaffee. Übellaunig trotte ich in die Küche, knipste die Espressomaschine an und werfe eine Kapsel ein. Die Maschine zischt und rauscht. Die Gurgelgeräusche ersterben, die schwarze Brühe blubbert heiß in Tasse. Das Aroma steigt mir in die Nase. Augenblicklich dreht sich mir der Magen um und rebelliert. Säuerlich kriecht es in meine Kehle. „Oh nein, nicht schon wieder!“ wimmere ich, rein ins Bad und schon muss ich mich übergeben bis mein Magen vollständig geleert ist. Erschöpft und bibbernd sitze ich auf den eiskalten Fliesen vor der Toilette, drücke den Spülungsknopf und stehe mit wackligen Beinen auf. Mein ganzer Körper schmerzt. Mein Hals ist rau und wund vom Würgen. Ich kann mich nicht erinnern, mich je so miserabel gefühlt zu haben. Frustriert betrachte ich mich im Spiegel. Das blasse Gesicht, die großen, dunkel umrandeten Augen. Wahrlich keine Schönheit. „Habe ich vielleicht doch etwas Verdorbenes gegessen?“ Vielleicht ist es auch nur der seelische Stress. Tessa, meine Freundin, hatte mir dringend geraten, möglichst bald den Arzt aufzusuchen. „Du kannst doch Deine Gesundheit nicht so leichtsinnig aufs Spiel setzen.“ - „Ja, ja, ich weiß“, hatte ich erwidert, tief Luft geholt und genervt geantwortet: „Du hast Recht, in den nächsten Tagen mache ich einen Termin aus, versprochen!“
    Die qualvolle Tortur dauerte nun schon einige Tage, und ich konnte die „Spuckerei“ nicht länger ignorieren. Wohl oder übel musste ich die bittere Pille schlucken und den Weg zum Arzt antreten. Nicht gerade begeistert machte ich mich auf. Mein Hausarzt und ich sind alte Bekannte. Er hat mich auf die Welt geholt und alle meine Kinderkrankheiten begleitet.
    Ich meldete mich an, setzte mich ins Wartezimmer und wartete. Eine halbe Stunde war bereits vergangen. Langsam wurde ich ungeduldig. Warten gehört nicht zu meinen Stärken. Gerade wollte ich mich verdrücken, als die Tür

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