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Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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sollten wirklich …«
    »Ich weiß mich zu schützen, danke«, unterbrach sie ihn sanft. »Haben Sie denn Hinweise, wer dahinterstecken könnte?«
    »Nein. Die Geldübergabe hat im Dunkeln einer Bar stattgefunden. Dort weiß auch keiner etwas. Bob hat uns eine sehr vage Personenbeschreibung gegeben, auf die wir aber weder viel geben noch viel mit ihr anfangen können. Männlich, etwa so groß wie Bob, schlank, schwarze Lederjacke. Eher straßenköterblond als dunkelhaarig. Das ist alles.«
    Das könnte jeder sein, aber auch Uwe. Nach einer Weile beendete sie das Gespräch und rief ihre Bekannte in Frankfurt an. Sie bat sie, bei Uwe vorbeizufahren und zu sehen, ob er sich zu Hause aufhielt und ansonsten eventuell den Nachbarn zu fragen, wann er ihn zuletzt gesehen hatte.
    Nachdenklich betrachtete sie das Handydisplay. Warum war sie nicht früher darauf gekommen? Rasch suchte sie in der Anruferliste nach der Nummer der Anruferin von vorhin, fand dort sogar eine und drückte auf Zurückrufen.
    Der Puls donnerte ihr in den Schläfen. Vielleicht waren sie aufgehalten worden. Oder es war ihnen etwas zugestoßen. Möglicherweise waren es ebenfalls Opfer der Entführer oder selbst die Entführer?
    »Ja?«
    Eine unbekannte Männerstimme. »Hallo? Ich rufe auf dieser Nummer nur zurück. Bitte nicht auflegen, ja?«
    »Wer ist da?«
    Das klang ziemlich unfreundlich, aber zumindest hatte der Mann noch nicht aufgelegt. Er war ihre einzige Spur. Wohin diese sie auch führen würde. »Mein Name ist Anja. Mich hat vor drei, vier Stunden eine junge Frau von Ihrem Handy aus angerufen.«
    »Hm.«
    »Bitte, es ist wirklich wichtig. Können Sie mir sagen, wer diese Frau ist? Und ihr Begleiter, ein Mann?«
    »Nee, kann ich nicht.«
    »Bitte, ich brauche Ihre Hilfe. Können Sie mir nicht irgendetwas zu der Frau sagen? Bitte.«
    »Du spinnst doch, Tussi.«
    »Es ist eine Notsituation. Bitte. Ich brauche doch nur ein paar Anhaltspunkte. Das tut Ihnen doch nicht weh.« Anja lauschte mit hämmerndem Puls zwei männlichen Brummstimmen. Die eine erzählte der anderen etwas. Anja meinte, das Wort Dollar zu hören. »Ich bezahle Sie für diese Information«, rief sie schnell, damit er nicht noch auflegte. »Sehr gut. Was wollen Sie? Bitte.«
    »Ha, du spinnst doch. Okay, Tause… Au! Mensch, lass das! Ja, schon gut. Zweitausend!«
    »In Ordnung.«
    »Oh! Ähm, wie kriege ich das Geld?«
    »Wie Sie wollen.«
    »Dann bar.«
    »Gut, aber es muss schnell gehen. Ich brauche die Information so rasch wie möglich.«
    »Klar doch.«
    »Wohin?«
    »Was?
    Anja seufzte. »Wohin soll ich das Geld bringen? Wo treffen wir uns?« Er nannte ihr eine Adresse und erklärte, wo sich diese in Vancouver befand. Nicht weit entfernt vom Hafen. Wahrscheinlich hatte sich der Handybesitzer während der vergangenen Stunden nicht viel bewegt. Es war zwar beinahe Wochenende, dennoch tippte sie eher auf einen Arbeitslosen oder einen ewig-schwänzenden Studenten. Er klang einfach so. »Okay. Ich bin in einer Viertelstunde da.« Durch ihre intensive Recherche kannte sie sich in Vancouver schon recht gut aus. »Woran erkenne ich Sie?«
    »Ich bin nich zu übersehen.«
    »Toll. Geht’s auch genauer?«
    »Du wirst’s schon versteh’n.«
    Die Leitung war tot. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihr aus. Egal! Sie legte das Handy zu Zorro auf den Sitz und fuhr los.
     
    Anja hielt kurz an einem Geldautomaten und parkte schließlich in der Nähe der genannten Adresse. Das Navi in dem Leihwagen war Gold wert. Sie lief ein paar Straßen entlang, Zorro schien das Tempo nicht zu gefallen. Als sie den Straßennamen erblickte, sah sie sich um. Vor einem Kiosk lümmelten zwei sehr auffällige Punks herum. Vor lauter Tattoos konnte man kaum Haut erkennen. Die Piercings glänzten in der Sonne, wenn sie durch die dichte Wolkendecke stach. Die Iros gefielen ihr, doch die Bierdosen in den Händen weniger. Das waren sicher nicht die ersten an diesem Tag. Der Kioskbesitzer war nicht zu sehen. Egal!
    Mit selbstsicheren Schritten trat sie auf die beiden zu. »Hey!« Sie lächelte.
    »Hey, Muttchen. Was’n das? ’ne Ratte?«
    »Das is’n Dackel«, meinte sein Kumpel. »Die sin kleiner als Ratten.«
    »Halt’s Maul.« Er hielt ihr die offene Hand entgegen. Nicht, um sie zu begrüßen.
    Sie lachte. »Glaubst du, ich bin blöd?« Das höfliche Sie am Telefon hätte sie sich echt sparen können. Der andere neben ihm rülpste und grinste breit.
    »Wie dann?«
    »Hier«, sie reichte ihm die zwei

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