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Autogenes Training

Autogenes Training

Titel: Autogenes Training Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Langen
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hinsichtlich der positiven Wirkung dieses Verfahrens ist. Gerade in der Psychotherapie gewinnen Meditation, Entspannungs- und Versenkungsmethoden wieder an Bedeutung.
Die ersten Versuche mit Autogenem Training
    Das Autogene Training darf zweifellos zu den »sanften Methoden« in der Medizin, Psychologie und Psychotherapie gezählt werden. Denn es brauchen weder chirurgische Schnitte gesetzt werden, die es anschließend zu nähen und zu versorgen gilt, noch müssen Pillen eingenommen werden. Auch begleitende Gespräche spielen nur eine untergeordnete Rolle. Alle diese Vorteile bedeuten jedoch nicht, dass das Autogene Training auf wissenschaftliche Beweise seiner Wirksamkeit verzichten müsste. Im Gegenteil! Schon der Begründer des Autogenen Trainings, der Berliner Arzt Johannes Heinrich Schultz, war stets darauf bedacht, die Wirksamkeit und Wirkungsweise seiner Therapie wissenschaftlich zu erforschen und zweifelsfrei zu belegen. Hierbei wurde er von anderen Gelehrten unterstützt, die ganz ähnliche Methoden einsetzten, beispielsweise die berühmten Hirnforscher Oskar Vogt und Korbinian Brodmann oder der große »Seelenarzt« Ernst Kretschmer.
    Bereits in den 20er- und 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts begannen die Experimente. Erst als zweifelsfrei geklärt war, dass sich bestimmte Effekte des Autogenen Trainings – beispielsweise die Wärme-Übung – eindeutig nachweisen ließen, stellte Schultz seine Methode der Öffentlichkeit vor und publizierte sie in der ersten Auflage seines Buches.
    Das individuelle Wärme-Erlebnis
    Mitte der 20er-Jahre erhielt Schultz ein Messgerät der Firma Carl Zeiss, mit dem sich ohne Berührung der Haut die Wärmestrahlung messen ließ. Damit begannen die Experimente, um den Anstieg der Körpertemperatur durch das Autogene Training nachzuweisen. Schultz selbst schrieb dazu: »Die ersten entsprechenden Versuche habe ich im Sommer 1925 angestellt. Dabei wurde aus äußeren Gründen (Versuchsraum) zunächst von einer Eichung abgesehen und nur die Frage bearbeitet: Führt das Wärme- und Kühle-Erlebnis zu Veränderungen der Wärmestrahlung? Das Resultat war ein deutlich progressives Ansteigen der physikalischen Wärmestrahlung mit Einstellung auf das Wärme-Erlebnis.
    Identisch einwandfreie positive Resultate ergaben noch 14 weitere Messungen; stets gaben bei den positiven Versuchen die Versuchspersonen an, das Wärme-Erlebnis sehr intensiv wahrgenommen zu haben. Bei einer negativ bleibenden Messung am Handrücken beobachtete die Versuchperson subjektiv das Wärme-Erlebnis nur im Oberarm.« Weiter schrieb er: »Analoge Verläufe zeigten sich noch in drei weiteren Versuchen: fünf blieben subjektiv unsicher, in der Messung negativ oder irregulär oder paradox, viermal gelang die subjektive Darstellung überhaupt nicht. Hier stehen also 15 subjektiv und objektiv positive Versuche fünf subjektiv unsicheren und vier subjektiv negativen mit negativem objektivem Messungsbefunde gegenüber. Immerhin war durch diese ersten nur relativen Messungen bewiesen, dass bei Wärme-Erlebnissen recht häufig, bei Kühlerlebnissen in der Hälfte der Fälle gleichsinnige Strahlenschwankungen objektiv nachweisbar sind. Dabei zeigte sich, dass die sichersten Resultate bei den Versuchspersonen auftreten, die lange und gründlich trainiert haben.«
    Einer der Mitarbeiter von J. H. Schultz, Herbert Binswanger, führte die Arbeiten seines Lehrers weiter. 1929 konnte er in der Zeitschrift »Nervenarzt« einen Nachweis veröffentlichten, dass die Hauttemperatur der Hand durch Autogenes Training zwischen 0,5 und 1,1 °C anstieg.
Nachweis der körperlichen Veränderungen
    Wie bei allen anderen Behandlungsmethoden lässt sich auch beim Autogenen Training die wissenschaftliche Methodik anwenden. Die Grundlage des Autogenen Trainings bildet ein Gedanke (Konzentration), der zu körperlichen Veränderungen führen soll, die wir beispielsweise als Schwere oder Wärme empfinden. Schon früh wurde versucht, diese körperlichen Veränderungen durch geeignete Messmethoden nachzuweisen. Wie bereits erwähnt, wartete schon J. H. Schultz mit der Veröffentlichung seines neuen Verfahrens so lange, bis ein Anstieg der Hauttemperatur schwarz auf weiß nachgewiesen werden konnte.
    Doch damit nicht genug: Die Versuche wurden in den folgenden Jahrzehnten unter verschiedenen Kontrollbedingungen mehrfach wiederholt. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, ließ sich dabei immer wieder die tatsächliche Erwärmung – etwa an den

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