Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Aus Der Mittleren Sammlung Majjhimanikayo Des Pali-Kanons

Titel: Aus Der Mittleren Sammlung Majjhimanikayo Des Pali-Kanons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gotamo Buddhos
Vom Netzwerk:
Anhaftung, das Versiegen des Durstes, die Wendung, Auflösung, Erlöschung. Wenn ich also die Satzung darlege und die anderen mich doch nicht begreifen, so ist mir Plage gewiß und Anstoß.‹ Und es sind da, ihr Mönche, diese naturgemäßen Sprüche mir aufgeleuchtet, die vorher nie gehörten:
     
    ›Mit heißer Mühe, was ich fand
    Nun offenbaren wär' umsonst:
    Das gier- und haßverzehrte Volk
    Ist solcher Satzung nicht geneigt.
     
    Die stromentgegen gehende
    Tief innig zart verborgene
    Bleibt Gierergetzten unsichtbar
    In dichter Finsternis verhüllt.‹
     
    Also erwägend, ihr Mönche, neigte sich mein Gemüt zur Verschlossenheit, nicht zur Darlegung der Lehre. Da nun gewahrte, ihr Mönche, Brahma Sahampati meines Herzens Bedenken und klagte: ›Verderben, ach, wird ja die Welt, elend verderben, wenn des Vollendeten, Heiligen, vollkommen Erwachten Gemüt sich zur Verschlossenheit neigt und nicht zur Darlegung der Lehre!‹ Da verschwand nun, ihr Mönche, Brahma Sahampati, so schnell wie etwa ein kräftiger Mann den eingezogenen Arm ausstrecken oder den ausgestreckten Arm einziehn mag, aus der Brahmawelt und erschien vor mir. Da nun entblößte, ihr Mönche, Brahma Sahampati eine Schulter, faltete die Hände zu mir und sprach hierauf also:
    ›O daß doch der Erhabene, o Herr, die Lehre darlege, o daß doch der Willkommene die Lehre darlege! Es gibt Wesen edlerer Art: ohne Gehör der Lehre verlieren sie sich; sie werden die Lehre verstehn.‹
    Das sagte, ihr Mönche, Brahma Sahampati; und hierauf sprach er fernerhin also:
     
    ›Verkündet ward in Magadha Verkehrtes,
    Vertrübte Lehre von Unreinen ausgedacht:
    Eröffne du jetzt dieses Tor des Lebens,
    Der Reine weise zur entdeckten Wahrheit uns.
     
    Wie einer, der am Gipfel hoher Berge steht
    Und in die Lande blickt nach allen Seiten hin,
    So blick', Allauge du, vom Turm der Wahrheit
    In dieses Schmerzenreich, du Schmerzenlöser!
    Sieh' hin, o Weiser, auf das Sein:
    Entstehn-Vergehn ist seine Pein.
     
    Wohlan, o Helde, siegreicher Kampfesherr,
    Geh' hin zur Welt, entsühnt, o Meisterführer du!
    Die Lehre mögest, Herr, verkünden:
    Es werden sich Verständige finden.‹
     
    Auf das Anliegen Brahmas nun, ihr Mönche, und aus Erbarmen zu den Wesen blickte ich mit dem erwachten Auge in die Welt. Und ich sah, ihr Mönche, mit dem erwachten Auge in die Welt blickend, Wesen edlerer Art und gemeinerer Art, scharfsinnige und stumpfsinnige, gut begabte und schlecht begabte, leicht begreifende und schwer begreifende und auch manche, die das Anpreisen einer anderen Welt für arg erachten. Gleichwie etwa, ihr Mönche, in einem Lotusweiher einzelne blaue oder rote oder weiße Lotusrosen im Wasser entstehn, im Wasser sich entwickeln, unter dem Wasserspiegel bleiben, aus der Wassertiefe Nahrung aufsaugen; einzelne blaue oder rote oder weiße Lotusrosen im Wasser entstehn, im Wasser sich entwickeln, bis zum Wasserspiegel dringen; einzelne blaue oder rote oder weiße Lotusrosen im Wasser entstehn, im Wasser sich entwickeln, über das Wasser emporsteigen und dastehn unbenetzt von Wasser: ebenso nun auch, ihr Mönche, sah ich, mit dem erwachten Auge in die Welt blickend, Wesen edlerer Art und gemeinerer Art, scharfsinnige und stumpfsinnige, gut begabte und schlecht begabte, leicht begreifende und schwer begreifende und auch manche, die das Anpreisen einer anderen Welt für arg erachten.
    Und ich erwiderte nun, ihr Mönche, Brahma Sahampati'n mit dem Spruche:
     
    ›Erschlossen sind zur Ewigkeit die Tore:
    Wer Ohren hat zu hören komm' und höre.
    Den Anstoß ahnend wahrt' ich unberedsam
    Das köstlich Edle vor den Menschen, Brahma.‹
     
    Da nun, ihr Mönche, sagte Brahma Sahampati: ›Gewährung hat mir der Erhabene verheißen, die Lehre darzulegen‹, begrüßte mich ehrerbietig, ging rechts herum und war alsbald verschwunden.
    Da kam mir, ihr Mönche, der Gedanke: ›Wem könnt' ich nun wohl zuerst die Lehre darlegen, wer wird diese Lehre gar bald begreifen?‹ Da kam mir, ihr Mönche, der Gedanke: ›Jener Alaro Kalamo ist weise, entfremdet, tiefsinnig, lebt seit langer Zeit der Entsagung; wenn ich nun ihm zuerst die Lehre darlege, wird er diese Lehre gar bald begreifen.‹ Da nun kamen, ihr Mönche, Gottheiten zu mir und sagten: ›Vor sieben Tagen, o Herr, ist Alaro Kalamo gestorben.‹ Die klare Gewißheit ging mir nun auf: ›Vor sieben Tagen ist Alaro Kalamo gestorben.‹ Da kam mir, ihr Mönche, der Gedanke: ›Ein großer Geist war Alaro Kalamo: hätte er diese

Weitere Kostenlose Bücher