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Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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riesiges Ungetüm. Bis die Reiter um die Kurve und besser ins Blickfeld kamen, waren die langsameren Tiere zurückgefallen, Victory hatte sich gemeinsam mit Oakwood aus der Gruppe gelöst, und der Rappe und die braune Stute lieferten sich ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Sam beugte sich vor und zischte seinem Pferd etwas ins Ohr. Jilian, auf ihren kurzen Steigbügeln kauernd, spornte ihr Pferd mit kehligen Lauten an. Dann, nur ein paar Längen vor dem Ziel, schoss Duncans Jack Russell auf die Strecke und kläffte wie besessen die Pferde an. Oakwood hatte als erfahrenes Treiberpferd für den kleinen Hund kaum einen Blick übrig. Aber Jillians Vollblutstute, die eher ans Hindernisspringen als ans Viehtreiben gewöhnt war, warf den Kopf zurück und machte genau vor der Ziellinie einen Satz zur Seite. Sam hatte gewonnen. Die Menge brach in Jubel aus, und die Jungs mit der Mülltonne rannten auf die Rennstrecke, um den Hund wie einen Rugbyspieler zu Boden zu werfen.
    Rosemary eilte zum Sattelplatz, wo Sam, das gebräunte Gesicht in Schweiß gebadet und den Helm unter den Arm geklemmt, den schwer atmenden Oakwood im Kreis führte. Er rief Rosemary zu sich.
    »Hier! Jetzt mach dein Siegerbild für deine Zeitung!«
    Sie visierte ihn durch den Sucher an. Da stand er, der sensationelle Sam mit seinem staubigen, verschwitzten Gesicht, dem breiten, blendenden Grinsen und den Augen, die bei jedem Lächeln kleine Fältchen legten. Und daneben sein Pferd mit hoch erhobenem Kopf, bebenden Nüstern und aufgestellten Ohren. Klick.
    Sam machte einen Schritt auf Rosemary zu. »Kannst du ihn ganz kurz halten?«, fragte er.
    Ehe sich Rosemary versah, jonglierte sie mit ihrer Handtasche, der Kamera und den schweißbedeckten Zügeln. Oakwood warf ängstlich den Kopf herum und kickte dabei Rosemarys Hut zur Seite. Dann spielte er mit der Gebissstange, sodass sie gegen seine Zähne klapperte. Ein langer Speichelstrang tropfte auf Rosemarys Arm. Der Wallach rollte wild mit den Augen und tänzelte auf seinen schwarzen Hufen.
    »Ruhig, Junge.« Rosemary kam ins Straucheln, weil ihre Absätze in dem weichen Boden einsanken. Dann senkte Oakwood, als wollte er sie zum Schweigen bringen, den Kopf und rieb sein schweißiges, staubiges Gesicht an ihrem weißen Kleid. Sie schaute auf, suchte nach Sam und sah ihn in einer Ecke des Pferdebereichs stehen, eine Hand auf Jillians Schulter gelegt, die sich eben die Tränen vom Gesicht wischte. Sie hatte den Hut abgesetzt, und ihre dunklen Haare hatten sich gelöst, sodass sie über ihre kräftigen Schultern fielen. Sam beugte sich leicht vor, um ihr in die Augen zu sehen, und lächelte sie freundlich an. Dann sah er kurz zu Rosemary herüber, sagte noch etwas zu Jillian und kam zu ihr zurückstolziert, wieder mit einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht. Er nahm ihr die Zügel ab.
    »Danke.« Dann machte er eine Kopfbewegung zu Jillian hin. »Eine schlechte Verliererin, die Kleine, aber es war wirklich nicht ganz fair. Duncans blöde Töle. Jedenfalls sollte ich den Jungen lieber abspritzen.« Ein schneller Kuss auf ihre Wange, und schon führte er sein Pferd weg.
    »Wann sehen wir uns?«, rief Rosemary ihm nach.
    Sam drehte sich um. »Die Jungs erwarten, dass ich einen auf meinen Sieg ausgebe. Es wird nicht lang dauern. Versprochen. Nur ein paar Bier im Pub.«
    Rosemarys Gesicht fiel in sich zusammen. Sam kam zurück und nahm ihre beiden Hände.
    »Also gut, nur ein Bier«, sagte er.
    »Kann ich nicht mitkommen?«, bettelte Rosemary. »Du nimmst mich nie mit in den Pub.«
    »Deine Mum würde mich in der Luft zerreißen, wenn ich dich mitnehmen würde. Du weißt, was sie davon hält. Außerdem habe ich mitbekommen, wie deine Mum ein paar von den Mädels auf einen Drink zu euch nach Hause eingeladen hat. Du kannst mit meiner Mum ein paar Chardonnays kippen und Hochzeitspläne schmieden, ein paar Sachen für deinen Einzug klären.« Er fuhr mit der Hand über ihre schlanke Taille. Rosemary rümpfte die Nase.
    »Du bist so süß, wenn du den Pooky spielst, Pooky.« Er schob ihren Hut nach oben und gab ihr einen Schmatz auf die Stirn. Sie senkte den Blick auf ihre eingestaubten Highheels von Diana Ferrari.
    »Na schön. Also verpiss dich«, schmollte sie.
    »Wie bitte?«
    »Ich sagte, verpiss dich!«
    »Oh! Wie damenhaft!«, sagte Sam. »Ich habe gerade den Stockman’s Cup für dich gewonnen, und du lässt mich nicht mal mit meinen Kumpels in den Pub gehen! Willst du mir etwa einen Vorgeschmack darauf geben,

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