Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
denn die SS -Blockführer hatten Schwierigkeiten mit dem Schreiben.«
Hart , Kitty , geb. Felix
Häftling Nr. 39934
* 1926 in Bielsko/Polen, etwa 50 Kilometer von Auschwitz entfernt. Ankunft Auschwitz mit ihrer Mutter April 1943 . Zunächst in einem Außenkommando: »Endlose Wochen hielt ich bei Außenarbeiten durch, gepeitscht und getreten von Frauen und gebissen von abgerichteten Hunden. Wir bekamen Magenkrämpfe vor Hunger.« Danach im Kommando
Kanada
. Hart (StAu II ): »Man bildete eine Tag- und eine Nachtschicht. Unsere Arbeit bestand darin, die Besitztümer von Menschen zu sortieren, die vergast und verbrannt worden waren. Eine Gruppe sortierte in einer Baracke ausschließlich Schuhe; in einer anderen wurde nur Männerkleidung durchgesehen, in der nächsten Frauenkleider, in einer weiteren Kindersachen. Eine Baracke wurde Freßbaracke genannt. Dort moderten und verfaulten ganze Berge von Lebensmitteln, die von den Vergasten aus ihrer Heimat auf den Transport hierher mitgenommen worden waren. Wieder in einer anderen Baracke wurden Wertsachen, Juwelen, Geld und andere Kostbarkeiten sortiert. Nur wenige Meter von uns entfernt – und vielleicht im gleichen Moment – wurden Menschen, denen das alles gehört hatte, verbrannt.« 1946 mit ihrer Mutter Übersiedlung nach England. Ein Onkel, September 1946 bei der Ankunft in Dover: »Auf keinen Fall dürft ihr darüber reden, was mit euch passiert ist! Nicht in meinem Hause! Ich will nicht, daß sich die Mädchen aufregen, und
ich
will es nicht wissen!« 1949 Heirat mit einem NS -Verfolgten. Autorin des Buchs
Wo die Hoffnung erfriert
.
Hartelik , Johann
SS -Sturmmann
* 10 . 5 . 1913 Zemun, heute Stadtteil von Belgrad/Serbien. SS -Totenkopf-Sturmbann, Monowitz, Kommando Golleschau. Belobigt im Kommandanturbefehl Monowitz vom 22 . 12 . 1944 , da er die »Flucht« von Häftlingen »verhinderte«. † 21 . 11 . 1962 Wattenscheid.
Hartenberger , Richard
SS -Untersturmführer ( 1943 )
* 27 . 4 . 1911 Wien. Steindrucker. Eichmann-Mitarbeiter der Zentralstelle für jüdische Auswanderung Wien. Juni 1941 im Judenreferat des Reichssicherheitshauptamts, Abteilungsleiter. Ließ Januar 1944 in Auschwitz Juden Postkarten schreiben, es gehe ihnen gut (Czech). 1944 Sonderkommando Eichmann in Ungarn (Krumey-Anklage). Mai 1945 mit Eichmann in Altaussee (Moosalm) im Salzkammergut. Nach 1945 Abteilungsleiter in Wien. † 28 . 10 . 1974 Wien. Lit.: Pätzold/Schwarz.
Hartjenstein , Fritz
KZ -Kommandant
* 3 . 7 . 1905 Peine. Sohn eines Schusters. 1926 Reichswehr, zuletzt Oberfeldwebel. SS -Nr. 327350 , Obersturmbannführer ( 1944 ). Januar 1939 SS -Totenkopfverband. Kommandanturbefehl ( KB ) Nr. 27 / 42 : »Mit Wirkung vom 5 . 10 . 1942 hat der von der SS -T-Division zum KL Auschwitz versetzte SS -Sturmbannführer Hartjenstein als Kommandeur die Führung des SS -T-Sturmbannes KL Auschwitz übernommen.« KB Hartjensteins vom 24 . 11 . 1943 : »Gemäß Standortbefehl Nr. 53 / 43 habe ich das Konzentrationslager Auschwitz II (Birkenau) verantwortlich [als Kommandant] übernommen.« Mai 1944 Kommandant in Natzweiler (Vogesen). Verließ das Lager vor Ankunft der US -Truppen am 11 . 11 . 1944 , Verlagerung der Kommandantur ins
Gasthaus zum Karpfen
in Guttenbach am Neckar (Steegmann). Als einziger KZ -Kommandant ohne Stammlager dirigierte er von hier aus eine Vielzahl von Außenkommandos. 1954 Todesurteil franz. Militärgericht in Metz. † 20 . 10 . 1954 in Paris an Herzschlag.
Hartmann , Anton
SS -Rottenführer
* 13 . 2 . 1919 im Kreis Arad. Ab Juli 1944 in Auschwitz, Ordonnanz. Wohnsitz in Bayern.
Hartmann , Karl
SS -Oberscharführer
* 17 . 7 . 1912 Ebingen. Ab September 1940 in Auschwitz. SS -Totenkopf-Sturmbann, Zugführer 2 . Kompanie. Blockführer. 1948 in Krakau zu 12 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Hartmann , Kurt
SS -Sturmmann
* 18 . 10 . 1922 Mannheim. 1939 freiwillig zur Waffen- SS . Ab September 1941 angeblich nur kurz in Auschwitz, Wachmannschaft. Hartmann über seine Tätigkeit in Monowitz: »Bei der Begleitung der Arbeitskommandos habe ich beobachtet, daß Häftlinge ums Leben gekommen sind. Manche sind an Erschöpfung gestorben. Es kam aber auch vor, daß sie von Kapos totgeschlagen worden sind. Die angefallenen Toten wurden am Abend mit in das Lager genommen. Die Mitnahme ins Lager erfolgte deswegen, weil einmal das Arbeitskommando bei dem Zählappell vollständig sein mußte und weil zum anderen im Lager
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