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Autobiografie eines Lügners

Autobiografie eines Lügners

Titel: Autobiografie eines Lügners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Chapman
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ins Krankenhaus geschafft und wußte, daß ich meinen heldenhaften Kampf mit den Brennereien dieser Welt verloren hatte. Vielleicht waren zwei Flaschen Gin pro Tag ein bißchen zu heftig gewesen. Bernard erläuterte mir später, daß ich in den letzten sechs Monaten, weil ich en gros eingekauft hatte, zu den kneipengroßen Flaschen übergegangen war, das sind pro Stück 1 , 13 Liter, was einen durchschnittlichen Tagesverbrauch von vier Kaiserlich Britischen pints oder zweieinhalb US- quarts ausmacht. Es reichte aus, um einen Kadaver zu konservieren – oder sechs Asketen umzubringen.
    Das St Alvar’s Hospital hat wahrscheinlich einige gut ausgestattete und moderne Stationen, und teilweise mögen sie landesweit die besten sein, aber in keine dieser Ecken wurde ich gebracht. Mein Ziel waren die So-ist-das-nationale-Gesundheitssystem-wirklich!-Teile der Heilungsbaulichkeit –, schmuddelige Korridore, überfüllte Stationen, unterbeschäftigtes Personal, Insassen wie von Hogarth, boadizäische sanitäre Anlagen und ein pedalbetriebener Fernseher.
    Mengen Bluts wurden mir abgenommen und analysiert. Ich wurde mit Vitaminen vollgepumpt und bis unters Toupet mit Heminevrin und Valium zugedröhnt. Aber der Rasputin in mir durchschnitt den Nebel der Ruhigstellung wie eine Flasche Cutty Sark. Ich wußte, daß ich nicht in dem Stil lebte, an den ich mich gewöhnt hatte, und beschloß, daß die, die für medizinische Versorgung zahlen konnten, für medizinische Versorgung zahlen sollten. Ich wurde in eine Privatklinik gekarrt, in der es glücklicherweise ein araberfreies Bett gab. Mein Leibarzt und Saufkumpan, Seine EffizienzA. R. Bailey-der-Praktische, Regimentsfeldscher der Reserve, brachte einen bemerkenswert unwahnsinnigen Psychiater mit, dessen Namen ich, für die Zwecke dieses Buchs, wie einen Kreuzworträtselhinweis in der Times angeben werde:
    WAAGERECHT
    1 . Vertrauter französischer Reitersmann, der einem auf der Zunge liegt, ruiniert musikalischen Stammbaum.
    Dr Eins Waagerecht, der mich seit seinem Medizinstudium kannte, zog den Ellbogen jedem Analytikergeschwätz vor und sagte: »Graham, du bist Alkoholiker.«
    Ich sagte: »Ja.«
    Er sagte: »Möchtest du lieber keiner sein?«
    Ich sagte: »Ja.«
    Er sagte: »Gut. Wir fangen mit der Behandlung an. Deine Leberwerte sind entsetzlich, zehnmal so hoch wie die annehmbare Norm für Gamma-GTP zum Beispiel. Aber sie scheint nicht vergrößert zu sein, und mit einem bißchen Glück besteht die Chance, daß du sie nicht permanent geschädigt hast. Wir werden Heminevrin und Valium allmählich absetzen, und du kannst morgens und abends je ein Antabus nehmen, damit du dich, wenn du doch Alkohol trinkst, so krank fühlst, wie du vor fünf Tagen warst. Es liegt bei dir, ob du trinkst oder nicht. Es ist deine Leber. Es ist dein Leben …«
    Dr Eins Waagerecht spendierte mir noch ordentlich Valium und ließ mich mit den Kinderchen zurück, deren kleine Gesichter voller Vorfreude glänzten, als Musch hereinkam, Dick Whittington im Gefolge.
    »Ach, meine liebe Musch«, sagte Dick. »London liegt weit hinter uns, was sollen wir jetzt bloß tun?«
    »Miau!«
    »Was soll das heißen? Sing ein Lied?«
    »Miau!«
    »Was? Jetzt? Für all die Kinder?«
    »Miau!«
    »Sollen wir ein Lied singen, Kinder?«
    »Ja!«
    Der Text senkte sich von der Zimmerdecke herab, die Kapelle stimmte den Marsch der Liberty Belle an, und wir fielen alle ein:

    »Von allen Organen, die der Körper enthält,
    Ist die Leber beliebt wie noch nie:
    Sie verarbeitet alles, was an Abfall anfällt,
    Ist schlauer als jedes Knie.
    Wenn sie dir den Schnaps mißgönnt
    Und dich warnt: ›Laß inskünftig
    Die Finger davon‹, dann bist du nicht schon
    Tot –, nur sehr, sehr vernünftig.«

    »Das hat Dizzy Gillespie geschrieben«, sagte ich.
    »Das mag sein, aber der Bahnhof in der Fenchurch Street gehört mir, also, Jane, schuldest du mir 150 Pfund«, sagte Bernard.
    »Du hast doch nur zwei Bahnhöfe«, sagte Jane.
    »Als du letztesmal auf Grahams Hotel in der Old Kent Road gelandet bist, habe ich dir Marylebone abgekauft.«
    »Na, dann bin ich eben draußen.«
    »Nein, bist du nicht. Du hast noch jede Menge Grundbesitz, auf den du Hypotheken aufnehmen kannst.«
    »Ich werde keine Hypotheken auf meinen Grundbesitz aufnehmen. Ich werde darauf bauen.«
    »Dazu hast du nicht das Geld.«
    »Na schön. Ich werde dir das Wasserwerk verkaufen.«
    »Ich will aber kein Wasserwerk. Vielleicht will Graham eins.«
    »Graham,

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