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Heißer Winter in Texas

Heißer Winter in Texas

Titel: Heißer Winter in Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Powell
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    Das Buch:
    Wir schreiben das Jahr 1936 in Houston, Texas.
    Kriminalreporterin Hollis Carpenter, die Lesbe mit dem
    etwas zu losen Mundwerk, stolpert unfreiwillig über
    eine Intrige, die ihr bald über den Kopf wächst. Was
    tun, wenn die Gesetzeshüter korrupt und die Gangster
    mächtig sind? Hollis zieht klare Grenzen und kündigt
    erst mal ihren Job …
    Die Autorin:
    Deborah Powell stammt ursprünglich aus Sunflower im
    Staate Mississippi, lebt aber mit ihrer Liebsten und zwei
    Hündinnen in Houston. Heißer Winter in Texas ist die
    erste einer Folge von nostalgischen Kriminalparodien
    mit der Heldin Hollis Carpenter.
    2
    Deborah Powell
    Heißer Winter in Texas
    Aus dem Amerikanischen von Tine Plesch
    Ariadne Krimi 1045
    Argument
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    Titel der amerikanischen Originalausgabe: Bayou City Secrets
    © 1991 by Deborah Powell
    Lektorat: Else Laudan
    Deutsche Erstausgabe
    August 1993
    Alle Rechte vorbehalten
    © Argument Verlag 1993
    Rentzelstraße 1, 20146 Hamburg
    Telefon 040 / 45 36 80 – Telefax 040 / 44 51 89
    Titelgraphik: Johannes Nawrath
    Signet: Martin Grundmann
    Texterfassung durch die Übersetzerin
    Fotosatz: Mößner und Steinhardt, Berlin
    Druck: Clausen & Bosse, Leck
    ISBN 3-88619-545-7
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    Mama und Daddy
    fürs Komischsein
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    1
    Es ging mir fabelhaft, als ich an jenem Morgen zur
    Arbeit aufbrach, trotz des für Houston ungewöhnlich
    kalten Wetters. Das Thermometer am Zaun zeigte
    minus sechs Grad, aber aus dem Norden wehte ein
    starker Wind, und die Luft war klamm. Es fühlte sich
    eher nach minus dreißig Grad an.
    Ich sprintete zu meinem Wagen, sprang hinein,
    schnappte mir meine Decke und stopfte sie um mich
    herum fest, drehte den Zündschlüssel, schaltete das
    Licht an und rammte den Starter rein. Die Maschine
    erwachte und fing an zu schnurren. Ich stieg härter aufs
    Gaspedal als nötig, um zu fühlen, wie der Wagen einen
    Satz vorwärts machte. Ich hatte ihn mir erst vor vier
    Monaten zugelegt, im Oktober, als die ersten 36er Fords
    auf den Markt kamen. Vorher hatte ich ein
    rostzerfressenes A-Modell gefahren, das ich von einem
    Schwarzbrenner in Galveston erstanden hatte. Nach
    dem Kauf wurde mir klar, daß er in diesem Auto jeden
    Milliliter des Selbstgebrannten Gifts, das er verschob,
    transportiert haben mußte. Das Ding lag in den letzten
    Zügen und zerfiel wie die Laken eines zweitklassigen
    Bordells, aber Joe Glaviana war nicht der Typ, bei dem
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    du einen Wagen reklamierst und dein Geld
    zurückverlangst. Also fuhr ich die verdammte Kiste, bis
    ich eines Morgens aus dem Haus kam und einen
    Priester sah, der das Wrack mit Weihwasser besprengte
    und mit der letzten Ölung versah. Mein neuer Ford hat
    fünfundachtzig Pferdestärken und acht Zylinder, und
    wenn ich die Maschine auf Touren bringe, hebt sie ab
    und fliegt. Und das liebe ich – abheben und fliegen.
    Ich bog Richtung Woodhead ab, fuhr nach West Gray
    und von da aus ins Stadtzentrum. Ich überholte so viele
    Autos, wie es irgend ging, und fegte gerade wie eine
    Rakete durch den vierten Bezirk, als ein alter Mann in
    einem verwaschenen Overall auf einem mit Heu
    beladenen und von zwei Maultieren gezogenen Karren
    vor mir einscherte. Zu Tode erschrocken stieg ich auf
    die Bremse, dröhnte ihm meine Hupe um die Ohren
    und riß das Auto herum, um Haaresbreite an ihm
    vorbei. Im Rückspiegel sah ich ihn winken. Zumindest
    hielt ich seine Geste für ein Winken – einer seiner Finger
    schien mir ungewöhnlich lang zu sein.
    Ich fand einen Parkplatz hinterm Rice Hotel und ging
    den einen Block zum Gebäude der Houston Times zu
    Fuß. Die hohen Gebäude bildeten einen Tunnel, durch
    den ein eisiger Wind peitschte. Ich schob mich durch
    eine der vier messingverzierten Glastüren, nickte der
    Gestalt hinter dem großen schwarzen Empfangstisch in
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    der Mitte der rosamarmornen Halle zu, ging zum
    Fahrstuhl und drückte den großen Messingknopf.
    Die Tür sprang mit einem zornigen Krachen auf. Ein
    kleiner vertrockneter Mann in einer kastanienbraunen
    Uniform, die ihm mindestens drei Nummern zu groß
    war, saß auf einem Hocker neben den Kontrollschaltern.
    Seine Mütze saß fest auf seinen Ohren, und ihr Schirm
    bedeckte seine Brauen. Wäßrig blaue Augen starrten
    drohend darunter hervor.
    »Guten Morgen, Ben«, sagte ich und ignorierte mit
    Bedacht seine mürrische Feindseligkeit wie an jedem
    Arbeitstag der letzten fünfzehn Jahre. Ich hatte den
    Eindruck, daß etwas an ihm anders war, aber ich kam
    nicht dahinter, was. Und ich

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