2067 - Angriffsziel Terra
Angriffsziel Terra
Zwischen Hoffen und Bangen - die große Schlacht im Solsystem droht
von Hubert Haensel
Seit die Menschheit zum ersten Mal ins All vorstieß, wurde sie immer wieder mit fremden Mächten konfrontiert, viele von ihnen stärker, älter und erfahrener als die Menschheit selbst. Die erste dieser Mächte waren die Arkoniden - und für Perry Rhodan ist es besonders schmerzhaft, die ehemaligen Freunde nun als erbitterte Feinde wahrzunehmen. Zu Beginn des Jahres 1304 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, das dem Jahr 4890 alter Zeit entspricht, hat sich die Situation weiter verschärft. In der Milchstraße ist eine neue Macht entstanden, und dies ausgerechnet im Zentrum des arkonidischen Imperiums: die junge Superintelligenz SEELENQUELL, die offensichtlich ihren Einfluss auf die Galaxis ausbreiten will. Wenn Perry Rhodan nicht will, dass die Terraner unter den Einfluss von SEELENQUELL geraten, muss er reagieren. In einer Kommandoaktion gelingt es ihm mit einer Gruppe von Agenten, den wichtigsten Mann auf der Seite des Gegners gefangenzunehmen: Imperator Bostich I. Es ist nachvollziehbar, dass die Arkoniden auf diese Aktion schnellstmöglich reagieren werden. Deshalb wird sofort ein neuer Imperator eingesetzt. Dieser ist zwar nur ein Roboter, aber davon weiß die Öffentlichkeit nichts. Der neue Imperator verkündet prompt das ANGRIFFSZIEL TERRA...
Die Hauptpersonen des Romans:
Perry Rhodan - Der Terraner sieht seine Heimat von einer arkonidischen Flotte bedroht.
Reginald Bull - in der Solaren Residenz hadert der Verteidigungsminister mit seinem Schicksal.
Bostich I. - Der ehemalige Herrscher des Göttlichen Imperiums stellt unglaubliche Forderungen.
Kraschyn - Der Mascant führt die größte Raumflotte seit Jahrtausenden in die entscheidende Schlacht.
Schlaglichter (1)
Yekam Dusik fixierte die holographische Wiedergabe wie eine ihm persönlich geltende Kriegserklärung. Überraschung und Unverständnis spiegelten sich in seiner Miene, und die spärliche Beleuchtung verwandelte sein grobporiges Gesicht in eine faszinierende Kraterlandschaft. „Die Bahndaten verändern sich deutlich", murmelte Dusik im Selbstgespräch. „Einige hundert Eisbrocken driften in Richtung Sol ab." Halb über die Schulter gewandt, rief er in die Düsternis des Kontrollraums: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Masse- und Energiescan nichts anzeigen, Rosiwa. Gib mir eine neue Ortung mit Feinjustierung!" Ungeduldig kratzte er seinen kahlen, hochgewölbten Schädel. Silberne Hautschuppen tauchten, von der schwachen Energie angezogen, in das Hologramm ein. Sie glommen wie winzige Sternschnuppen auf. „Separate Steuerfunktion aktivieren!" Yekam Dusik winkelte den linken Arm an. Ein kubisches Leuchtfeld umfloss die Hand. Jede Fingerbewegung wurde nun von der Positronik erfasst und in Befehlssequenzen umgesetzt. Das war ein altertümliches, aber zuverlässiges Verfahren... ...so alt wie die Station an sich. JAN H. OORT hieß sie und war vor neunhundert Jahren erbaut worden, ein filigranes, der Forschung dienendes, autarkes Gebilde. Im Laufe der Jahrhunderte hatte sich die Besatzung von einst sechzig Wissenschaftlern auf nunmehr vier Personen reduziert. Aber sie nannten das Konglomerat aus Stahl, Glassit und Energie längst ihre Heimat.
Eineinhalb Lichtjahre außerhalb des Solsystems war die Station in das Gravitationsgeflecht der Oortschen Wolke integriert. Die Cantaro hatten sie weitestgehend ignoriert, von Goedda und den Dscherro wussten die wenigen Besatzungsmitglieder nur vom Hörensagen, und nicht einmal die Kosmische Fabrik WAVE hatte Störungen hervorgerufen. Eine Ausschnittsvergrößerung zeigte. die knapp tausend Objekte der potentiellen WIDDER-Kometen. Dusiks Gedanken schweiften ins Jahr 1145 NGZ zurück.
Er war zwölf Jahre alt gewesen, als eine Korvette des Widerstands auf der Flucht vor CantaroSchiffen beinahe die Entdeckung der Station verursacht hätte. Seine damalige Panik würde er nie vergessen. Eine ganz knappe Handbewegung bewirkte die Einblendung der berechneten Bahnabweichungen. Yekam Dusik fühlte sich in seiner Vermutung bestärkt: Ein undefinierbares Schwerefeld beeinflusste die bizarren Eisbrocken. In einigen hundert Jahren würden sie in Sonnennähe zu Kometen werden und einen atemberaubenden Anblick bieten. Er selbst lebte dann nicht mehr. Er war auf JAN H. OORT geboren und würde auf der Station sterben; die Zeit, als er sich danach gesehnt hatte,
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