Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)
meinst die Strat von meinen Eltern? Klar kann ich, was denkst du denn?«
»Eigentlich meinte ich etwas anderes.« Ich umarmte ihn, schob beide Hände unter sein T-Shirt und strich über seinen muskulösen Rücken.
»Du meinst …?« Seine Augen wurden groß und das kleine silberne Piercing in seiner rechten Braue glitzerte im Licht der Deckenlampe. »Heißt das, du willst …?«
»Mhmmhm.« Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. »Ja. Ja, ich will.«
Logan legte den Kopf schräg und sah mich prüfend an. »Du weißt, dass du das schon öfter gesagt hast …«
»Ich weiß, dass ich schon öfter so einiges gesagt habe. Und manches davon war ziemlich bescheuert.«
»Stimmt«, sagte Logan, lächelte dabei aber liebevoll. »Ich hoffe nur, du weißt auch, dass das für mich niemals ein Grund wäre, mit dir Schluss zu machen.«
»Ja, ich weiß. Es tut mir leid.«
»Mir auch.« Er zeichnete mit den Daumen so zärtlich die Kontur meines Gesichts nach, dass ich eine Gänsehaut bekam. »Ich liebe dich, Aura.« Und dann beugte er sich vor und löste all meine Zweifel und Ängste in einem warmen, weichen Kuss auf.
»Achtung!«, rief Siobhan von oben, und im nächsten Moment regnete es Klamotten auf uns herab. »Oh, sorry.« Sie tat zerknirscht, als sie die Treppe herunterkam. »War keine Absicht.«
Ich zog Logan die Jeans vom Kopf und hielt sie in die Höhe. »Vielen Dank, Siobhan.«
»Sagt mal, was treibt ihr da hinten eigentlich?«, rief Mickey ungeduldig. »Kann’s vielleicht mal langsam weitergehen?«
Logan beachtete seinen Bruder nicht und sah mir tief in die Augen. »Okay, dann … Vielleicht hast du ja Lust, morgen nach der Party hier zu übernachten. Aber nur, wenn du dir wirklich ganz sicher bist«, fügte er hastig hinzu. »Wir können gern auch noch warten …«
»Nein.« Meine Stimme war so belegt, dass nur ein heiseres Flüstern herauskam. »Ich will nicht mehr warten.«
Logan lächelte, dann wurde er plötzlich ernst. »Scheiße, ich muss vorher dringend die Müllberge in meinem Zimmer wegräumen. Da ist kein Durchkommen mehr.«
»Ich bin bereit, drüberzuklettern.«
»Nein. Ich will, dass alles perfekt ist.«
»Hey, Logan!«, rief Mickey noch etwas lauter. »Welchen Teil von Kann’s mal langsam weitergehen hast du nicht verstanden?«
Logan zog eine Grimasse. »Wir wollen die Setlist noch mal überarbeiten. Weniger Cover und mehr eigene Sachen. Kann gut sein, dass es heute richtig spät wird.« Er gab mir noch einen Kuss, der zwar kurz war, aber dafür umso verheißungsvoller. »Bleib so lang du willst, Baby. Aber falls es dir zu langweilig wird, uns zuzuhören, bin ich auch nicht sauer, wenn du gehst.«
Kurz nachdem er zur Band zurückgekehrt war und ich mich gerade daran gemacht hatte, mich umzuziehen, schlüpfte Megan um die Ecke.
»Habt ihr euch wieder vertragen?«, flüsterte sie aufgeregt.
»Ja.« Ich setzte mich auf eine alte Couch, die in der Ecke stand, und streifte meine Nylonstrumpfhose ab. »Und … Ich habe ihm gesagt, dass ich mit ihm schlafen will.«
Megan ließ sich neben mich plumpsen, legte einen Arm auf die Rückenlehne und sah mich ernst an. »Aber das hast du nicht gesagt, weil du Angst hast, dass er sonst mit dir Schluss machen könnte, oder?«
»Nein, ich will es wirklich. Außerdem ist es besser, wenn wir es endlich hinter uns bringen.«
»Aura …«
»Du weißt doch, wie das auf den Konzerten abläuft«, flüsterte ich. »Die Mädels stehen Schlange. Die würden wahrscheinlich sogar noch Geld dafür zahlen, um mit Mickey oder Logan in die Kiste springen zu dürfen … oder sogar mit Brian und Connor.«
»Du hast ja recht, aber die Jungs würden sich niemals darauf einlassen. Na ja, Brian vielleicht schon, aber der ist auch der Einzige, der keine Freundin hat. Mickey hat mich und Logan hat dich.«
»Na und?« Ich stand auf, zog die Jeans an und knöpfte sie zu. »Es gibt genug Musiker, die Freundinnen haben oder sogar verheiratet sind und trotzdem mit Groupies ins Bett gehen. Das gehört für die quasi zum Job.«
» Ich finde Ihren Mangel an Vertrauen beklagenswert «, schnarrte Megan mit Darth-Vader-Stimme, und ich musste lachen, obwohl mir eigentlich gar nicht danach zumute war.
»Was soll ich denn morgen anziehen?«, wechselte ich das Thema, während ich mich aus meiner weißen Bluse schälte.
»Irgendwas, in dem du dich wohlfühlst. Logan mag dich so, wie du bist.« Megan deutete stirnrunzelnd auf meinen
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