Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
Vom Netzwerk:
gesonnen!“, brach es aus einem betagten, bärtigen Mann heraus. „Oh großer Bes im Götterreich! Urahn unseres Volkes! Orakel und Beschützer vor den Mächten des Bösen – Wir danken dir!“ Ehrfürchtig warf er sich in den Staub und viele Stammesbrüder taten es ihm gleich.
    „ Papperlapapp!“, zeterte da die Krähe los. „Bedankt euch lieber bei eurem Medizinmann!“
    Erneut kam Gemurmel auf, wer hatte da gesprochen? Die vorlaute Krähe machte ein paar Sprünge auf die Leute zu. „Glaubt es oder glaubt es nicht“, kam es aus ihrem Schnabel. „Es entspricht jedoch der Wahrheit, dass er es mit Hilfe der Knaben geschafft hat, den alten Griesgram zur Vernunft zu bringen!“
    Salazar reagierte mit leisem und missmutigem Brummen darauf, sofort warf ihm seine gefiederte Freundin einen durchdringenden Blick zu. „So, und nun entschuldige dich gefälligst auch bei ihnen!“
    Notgedrungen blieb ihm gar nichts anderes übrig und die Bes wurden noch verblüffter, träumten sie oder wachten sie? Die Frage konnte keiner von ihnen mit Gewissheit beantworten.
    Während das Volk noch grübelte, schummelte sich Calep in den Vordergrund, „Ich erzähle euch gerne die ganze Geschichte! Es war ein fürchterlicher Kampf, die Bestie spie Rauch und Feuer …“
    Flux trat ihm leicht gegen das Schienbein und brachte ihn zum Schweigen. „Sei still!“, zischte er, doch es war schon zu spät, die Dorfbewohner, die eben noch mit Anerkennung zu ihrem Häuptling aufgesehen hatten, starrten nun voller Hass auf Salazar.
    „ Lasst uns ein Festmahl kochen!“, brüllte einer der Bes und sofort rannten alle los und holten Messer, Stöcke und selbstgebastelte Forken.
    „ Na, das hast du ja wunderbar hinbekommen!“, Flux sah Calep wütend an, dieser lächelte nur schief und zuckte bedauernd mit den Schultern.
    „ Was haben sie jetzt vor?“, rätselte Leon, dem die Todesfurcht noch immer den Verstand vernebelte. „Wollen sie für uns kochen?“
    „ Ja“, grollte es aus Salazars Kehle, „mich!“
    Leon zuckte entsetzt zurück und Beelzebub ließ die Zunge schlaff aus dem Mund hängen.
    „ Jetzt ende ich auch noch als Drachenbraten“, ächzte der Graue, „das hat mir gerade noch gefehlt.“ Der wütende Mob war bereits bewaffnet zurückgekehrt und ihr Häuptling war hin und her gerissen. Sollte er seine Leute gewähren lassen oder sie zurückhalten?
    „ Einen Moment noch“, mischte sich da wieder Liselotte ein, als der erste Bes schon einen Stein werfen wollte. „Ihr wollt diese alte Echse essen?“
    Die Bes nickten und ihr stäubten sich alle Federn. „Wisst ihr denn überhaupt, wie zäh so ein alter Knochen ist? Außerdem habt ihr ja gar keine Ahnung, wo dieses Schuppentier schon überall herumgelegen hat!“
    Die Bes guckten sich an und fingen an zu murmeln, die Krähe hatte Recht, genießbar sollten Drachen eigentlich nicht sein.
    „ Aber was sollen wir dann mit ihm machen, weise Krähe?“
    Diese Frage hing eine ganze Weile im Raum und machte Liselotte reichlich Kopfzerbrechen.
    „ Ich würde …“, wieder bekam Calep einen Tritt gegen das Schienbein, diesmal aber etwas kräftiger.
    „ Sei still!“, zischte Flux durch die Zähne. „Du hast heute schon genug gesagt!“
    Bevor er ihre Freundschaft aufs Spiel setzte, schwieg der Hobgoblin nun doch lieber.
    „ Warum stellt ihr ihn nicht als Wächter ein?“ Sofort war alle Aufmerksamkeit bei Leon, was ihm sichtlich unangenehm war. „Ich meine …“, stammelte er, glücklicherweise übernahm sofort Liselotte, die ahnte was er dachte.
    „ Aber natürlich!“, schnatterte sie los. „Das ist die Idee! Ein Kompromiss!“ Sie flatterte hinauf auf Salazars Haupt, damit sie auch ja jeder sehen und verstehen konnte. „Er frisst eure Nutztiere nicht mehr und bewacht euch mit seinem Feueratem und ihr könntet ihm dafür ab und an einen Happen Essen abgeben. Greise wie er lieben zarte Innereien.“
    Die Beskinder verzogen vielsagend die Gesichter, sie konnten gut auf gefüllten Schafsmagen, Bregen oder andere „Köstlichkeiten“ verzichten. Viele Erwachsene sahen das offenbar genauso und so bedurfte es keiner großen Beratung.
    „ Also er beschützt uns und bekommt dafür die Küchenabfälle?“, ging eine der alte Damen jedoch auf Nummer sicher.
    „ So und nicht anders!“, krähte Liselotte.
    Salazar seufzte zwar, weil er sich seinen Ruhestand auch ein wenig anders vorgestellt hatte, nickte aber zur Freude aller. Den Wachhund zu spielen war immer noch besser, als auf

Weitere Kostenlose Bücher