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Ausziehen!

Ausziehen!

Titel: Ausziehen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greimann
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krächzte.
    Solberg zuckte nur mit den Schultern. »Könnte auch falsch sein«, gab er zu. »Den letzten Teil habe ich aus der Zeitung erfahren.«
    »Und woher hast du den Rest?«
    Er grinste. »Man nennt mich nicht umsonst den PC-GOTT!«
    Ich fühlte mich recht seltsam in diesem Paralleluniversum.
    »Willst du denn gar nicht wissen, was ich sonst noch so alles herausgefunden habe?«
    Es tat mir körperlich weh, diese Frage zu stellen, aber er war nun einmal hier und klebte in meinem Wohnzimmer wie ranziger Käsekuchen.
    »Er stand auf Mädchen. Junge Mädchen. Ich bin da ja ganz anders«, sagte er und grinste. Ich glaube, man könnte dieses Grinsen guten Gewissens als lüstern bezeichnen. Vielleicht auch einfach nur als widerlich. »Ich stehe ja auf etwas Ältere. Das ist genauso wie mit Wein. Du siehst übrigens toll aus, Baby«, sagte er und streckte seine Pfote nach mir aus.
    Ich schlug seine Hand weg und japste nach Luft. »Bleiben wir mal schön bei den Tatsachen!«
    Sein Grinsen wurde breiter. »Tatsache ist, dass du mich um einen Gefallen gebeten hast. Und schon ist der Gott für dich da.«
    »Was willst du?«, knurrte ich und schlug seine Hand erneut weg.
    »He«, rief er beleidigt, »ich wollte dich nur zum Essen einladen und dir ein paar Informationen zukommen lassen!«
    Ich starrte ihn finster an. Da, wo ich herkomme, haben wir eine Maxime: Vertraue niemals einem Mann, der seine Schamhaare auf dem Kopf trägt. »Nur ein Essen? Und sonst nichts?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich könnte es durchaus verstehen, wenn du deine Finger nicht von mir lassen könntest.«
    Ich warf ihm einen bitterbösen Blick zu, aber er zählte offenbar zu den Typen, die nur bei einer wirklich großen Herausforderung aufblühen, denn er schien nicht lockerzulassen. »In Ordnung«, antwortete ich erschöpft; die Uhr schien doch gelogen zu haben. »Gib mir eine Viertelstunde. Aberich warne dich...« Ich drehte mich nochmals zu ihm um und kostete die Stille für den dramatischen Effekt voll aus, »wenn du irgendwelche Tricks versuchst, werd ich mit deinen Locken den Boden wischen.«
     
    Er fuhr einen Porsche. Einen 911 Turbo Cabrio, um genau zu sein, und da meine primitiven Brüder alle drei während ihrer Jugend ganz vernarrt in Autos gewesen waren, kannte ich mich damit ein wenig aus. Dieses Auto zum Beispiel hatte eine ganz schöne Stange Geld gekostet. Hätte ich mir eigentlich denken können. Der PC-Gott schwamm in Geld.
    »Und? Auch mal Hand anlegen ans Steuer?«, fragte er und grinste anzüglich.
    Eine Schimpansin würde über das Lenkrad herfallen, aber selbst sie würde ein wenig mehr Feingefühl von ihrem Begleiter erwarten. Für einen Mann, der geschworen hatte, seine Hände bei sich zu behalten, sendete er Signale aus wie Julio Iglesias in einer heißen Nacht.
    »Ich möchte nicht unhöflich erscheinen«, fing ich an, und generell stimmte das auch, aber manchmal fiel es mir schon verdammt schwer. »Und ich weiß deine Hilfe wirklich zu schätzen, J.D. -«
    »Du kannst mich ruhig PC-Gott nennen, ich habe nichts dagegen«, fiel er mir ins Wort und zuckte mit den Schultern. »Manche Typen sehen gut aus, und manche Typen haben Charisma. Ich, ich habe einen schönen Job bei NeoTech.« Er grinste, als er in den vierten Gang hochschaltete. Das Getriebe knurrte wie ein Pit Bull. »Und einen Porsche.« Er streichelte über das Lenkrad.
    Mir lief ein Schauer über den Rücken. »Hör zu, ich -«
    »Ein fettes Haus in La Canada.«
    »Ich will nicht, dass du das falsch verstehst.«
    »Einen Swimmingpool.«
    »Ich meine, du bist ein wirklich netter Typ … Aber ich glaube -«
    »Ein paar Millionen auf der Bank.«
    »Du bist leider einfach nicht mein -« Ich hielt inne und kniff die Augen zusammen. »Wie viel?«
    Er grinste breit. »Zwei Millionen vierhundertdreiunddreißigtausendsiebenhundertzweiundzwanzig Dollar. Nicht, dass das wichtig wäre.«
    »Zwei Millionen vierhun…« Meine Stimme versagte mir, aber ich räusperte mich und schaffte es, weiterzusprechen. »Hör zu, Solberg, du hast schon verstanden, dass das hier eine rein geschäftliche Sache ist, oder?«
    »Ich verdiene fünfhundert die Stunde, Baby.«
    Ich spürte, wie mir das Blut aus dem Gesicht wich. Ich konnte mir nicht einmal im Entferntesten vorstellen, was ich für eine solche Summe tun müsste, aber ich war mir hundertprozentig sicher, dass es illegal und körperlich vollkommen unmöglich sein würde. »Dir ist schon klar, dass du mir nur einen Gefallen tust,

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