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Auf vier Pfoten zur Millionenbeute

Titel: Auf vier Pfoten zur Millionenbeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Nachbarschaft. Daher rührte die Freundschaft zwischen den Jungs und Moritz, der Nervensäge.
    Â»Immerhin kann ich dir verraten«, grinste Tim, »dass Moritz dich mag.«
    Â»Das reißt mich vom Sattel.«
    Â»Mit Recht. Er ist noch in dem Alter, wo man Mädchen nicht leiden kann.«
    Â»Ich bin froh, dass du 14 bist.«
    Â»Dass er bei dir eine Ausnahme macht, verdankst du deiner Bewunderung für die tote Ratte, die er neulich anschleppte.«
    Â»Erinnere mich nicht daran! Ich konnte zwei Tage nichts essen.«
    Ãœber die rechte Schulter sah Tim zu ihr hin. Sie radelte neben ihm und war mindestens so wonniglich wie ein Frühsommertag. Das blonde Haar wehte. Handtuch, Sonnenöl und was man sonst noch zum Baden braucht, hatte sie hinten aufs Bike geschnallt.
    Wäre ja auch lieber mit Gaby allein, dachte Tim. Aber Moritz freut sich. Er darf mitkommen. Ein Versprechen – leichtsinnig gegeben. Doch Ehrensache, dass wir’s jetzt einlösen. Außerdem kommen Karl und Klößchen nachher – und dann ist es ohnehin vorbei mit der Zweisamkeit.
    Sie sahen ihn von Weitem. Er stand vor der Möhlen-Villa auf der Straße, ein Dreikäsehoch in karierten Shorts, das Lausbubengesicht voller Sommersprossen. Aus einer riesigen Tasche ragten Schwimmflossen, Schnorchel und ein aufblasbarer Seehund. Moritz konnte schwimmen. Und seine Eltern hatten volles Vertrauen zu TKKG.
    Â»Ihr kommt zu spät!«, krähte er. »Mindestens drei Minuten, die mir vom Schwimmen abgehen. Das holen wir aber auf. Mit Tempofahrt! Klar?«
    Â»Ich hoffe, du bereust es«, sagte Gaby halblaut zu Tim.
    *
    Den Tiefsieder-See umgibt Wald. Das Gewässer ist schaurig-schön. Man weiß, dass es Hechte gibt, die aber angeblich nicht beißen. Rund um den See sind Schilder aufgestellt: Baden verboten. Das bewirkt, dass selbst an einem sehr heißen Tag – wie heute – sich nicht mehr als 500 Leute im Wasser tummeln. Voriges Jahr, als es mehr waren, kam ein Streifenwagen mit zwei entschlossenen Polizisten. Ihr Heldenmut nützte nichts. Die Heerschar der Badenden stellte sie vor die Wahl: entweder sofort zu verschwinden oder an dem Wasserballspiel, das gerade im Gang war, teilzunehmen. Die Ordnungshüter entschieden sich für Wasserball, denn es war wirklich heiß. Aber nur einer hatte seine Badehose dabei, dem anderen wurde eine geliehen.
    Â»Wo ist Moritz?«, fragte Gaby und ölte sich nochmal die Beine ein.
    Â»Eben war er noch hier.« Tim stemmte sich hoch, äugte scharf durch und über das Getümmel. Er sah drei Dutzend Fünfjährige, aber keinen Moritz.
    Inzwischen waren auch Karl und Klößchen eingetroffen, hatten mit Moritz gespielt, ihn aber dann aus den Augen verloren.
    Wir tragen die Verantwortung, dachte Tim und machte sich auf die Hornhäute. Denn zurzeit war er barfuß.
    Nach 20 Minuten hatte er den See umrundet und die angrenzenden Waldsäume abgesucht. Vergeblich!
    Nur keine Panik!, befahl er sich. Die Sonnenbräune war ihm aus dem Gesicht gerutscht, als er wieder bei seinen Freunden anlangte.
    Auch sie hatten nachgeforscht. Ebenfalls vergeblich.
    Â»Er schwimmt wie ein Fischotter«, sagte Karl. »Außerdem ist der See nicht übermäßig tief. Und Schlingpflanzen gibt’s hier überhaupt nicht. Aber selbst wenn er in Wassernot gerät – seine Schrillstimme übertönt jedes Radio.«
    Â»Ich habe die Leute gefragt«, erklärte Gaby. »Die Kinder achten nur auf ihren Fußball. Die Erwachsenen würden nicht mal ein Seeungeheuer bemerken. Wer volljährig ist, brät in der Sonne. Augen geschlossen. Gehirn auf null geschaltet. Nur der berühmte kleine Mann im Ohr flippt aus, weil er gegen den Walkman nichts machen kann.«
    Â»Wir müssen ihn suchen«, rief Klößchen. »Vielleicht gibt’s hier einen Seeadler und der hält Moritz für ein Beutetier.«
    Gebüsch trennte das Liegewiesen-Ufer vom sandigen Zubringer.Wo die Straße endete, hatte man eine Waldwiese vernichtet und einen Parkplatz daraus gemacht. Einige Blechlauben glühten in der Sonne. Aber die meisten Wassersportler, Picknicker und Waldluftgammler waren mit dem Drahtesel angereist.
    Gaby, die ihren gelben Bikini trug, hüpfte zwischen denStahlrossen herum, bückte sich und stemmte den Seehund, den aufblasbaren, in die Höhe. Ein Drittel seiner Innenluft war entwichen.
    Tim machte einen Sprung

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