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Ausziehen!

Ausziehen!

Titel: Ausziehen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greimann
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L.A. gefolgt, Mr. Solberg?«
    Langsam taten mir die Zähne weh.
    »Ich war zuerst hier«, antwortete er. »Ich bin vor über vier Jahren hierhergekommen, um bei Neo zu arbeiten.«
    »Ich nehme an, Sie wollen damit sagen, dass sie Ihnen gefolgt ist?«
    Solberg grinste wie ein Vollidiot. Ich war echt kurz davor, ihre beiden Köpfe wie Melonen gegeneinanderzurammen, um zu sehen, ob sie innen hohl waren.
    »Chrissy und ich haben so was wie eine stille Übereinkunft«, sagte er und zog sich die Hose zurecht. »Jeder lebt sein eigenes Leben, aber …« Er zuckte mit der Schulter. »Sie wissen ja, wie das ist.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich weiß, was Sie meinen.«
    J.D. schob sich die Brille höher. »Hin und wieder eine kleine Nummer im Porsche zu schieben, das schadet doch keinem, oder?«
    »Das kommt ganz darauf an«, sagte Rivera, und seine Stimme fiel in den Keller, als er einen Schritt auf Solberg zumachte, »ob diese Nummer in beiderseitigem Einvernehmen geschieht.«
    Schockiert von Riveras plötzlichem Stimmungsumschwung, taumelte Solberg einen halben Schritt zurück. Willkommen auf der finsteren Seite des LAPD. »Natürlich tut sie das. Nicht wahr, Chrissy?« Er starrte mich an. Ich starrte zurück. »Ich meine, wir haben doch nicht viel gemacht. Nur ein bisschen …« Rivera stand jetzt nur noch wenige Millimeter von ihm entfernt und sah bedrohlich wie ein Wasserspeier auf ihn herab. »Ich war betrunken. Bin auf dem Weg nach Hause eingeschlafen. Hab schließlich in meine Sträucher gekotzt.«
    Mit ernstem Gesicht sah Rivera mich an, doch seine Augen glänzten immer noch. Ich merkte, dass ich schrecklich müde war. »Hat sich das so abgespielt, Ms. McMullen?«
    »Möglicherweise hat sie mich sogar noch nach oben in mein Schlafzimmer getragen«, fügte Solberg panisch hinzu.
    Riveras Mundwinkel zuckten.
    »Sie ist stärker, als sie aussieht.«
    »Enden alle Ihre Dates so?«, fragte er mich. »Dass Sie Ihre Eroberung nach oben tragen?«
    »Haben Sie keine Katzenbabys, die Sie quälen könnten?«, fragte ich, woraufhin er lachte, richtig lachte. Der Klang seines Lachens löste etwas Verabscheuungswürdiges in meinem Inneren aus.
    »Also«, sagte er, und seine Stimme wurde lauter, »möchten Sie Anzeige erstatten, Ms. McMullen?«
    »Anzeige?« Solberg zitterte wie ein Maikäfer. »Hören Sie. Sie trug diesen Minirock, und ich war sturzbesoffen, und -«
    Rivera drehte sich langsam zu ihm um. »Sexuelle Belästigung ist eine ernste Angelegenheit, Mr. Solberg!«
    »Ja. Natürlich, Sir. Das weiß ich.«
    Rivera nickte. »Ich will nicht zu hören bekommen, dass Sie die Grenze überschritten haben!«
    Solberg schüttelte noch immer den Kopf, als sich Rivera schon längst wieder mir zugewandt hatte. »Wenn Ihnen noch etwas einfallen sollte, wo sich das Tagebuch befinden könnte, rufen Sie mich an.« Seine Augen wurden noch dunkler. »Oder wenn Sie es leid sind, Ihre Begleiter nach oben zu tragen«, fügte er hinzu, drehte sich um und stiefelte an Solberg vorbei zu seinem Wagen.
    Sprachlos und verblüfft starrte ich ihm hinterher. War das gerade eine Anmache gewesen? Wollte er etwa was von mir? Gehörten wir wirklich zur selben Spezies?
    »Mein Gott!«
    Einen wunderbaren Moment lang hatte ich tatsächlich total vergessen, dass Solberg immer noch existierte. Sein panischer Tonfall brachte mir ihn mir jedoch wieder allzu deutlich in Erinnerung.
    »Was für ein Vollidiot!«
    Ich antwortete nicht.
    »Kein Wunder, dass du so verdammt zickig warst.«
    Nach und nach erreichte ich wieder den Boden der Tatsachen. Ich wandte mich meinem Peiniger zu. Wahrscheinlich sah ich so gequält aus, wie ich mich fühlte, denn Solberg wich zurück.
    »Hör mal«, sagte er, »gib mir einfach den Porsche zurück, ja? Ich werde dir deine Informationen beschaffen.«
    Mit guten Nachrichten hatte ich gar nicht mehr gerechnet, jedenfalls nicht nach allem, was mir das Millennium bisher präsentiert hatte. Aber ich konnte Solberg ruhig beim lockigen Schopfe packen, wenn sich mir die Gelegenheit dazu bot. »Ich brauche Informationen über Bomstads Football-Kumpel.«
    »Klar. Das mache ich. Sonst noch was?«
    Wow. Ein wenig polizeiliche Brutalität, und voilà, schon spurte er! »Im Moment nicht, aber bleib dran!«
    »Sicher. Ähm …« Wieder scharrte er mit den Füßen. »Was den Porsche betrifft -«
    Ich warf einen Blick auf den Käfer auf der anderen Straßenseite und musste fast seufzen. »Nimm ihn mit. Ich bringe dir den Käfer vorbei, wenn mein

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