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Avalon 08 - Die Nebel von Avalon

Titel: Avalon 08 - Die Nebel von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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können die Kämpfe sehr wohl Cornwall erreichen. Uriens, Ihr werdet wahrscheinlich unsere Truppen in den Westen führen müssen. Ihr und Uther, der die Hügel von Wales so gut wie sein Schwert kennt. Gorlois, der Krieg wird vielleicht sogar Euer friedliches Land überziehen.«
    »Aber wie wir im Norden seid Ihr durch Eure felsigen Küsten und steilen Klippen geschützt«, warf Lot von Orkney mit glatter Stimme ein. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß es einer Horde Barbaren gelingt, in Tintagel an Land zu gehen… es sei denn, sie kennen die Klippen und die Buchten. Und selbst auf der Landseite läßt Tintagel sich durch den langen Damm gut verteidigen.«
    »Das ist wohl wahr«, antwortete Gorlois, »aber es gibt Häfen und Buchten, in denen Schiffe ankern können, und selbst wenn sie die Burg nicht einnehmen, bleiben die Höfe, die Felder und die reiche Ernte. Die Burg kann ich verteidigen. Aber was geschieht mit dem Land? Ich bin sein Herzog, weil ich mein Volk verteidige!«
    »Mir scheint, ein Herzog oder ein König sollten mehr können als das«, entgegnete Ambrosius. »Aber was? Ich weiß es nicht. Ich habe nie den Frieden erlebt, um es herauszufinden. Vielleicht wird es unseren Söhnen gelingen. Ihr werdet es vielleicht noch erleben, Lot, denn Ihr seid der Jüngste unter uns.«
    In der Vorhalle hörte man plötzlich Lärm, und Uther betrat den Saal. Er führte zwei Hunde an der Leine. Sie knurrten, sprangen hoch, und die Leinen verwirrten sich. Geduldig blieb Uther an der Tür stehen, beruhigte die Hunde und löste das Knäuel. Dann übergab er die Leinen seinem Diener und kam in die Halle.
    »Ihr schafft den ganzen Morgen über Unruhe«, zischte Lot giftig, »zuerst stört Ihr den Priester bei der heiligen Messe und danach den König beim Frühstück.«
    »Habe ich Euch gestört, mein König? Ich bitte um Vergebung«, sagte Uther lächelnd, und Ambrosius streckte die Arme nach ihm aus. Er lächelte ihn an, als sei Uther sein Lieblingskind. »Es sei Euch vergeben, Uther. Aber ich bitte Euch, laßt die Hunde entfernen. Kommt und setzt Euch, mein Sohn«, antwortete Ambrosius, sich mühsam erhebend. Uther umarmte den König. Igraine beobachtete, mit welcher Liebe und Ehrerbietung er das tat. Sie dachte:
O ja, Uther liebt den König. Er handelt nicht aus Ehrgeiz, oder bemüht sich wie ein Höfling um die Gunst seines Herrn!
Gorlois wollte den Platz neben dem König freimachen, aber Ambrosius hinderte ihn daran.
    So stieg Uther mit seinen langen Beinen über die Bank und setzte sich neben Igraine. Er stolperte, und sie zog verlegen ihren Rock an sich –
wie unbeholfen er war, wie ein großer tolpatschiger junger Hund!
Uther mußte sich mit der Hand abstützen, um nicht auf Igraine zu fallen.
    »Vergebt meine Unbeholfenheit, edle Frau«, entschuldigte er sich und lächelte auf sie herab. »Aber ich bin zu groß, um auf Eurem Schoß zu sitzen.«
    Igraine mußte gegen ihren Willen lachen. »Auch Eure Hunde sind aus diesem Alter heraus, edler Uther.«
    Er nahm sich Brot und Fisch und reichte ihr einen Löffel Honig. Höflich lehnte sie ab. »Ich mache mir nichts aus Süßigkeiten«, sagte sie.
    »Ihr braucht sie nicht, edle Frau«, entgegnete er, und sie bemerkte, wie Uther wieder auf ihren Hals starrte. Hatte dieser Ritter noch nie einen Mondstein gesehen? Oder blickte er auf den Ansatz ihrer Brüste darunter? Plötzlich wurde Igraine deutlich bewußt, daß ihre Brüste nicht mehr so hoch und fest waren wie vor Morgaines Geburt. Sie spürte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg und trank schnell einen Schluck von der frischen kühlen Milch.
    Uther war groß und blond, seine Haut glatt und ohne Falten. Sein Schweiß roch frisch und gesund wie der eines Kindes. Und doch war er nicht mehr so jung; unter dem schütteren blonden Haar sah sie die sonnenverbrannte Haut. Igraine empfand eine merkwürdige Unruhe, die sie nicht deuten konnte. Sie spürte den Druck seiner Schenkel an ihrer Seite und wurde sich ihrer Schenkel bewußt, als seien sie losgelöst von ihrem Körper. Rasch schlug sie die Augen nieder, beschäftigte sich mit einem Stückchen Butterbrot und hörte Gorlois zu, der sich mit Lot darüber unterhielt, was geschehen würde, wenn der Krieg den Westen des Landes erreichte.
    »Gewiß, die Sachsen sind Krieger«, warf Uther ein, »aber sie kämpfen eher auf geordnete Weise. Die Nordländer, die Schotten, die wilden Völker aus den Ländern hoch im Norden… das sind Verrückte. Sie stürzen sich nackt und

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